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SF49 – Gremlins (Das große Weihnachtsspecial feat. Arne, Christian, Mathias, Max, Michi & Tabu)

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Paula
Überbezahlter Superstar
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Daniel
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Mathias
Berlin-Korrespondent
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Arne
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Christian
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Michi
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Max
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Tabu
Ein großes Geheimnis


Don’t ever feed him after midnight!

Wir feiern Weihnachten mit Arne vom Enough Talk, Christian von der Second Unit, unserem Außenkorrespondenten Mathias, Max von der Wiederaufführung, Michi von der Cinecouch und der nicht weniger mysteriösen wie wundervollen Tabu! Aber leider ohne Audiointerface, das uns kurz vor der Aufnahme verreckte. Wir hoffen, es lässt sich dennoch ertragen.

Natürlich gab es auch wieder einen Film: Wir diskutierten ausgiebig die drei Regeln der Mogwais und klärten dabei endgültig und ein für alle Mal, wann man die Viecher füttern darf! Natürlich gab es auch anderes: Viiiiiiel Bond, Lassies Nachkommen, neues vom Mähnenwolf, Dr. Paula gab Beziehungstipps, wir erfuhren, wie man Fernsehen macht, was Spielberg mit diesem Film zu tun hat, wie toll es ist, Filmvorführer zu sein, was die Royal Air Force damit zu tun hat und wie da „It’s a wonderful life“ mit drinhängt. Wir fanden das Set von „Back to the future“ und Christian vergaß seinen Regenschirm.

Obendrein gab es diesmal sogar noch Musik:

Rey Izain – Dancing Like A Maniac (feat. Sybil Smith & The Ragga Twins). Lizenz: CC BY-NC 4.0.
Broke For Free – Nightowl. Lizenz: CC BY 3.0.
Mockstars – AVENGERS EPIC RAP (feat. Bart Baker). CC BY 3.0.
Josh Woodward – Let It InCC BY 4.0.

Vorgeplänkel & Abschweifungen

Im Vorgeplänkel war Arne vom Enough Talk zu Gast. Er hat auch ein Filmblog ♦ Alle Sounds, die wir verwenden stammen von freesound und sind gemeinfrei ♦ Lassie Come Home stammt übrigens aus dem Jahr 1943 und war Elizabeth Taylors zweite Rolle ♦  Paula erklärt die Gretchenfrage ♦ Die Quasi-Vergewaltigung ist übrigens in Goldfinger, nicht in Goldeneye ♦ Daniel schämt sich übrigens noch heute, dass er „Legacy“ falsch ausgesprochen hat … ♦ Christian von der Second Unit erzählt die Handlung in fünf Sätzen ♦ Dr. Paula beantwortet diese Frage ♦ Michi von der Cinecouch trägt die Eckdaten vor ♦ Max von der Wiederaufführung lieferte uns einen Funfakt zur Produktion ♦ Außerdem sind noch Mathias und Tabu dabei.

Die Eckdaten von Gremlins

Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Joe Dante
– Filmographie (Auswahl):
1976 Hollywood Boulevard
1984 Gremlins
1987 Die Reise ins Ich (Inner Space)
1990 Gremlins 2
1998 Small Soldiers
2014 Burying the Ex
Sowie seit 2011 mehrere Episoden von Hawaii Five-0.

Drehbuch: Chris Columbus
– Filmographie (Auswahl):
1990 Home Alone
1992 Home Alone 2
1993 Mrs. Doubtfire
1999 Bicentennial Man
2001 Harry Potter and the Sorcerer’s Stone
2002 Harry Potter and the Chamber of Secrets
2005 Rent
2010 Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief

Produktion u. a.: Steven Spielberg
Budget: 11 Mio $
Besetzung: Zach Galligan (Billy Peltzer), Phoebe Cates (Kate Beringer), Hoyt Axton (Randall Peltzer), Frances Lee McCain (Lynn Peltzer), Corey Feldman (Pete Fountaine), Jonathan Banks (Deputy)
Genre: Horrorkomödie, Weihnachtsfilm

Nachtrag: Jonathan Banks heißt bei Breaking Bad und Better Caul Saul nicht Hank sondern Mike. ¯\_(ツ)_/¯

Die Produktion von Gremlins

Die Idee zu dem Drehbuch kam Chris Columbus, weil ihn das Trappeln von Mäusefüßen in seiner Wohnung so gruselte. Er hatte auch gar nicht vor, das Drehbuch zu verkaufen, sondern nutzte es für seine Bewerbungsunterlagen. So kam es Spielberg in die Hände, der begeistert war und darauf bestand, den Film produzieren zu dürfen. Allerdings mischten sich Spielberg und Regisseur Joe Dante dann gewaltig in das Drehbuch ein, um es familienfreundlicher zu machen. Der ursprüngliche Entwurf war wesentlich blutiger als das Endergebnis: So sollte der Hund getötet werden, die Mutter sollte geköpft werden und ihr Kopf sollte die Treppe runterhüpfen und der Wissenschaftslehrer sollte mit ganz vielen Spritzen im Gesicht gefunden werden.

Ursprünglich sollte Gizmo auch zu einem Gremlin werden und dann quasi die Rolle von Stripe übernehmen. Es war dann Spielbergs Idee, das zu ändern, um den Zuschauern einen Charakter zu geben, mit dem sie emotional verbunden sind. Offenbar traute er das Billy und Kate nicht zu. Jedenfalls artete die Drehbuchänderung in gewaltigen Stress für Chris Walas, den Kreaturendesigner (creature design/hat übrigens auch bei Return of the Jedi mitgemacht. Was wohl?). Denn er hatte Gizmo nur für die Szenen am Anfang des Films gebaut, wo er ja nur rumzsitzen und blinzeln musste. Jetzt sollte Gizmo plötzlich viel mehr können. Also musste er ihn überarbeiten.

Sämtliche Gremlins waren animatronische Puppen und jedes einzelne Modell kostete 30.000 – 40.000 $. Daher wurden am Ende eines Drehtags immer sämtliche Kofferräume der Mitarbeiter von einer Security-Firma kontrolliert, damit niemand sich ein Gremlin klauen konnte. Die Technik war auch nicht sooo ausgereift, was dazu führte, dass technische Probleme zu Drehverzögerungen führten und einmal soll der komplette Cast bei einem Nachtdreh am Set eingeschlafen sein, weil sie solange darauf warten mussten, dass die Puppe wieder funktioniert.

Gremlins war eine Warner Bros. Produktion, dennoch durften sie Snow White and the Seven Dwarfs benutzen. Eine Kooperation, die heute wahrscheinlich nicht mehr möglich wäre.

Filmisches Erzählen in Gremlins

„it’s sort of like The Muppet Movie meets Dawn of the Dead meets Invasion of the Body Snatchers meets E.T. meets Alienmeets The Karate Kid meets The Texas Chainsaw Massacre meets The Wizard of Oz meets It’s a Wonderful Life“

Filmfanatic

Easter Egg & Etymologie

Als Randall Peltzer am Anfang des Films durch Chinatown läuft, sieht man kurz bevor er den Laden betritt ein Auto mit einem qualmenden Motor. Das Auto ist eines der Marke AMC Gremlin. Außerdem entstand der Begriff „Gremlin“ ursprünglich, weil die Piloten der Royal Air Force seit den 1920ern damit unerklärliche Motorprobleme beschrieben: Sie hatten Gremlins im Motor. Wir sehen in der Szene also einen AMC Gremlin mit einem Gremlin im Motor.

Auch Mogwai hat eine interessante Etymologie. Es kommt aus dem Kantonesischem und bedeutet in etwa „Dämon“. In diesem Zusammenhang ist spannend, wie die Protagonisten auf Gizmo reagieren. Es wird immer gefragt, was es ist, aber die Antwort „ein Mogwai“ reicht ihnen dann sofort als Erklärung. Dies ist sicher darauf zurückzuführen, dass der Film gar nicht versucht, realistisch zu sein, sondern ein Märchen sein möchte. Allerdings ergeben sich aus diesem Anspruch auch diverse Plottlöcher.

Plottlöcher und Nitpicking in Gremlins

„And then there are the plot holes. I don’t mean the „don’t feed them after midnight“ dichotomy. (Isn’t any time of day „after midnight“?) I mean things like Billy taking his dog to work with him when there’s no reason for it — no reason except that the screenplay wants to have the dog attack Mrs. Deagle, and it’s the only way to get them together. I mean things like the kids still being in school on Christmas Eve, when in real life public schools recess for the holidays long before then. Speaking of which, why is there an inventors convention on Christmas Eve?“

Eric D. Snider

  • Paula erwähnte schon zu Beginn der Folge, dass die Gremlins ständig Klamotten tragen, die ihnen auch noch passen, ohne dass klar wird, wo sie die eigentlich herhaben
  • Die Regel „nicht nach Mitternacht füttern“ ist total schwammig. Mitternacht in welcher Zeitzone? Wann endet das Fütterverbot wieder?
  • Ferner vermehren sich Gremlins bei Wasserkontakt. Die Erde ist zu 71% mit Wasser bedeckt. Wie kommt es, dass die Gremlins nicht schon längst die Welt überrannt haben? Besonders wenn man bedenkt, wie intelligent sie sind.
  • Warum nimmt Billy seinen Hund (auch nur ein einziges Mal) mit zur Arbeit? Außer dass es eine „Zauberer von Oz„-Referenz ist.
  • Warum findet an Weihnachten eine Erfindermesse statt und warum ist noch Schule?

Bizarre Szenen

Im Film gibt es einige sehr losgelöste Szenen. So erzählt Kate, dass ihr Vater an Weihnachten im Schornstein steckenblieb und starb. Diese Szene kommt quasi aus dem Nichts und endet auch sofort wieder ohne jegliche Konsequenz für den Film. Es gibt die Theorie, dass diese Szene zeigen soll, wie abgefuckt das Kleinstadtleben in Wirklichkeit ist. Wir glauben das aber nicht, da der Film die Kleinstadt eher feiert. Christian sagt am Ende des Podcasts, dass diese Geschichte Gremlins spiegeln soll: Dir bleibt das Lachen im Halse stecken. Eine weitere Merkwürdigkeit ist Billys „böser Kollege“. Dieser springt einmal Billys Chef bei, als der mit Billy schimpft und taucht dann noch einmal in der Bar auf, wo er über Billy lästert. Danach verschwindet er einfach aus dem Film. Auch die Szene, in der sich die Gremlins zum Schneewittchen-Schauen im Kino versammeln ist zwar lustig, hat aber nur den Grund, dass sie Billy die Möglichkeit bietet alle Gremlins auf einen Schlag zu töten.

Billys Entwicklung

Billy macht genauso wie die Gremlins eine Metamorphose durch. Er ist zu Beginn ein Looser, der ein kleiner Bankangestellter ist, obwohl er davon träumt Comic-Zeichner zu werden. Im Laufe des Films entwickelt er sich dann aber zum Gremlins-Killer und darf seine Damsel in distress retten. Das ist im Grunde eine sehr typische Actionfilm-Charakterentwicklung. Genau den gleichen Charakterbogen durchläuft zum Beispiel John McClain in Die Hard.

Hommage an It’s a Wonderful Life

In Gremlins steckt eine große Hommage an Frank Capras It’s a Wonderful Life. Wir sehen den Film einmal im Fernsehen laufen und zwar genau die Szene, in der alles wieder gut ist. Beide Filme spielen an Weihnachten. Die Stadt in Gremlins heißt Kingston Falls, die aus It’s a Wonderful Life heißt Bedford Falls. Billy arbeitet genau wie George Bailly in einer Bank, träumt aber von einem anderen Leben. Mrs. Deagle steht für Mr Potter aus IAWL. Sie hat sogar ein Gemälde von Mr. Potter in ihrem Haus hängen. Der Abendspaziergang aus IAWL wird gespiegelt, genauso die Pool-Szene. Wenn die Gremlins Kingston Falls übernommen haben, steht das für Pottersville. Aber am Ende ist alles wieder gut – Die Dorfgemeinschaft hat gewonnen.

Die Charaktere

Die meisten (menschlichen) Charaktere des Films bleiben ziemlich blass. Außerdem sind sie alle riesengroße Klischees. Kein Wunder, dass Spielberg Gizmo als Identifikationsfigur haben wollte, denn Billy ist es nicht. Er ist Mitte 20, wohnt noch bei seinen Eltern und verhält sich zu Hause wie ein Kind. Wir sehen sogar, dass er einen Spielzeugroboter geschenkt bekommen hat. So ungeschickt, wie Billy sich bei seiner Brautwerbung um Kate anstellt, ist sie wohl auch seine erste Freundin. Die Beziehung zwischen den beiden bleibt auch die ganze Zeit komplett asexuell. Formal ist Kate der Love Interest, aber sie wirkt mehr wie ein Kumpel – Wahrscheinlich dem Kinderfilm geschuldet. Auch Kate bleibt blass. Neben der merkwürdigen Geschichte um ihren Vater hat sie noch einen zweiten, komplett sinnfreien Auftritt, als sie die Gremlins in der Bar bewirtet.

Der Vater ist zwar auch das Klischee des erfolglosen Erfinders – nicht eine einzige seiner Erfindungen funktioniert –, aber zumindest ist er sehr liebenswürdig und funktioniert als Charakter. Bei der Mutter verhält es sich genauso: Sie funktioniert als Charakter, ist aber im Grunde ein misogynes Klischee: Sie ist in der Küche badass, tötet drei Gremlins mit Küchengeräten, aber sobald sie die Küche verlässt, muss sie von Billy gerettet werden.

Der nächste Klischeecharakter ist der Rassist im Dorf. Allerdings ist er auch eine schön ironische epische Vorausdeutung, da er die ganze Zeit über die Ausländer lästert, die Gremlins in Maschinen packen, dann am Ende durch Gremlins in einer amerikanischen Maschine sterben muss. Der ängstliche Sheriff und sein Deputy sind ein weiteres Klischee. Sie lassen sich nicht überzeugen, dass Gefahr besteht und sobald sie dann doch mal einen Gremlin sehen, nehmen sie sofort Reißaus. Für den Film hat das natürlich die Funktion des Calls to Adventure: Billy wird keine Hilfe bekommen, er muss die Sache selbst in die Hand nehmen.

Das nächste Klischee ist der mysteriöse Chinese: Er will den Mogwai nicht verkaufen, weil die Amerikaner zu verantwortungslos sind und hält am Ende eine Moralpredigt darüber, dass die Amerikaner noch nicht bereit sind. Schließlich muss auch noch der Schwarze als erstes sterben – eines der größten Horrorfilmklischees, die es gibt.

Gremlins ist ein sehr konservativer Film

„Underneath Gremlins‘ monster movie surface bubbles a tale of the suburban paranoia over „the new neighbors,“ those folks who moved next door who don’t look like the rest of town.“

Eddie on Film

Der schwarze Wissenschaftslehrer ist der typische Token-Schwarze, der sich in die Gesellschaft integriert hat. Er ist der einzige nicht weiße Einwohner von Kingston Falls. Er muss sterben, weil er „Experimente“ mit dem Gremlin macht (er nimmt ihm Blut ab), was aus einer naturverbunden-konservativen Haltung etwas schlechtes ist. Es gibt Interpretationen, wonach die Gremlins Schwarze repräsentieren, andere sagen, dass sie eher Asiaten repräsentieren. Fest steht allerdings, dass sie für den Wandel der amerikanischen Kleinstadt stehen. Diese „Hometowns“ haben eine homogene weiße Bevölkerung, die mit neu zugezogenen konfrontiert werden, die Veränderungen mitbringen. Wir vertreten die These, dass die Gremlins für Jugendkultur stehen und den damit verbundenen Wandel der Gesellschaft – Unser Hauptindiz ist die Irokesen-Frisur von Stripe, die DAS Symbol für den Punkrock der 80er war. Aber egal, wofür die Gremlins stehen, die Message des Films ist: Veränderung ist etwas schlechtes (potentiell tödlich) und muss bekämpft werden.

Manche Interpreten meinen, dass der Film die amerikanische Kleinstadt gerade ironisch kritisieren will. Natürlich ist der Film hochgradig ironisch und nimmt sich nicht ernst. Wir haben aber vier Argumente gegen diese Interpretation:

  1. Wer sind unsere Identifikationsfiguren? Billy und Gizmo. Billy hat einen Stock im Arsch und ist der typische nette, weiße Schwiegermuttertraum. Gizmo wiederum ist der optimal assimilierte Fremde/Jugendliche, der sogar seine eigene Art verrät um den Menschen dieser Kleinstadt zu helfen.
  2. Die Analogie zu It’s a wonderful life: Es geht darum, den Status Quo wiederherzustellen. Klar, die Gremlins sind lustig, aber es wird nie Frage gestellt, dass sie bekämpft werden müssen. Am Ende darf keine Veränderung stattfinden, sondern alles soll so bleiben, wie es ist. Sogar das Radio spielt wieder.
  3. Der Film ist fortschrittskritisch, wie die Verantwortungsrede des Chinesen zeigt. Der Wissenschaftler muss, wie gesagt sterben. Auch Randall steht mit seinen erfolglosen Erfindungen auf liebevolle Art für die Fortschrittskritik.
  4. Wer muss sterben? Der Wissenschaftler, der Rassist und die assoziale Raubtierkapitalistin. Das zeigt, dass der Film einen gemäßigt-kleinbürgerlichen Konservatismus des „Heart of the Nation“ vertritt.

Epische Vorausdeutungen

„His obsession with and cannibalization of pop culture images anticipates our current obsession with post-modern meta-comedy. As in the best of Community and The Simpsons, pop culture references aren’t the jokes in Dante’s films. Any references (and there are plenty) are esoteric and naturally occurring, deeply woven into the tapestry of the films.“

SplitSider

Der Film ist aber nicht schlecht. Er ist vor allem exzellent inszeniert. Es finden sich unzählige epische Vorausdeutungen in ihm, zum Beispiel:

  • Der erwähnte AMC Gremlin
  • Wie gesagt, heißt Mogwai „Dämon“
  • Der Rassist Murray Futterman sagt, die Ausländer packen Gremlins in Maschinen und wird von Gremlins in einer Maschine umgebracht
  • Wir sehen die Kokons von Invasion of the Body Snatchers im Fernsehen, die später von den Kokons der Gremlins gespiegelt werden
  • Wir sehen die Autoszene aus To Please a Lady. Sie gibt Gizmo seine Idee für den Showdown
  • Als Gizmo nass wird, der erste Fellball aus ihm schlüpft und Pete fragt: „What is it?“, sehen wir diesen Shot:

    The Mystery of Gremlins!

    The Mystery of Gremlins!

Zitate & Referenzen

1937 Snow White and the Seven Dwarfs läuft im Kino.
1939 The Wizard of Oz – Mrs. Deagles Feldzug gegen Billys Hund
1946 It’s a wonderful life – Gremlins ist eine Hommage an diesen Film
1950 To Please a Lady – Läuft im Fernsehen, wird durch Gizmo gespiegelt
1957 Forbidden Planet – Robby the Robot telefoniert auf der Erfindermesse
1960 The Time Machine – Auf der Erfindermesse
1962 Spider-Man Comic – „With Mogwai come great responsibility.“
1964 James Bond 007 – Goldfinger – Geschüttelt nicht gerührt
1974 The Texas Chain Saw Massacre – Spiegelung einer Szene: Stripe attackiert Billy mit einer Kettensäge
1977 Close Encounters of the Third Kind – Im Kino läuft Watch The Skies. Das war der Working Title des Films.
1977 Star Wars – In der Bar spielen die Gremlins das Videospiel
1979 Invasion of the Body Snatchers – läuft im Fernsehen
1981 Raiders of the Lost Ark – Das Plakat der Radiostation von Rockin‘ Ricky Rialto
1982 E.T. – Im Kino läuft A Boy’s Life (der Working Title), außerdem sagt ein Gremlin einmal „Phone Home“ und einmal sieht man eine E. T. Puppe
1983 Twilight Zone: The Movie – Man sieht das Plakat in Billys Zimmer

Die Rezeption von Gremlins

Gremlins kam am gleichen Wochenende wie Ghostbusters in die Amerikanischen Kinos. Das schadete dem Film aber offensichtlich nicht, denn er war ein riesiger Erfolg und spielte allein in den USA 148 Mio $ ein. 1990 gab es die Fortsetzung Gremlins II und ein dritter Teil ist in Planung.

Das Set von Gremlins wurde für Back to the Future wiederverwendet. Das kann man einmal am Establishing Shot von Kingston Falls (natürlich ganz am Anfang) erkennen. Außerdem ist das Kino, das gleiche, welches der Delorean zerstört.

Obwohl Gremlins bereits 1985 erschien, gab es auch schon ein C64-Computerspiel zum Film: Gremlins: The Adventure. Außerdem hat Chris Columbus die Referenz an It’s a wonderful life zu einem Running Gag gemacht. Sie finden sich mindestens auch in Home Alone und Home Alone 2.

Der Film war mit einem PG-Rating freigegeben (das ist ungefähr das deutsche „Ab 6“). Dies führte zu großen Protesten von besorgten Eltern, sodass Gremlins und Indiana Jones – Temple of Doom heute als die Filme gelten, die dafür sorgten, dass die MPAA das PG13-Rating (also ungefähr „Ab 12“) eingeführt wurden. Heutzutage wird der Film oft von RTL 2 in einer stark geschnittenen Version schon im Nachmittagsprogramm gezeigt.

Preise & Bestenliste

Der Film hat auch mehrere kleine Preise gewonnen, unter anderem:

  • Saturn Awards: die Auszeichnung in den Kategorien Bester Horrorfilm, Beste Regie, Beste Musik, Beste Spezialeffekte sowie Polly Holliday als Beste Nebendarstellerin.
  • Young Artist Award für den Besten Familienfilm
  • In Deutschland wurde der Film mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet.

Zitate & Referenzen

Sehr viele Filme haben Gremlins referenziert. Er wird zum Beispiel oft in Dialogen erwähnt, um mit „Gremlin“ etwas chaotisch-böses zu schreiben oder in Form einer Kassandra-Warnung: „Don’t feed the gremlins after midnight!“. Oft wird auch jemand mit Gizmo verglichen. Hier einige Beispiele:

1985 The Goonies – Chunk ruft die Polizei, doch die glaubt ihm nicht, da er schon so oft angerufen hat. Einmal hat er sogar erzählt von: „little creatures that mutate when you pour water on them.“
1992 The Simpsons: Treehouse of Horror III – Homer kauft ein Geschenk bei einem Asiaten.
1999 Toy Story 2 – Wenn Barbie Auto fährt, wird Gizmos Fahrt gespiegelt.
2006 The Simpsons: Bart Has Two Mommies – Homer erkundigt sich nach Gremlins und will sie nass machen.
2006 How I Met Your Mother: The Wedding – Marshall verwendet „Don’t feed the gremlins after midnight!“
2006 Snakes on a Plane – Die Mikrowellenszene wird gespiegelt.
2007 South Park: Imaginationland: Episode II – Gizmo taucht im Imaginationland auf.
2008 Lost: The Economist – Sawyer nennt Ben „Gizmo“
2009 Hangover – Phil vergleicht Allan mit einem Gremlin.
2009 How I Met Your Mother: Definitions – Barney sagt, die Regeln für ein Date sind die gleichen wie für die Gremlins
2009 Scrubs: Our Drunk Friend – Turk vergleicht Mahoney mit einem  Gremlin
2011 Community: Regional Holiday Music (2011) – Die Gremlins kommen in Abed und Troys „Baby Boomer Santa“-Song vor:
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2014 Dear White People: Die Theorie, dass die Gremlins für Schwarze stehen, wird erwähnt:

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Lesenswert

The End.

SF28 – Das James-Bond-Double-Feature

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Vorgeplänkel

Ihr könnt uns unterstützen, indem ihr uns bei iTunes rezensiert. Die Wiederaufführung hat auch ihr Kinoprogramm vorgeplänkelt, wir freuen uns über weitere Nachahmer.

Bond, James Bond

Unser Name ist Film, Spätfilm. Ihr könnt von uns zwar nicht erwarten zu sterben, aber erwarten zu reden. Und das gleich über zwei Filme! Zusammen mit Graf Duckulas Anneliese fassen wir den einen nur mit Goldfingern an, beim anderen sind wir leider an Diamantenfieber erkrankt. Sodass wir uns nach über zwei Stunden ohne Richtung, in denen wir Dinge aus Gründen machen, am Ende fragen, warum wir eigentlich Bond gucken und ob Filme eine moralische Verantwortung haben.

Goldfinger

Eckdaten

Regie: Guy Hamilton
– Filmographie:
1964: Goldfinger
1971: Diamonds Are Forever
1973: Live and Let Die
1974: The Man with the Golden Gun
Erscheinungsjahr: 1964
Schauspieler/innen: Sean Connery (James Bond), Gert Fröbe (Auric Goldfinger), Honor Blackman (Pussy Galore) Bernard Lee (M), Desmond Llewelyn (Q), Lois Maxwell (Moneypenny)
Budget: 3 Mio $
Genre: Actionfilm, Agententhriller

 Die Produktion von Goldfinger

Goldfinger war der dritte Teil der James-Bond-Filmreihe nach Dr. No und From Russia with Love. Mit einem Budget von 3 Mio $$ hatte Goldfinger damals Blockbuster-Niveau und ein so großes Budget wie die beiden vorherigen Teile zusammen.

Das Drehbuch von Goldfinger

Richard Maibaum schrieb hauptsählich das Drehbuch und stopfte ein Plottloch aus der Romanvorlage von Ian Fleming. Dort hatte Goldfinger nämlich noch versucht Fort Knox auszurauben. Weswegen Maibaum Bonds Kommentar einfügte, dass das 12 Tage dauern würde.

Die Dreharbeiten zu Goldfinger

Wir hatten uns gewundert, warum die Szenen im Hotel in Miami zu Beginn des Films offensichtlich vor einem Bluescreen gedreht wurden. Dies geschah, weil Sean Connery ausgebucht war, noch in den Dreharbeiten mit Hitchcock zu Marnie steckte und keine Zeit hatte, nach Miami zu reisen.

Broccoli bekam zwar die Erlaubnis, in Fort Knox zu filmen, aber nur Überflugrechte für eine Höhe von knapp 1000 Meter. Das war für die geplante Szene allerdings vollkommen witzlos, da es keine guten Aufnahmen von der Champagner-Staffel erzeugt hätte. Deshalb flogen sie verbotener Weise in 150 Meter Höhe über Fort Knox. Guy Hamilton beschrieb die Reaktion des Militärs so: „and the military went absolutely ape“. Die umfallenden Soldaten in den Szenen von Fort Knox waren übrigens immer die gleichen.  Sie liefen von Set zu Set, um dann wieder umzufallen.

Connery war damals mit Diane Cilento  verheiratet und wollte seinen Ehering während des Drehs nicht ausziehen, daher trug er eine hautfarbende Bandage über dem Ring.

Die Synchronisation von Goldfinger

Fröbe sprach so schlecht Englisch, dass er im Original synchronisiert wurde. Und die deutsche Synchronisation hat ihrem schlechten Ruf auch mal wieder alle Ehre gemacht.  Der Klassiker: „Billion“ (eine Milliarde) wurde mit „einer Billion“ übersetzt, Q wurde aus unerfindlichen Gründen in K umbenannt. Außerdem wurde die Doppeldeutigkeit in der Anfangsszene wegsynchronisiert: James Bond bringt einen Widersachers durch einen Stromschlag in einer Badewanne um. Begleitet vom Oneliner: „Shocking! Positively shocking!“. Daraus wurde im Deutschen: „Widerlich! Einfach widerlich!“.

Filmisches Erzählen in Goldfinger

Der Film ist überaus konventionellgefilmt, es gibt eigentlich nur einen erwähnenswerten Shot: Beim Mission-Briefing mit M macht die Kamera eine schöne, wenngleich etwas sinnlose Fahrt. Leider habe ich keinen Youtube-Schnipsel dazu gefunden.

Allerdings muss man sagen, dass die Action sehr gut inszeniert ist. Die vier großen Ws können jederzeit beantwortet werden: Wer Was Wann Wo tut. Dafür habe ich auch ein Beispiel:

Video auf Youtube

Lediglich der Schluss, wenn Tilly Masterson (Tania Mallet) in den Graben fährt und das Bild bei einem Shot offensichtlich schneller abgespielt wurde, wirkt etwas altbacken, ansonsten ist das eine solide Actionsequenz, die nicht die Krankheiten heutiger Actionfilme aufweist: zu schnelle Schnitte und Wackelkamera. Als Gegenbeispiel hier die Verfolgungsjagd aus Quantum of Solace:

Video auf Youtube

Warum kommen in Bond so oft Laser vor?

In beiden Bonds, die wie gesehen haben, kamen Laser vor. Und insgesamt hatten wir den Eindruck, dass besonders in den alten Bond-Filmen die Antagonisten immer Laser als Waffen einsetzten. Das liegt daran, dass Laser einfach der neue heiße Scheiß waren. Erst 1960 wurde der erste Laser gebaut.

 Sprechende Namen

Wie in den meisten Bond-Filmen, so haben auch bei Goldfinger die Protagonisten sprechende Namen, wenngleich diese nicht sonderlich subtil sind.Der Antagonist heißt Auric Goldfinger – Aurum ist das lateinische Wort für Gold und der Nachname Goldfinger verweist auf den Mythos von König Midas, dessen Gier nach Gold ihm zum Verhängnis wurde. Das Bondgirl heißt Pussy Galore – Was übersetzt „Pussy in Hülle und Fülle“ bedeutet. Der Assistent von Goldfinger heißt Oddjob – was soviel wie Handlanger bedeutet. Außerdem gibt es unter den amerikanischen Gangstern einen, der sich nicht an Goldfingers Heist beteiligen will – er heißt Mr. Solo …

 Der Hays Code

Die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. „Cubby“ Broccoli wollten den Namen Pussy Galore erst in Kitty Galore ändern, weil sie Angst hatten, mit dem Hays Code Probleme zu bekommen. Hamilton beschloss das durchzuziehen. Der Zensor machte tatsächlich Stress, aber Hamilton lud ihn und seine Frau zum Essen ein und räumte die Probleme aus der Welt, unter anderem, indem er dem Zensor versicherte, dass er auch Unterstützer der Republikaner sei.

Ebenfalls Probleme bekamen sie mit der berühmten Szene, in der Jill Masterson durch Goldfarbe getötet wurde und zwar einerseits von den Amerikanern, denen die Szene zu erotisch war und andererseits von den Briten, die nicht wollten, dass sie zu brutal umgesetzt wird.

Zitate und Referenzen in Goldfinger

  • Die Stacheln an den Rädern von Bonds Auto, die in der oben verlinkten Szene zu sehen sind zitieren das berühmte Wagenrennen aus Ben-Hur  (Etwa ab Minute 1:10):

Video auf Youtube

  • Die Idee des Mordes mit Golfarbe hatte Ian Flemming aus dem Horrorfilm Bedlam (1946).
  • Bond ködert Goldfinger mit einem Goldbarren aus dem Toplitzsee. Gert Fröbe spielte 1959 in Der Schatz vom Toplitzsee mit.

Die Rezeption von Goldfinger

Goldfinger steht im Guinness-Buch der Rekorde als der Film, der am schnellsten Geld machte. Nach nur drei Wochen hatte der Film seine Produktionskosten wieder eingespielt. Weltweit spielte der Film über 120 Mio. US-Dollar ein.

Der Film war zeitweise in Israel verboten, nachdem bekannt wurde, dass Gerd Fröbe NSDAP-Mitglied war. Nachdem eine Jüdische Familie bekannt gab, dass Fröbe sie während des zweiten Weltkriegs versteckt habe, durfte er wieder aufgeführt werden.

Die MythBusters sind der Frage mal auf den Grund gegangen, ob man durch einen kompletten Gold-Überzug ersticken kann. Das ist natürlich nicht möglich, da der Mensch mit Lungen und nicht mit der Haut atmet. Es kann aber zu Problemen mit der Thermoregulation kommen, sodass es im schlimmsten Fall zu einem Hitzschlag kommen könnte:

Video auf YoutubeGoldfinger schuf viele Bond-Tropes

  • Zum ersten mal gabe es ein, mit speziellen Gadgets ausgestattete Auto
  • Und zwar nicht irgendein Auto, sondern der Aston Martin DB5
  • Insgesamt wurden die Gadgets prominent
  • Zum ersten Mal gab es einen vom Film losgelösten Prolog
  • Zum ersten Mal wurde der Theme-Song über das Intro (mit einer (halb)nackten Frau) gesungen:
    Youtube
  • Zum ersten Mal gab es einen Epilog mit Bond im Urlaub
  • Zum ersten Mal gab es das Briefing mit Q:
    Youtube
  • Zum ersten Mal gab es mit Oddjob einen Assistenten des Antagonisten, der eine spezielle Waffe oder Eigenschaft hat
  • Zum ersten Mal „Geschüttelt, nicht gerührt“
  • Zum ersten Mal gab es das „Talking Killer Syndrome„:

„Goldfinger tells the mobsters what he plans to do, Bond listens in, and then shutters fall to lock the Mafioso in the room, and they are immediately killed with poison gas. My question: Why bother to show them that expensive presentation if you’re only going to kill them afterward? My best guess: Goldfinger had workmen crawling all over the place for weeks, constructing that presentation, and he wanted to show it to somebody.“

Roger Ebert

 Kritik

Besonder Gert Fröbe als Villain wird immer wieder gelobt  und oft sogar der beste von allen Bondbösewichtern genannt.

„And it has the best villain; Auric Goldfinger (Gert Fröbe) is a petty-minded plutocrat who cheats at cards and golf, and has the best ever evil dialogue.“

The Guardian

Insgesamt gilt Goldfinger bis heute oft als der beste James-Bond-Film, der bisher gedreht wurde.

„Of all the Bonds, „Goldfinger“ (1964) is the best, and can stand as a surrogate for the others. If it is not a great film, it is a great entertainment, and contains all the elements of the Bond formula that would work again and again.“

Roger Ebert

Hier noch einmal die Probleme mit dem Plott von Skyfall:

Youtube

Preise und Bestenlisten

Norman Wanstall erhielt 1965 den Oscar in der Kategorie Bester Tonschnitt. Vor allem aber ist Goldfinger auf unzähligen Bestenlisten zu finden. So, allem voran auf folgenden AFI-Listen:

Entertainment Weekly wählte 2006 Goldfinger zum besten Bond-Film und 2012  wählte der Rolling Stone ihn ebenfalls auf Platz 1.

Zitate und Referenzen

Goldfinger sorgte für einen Boom des Spionagethrillers in den 60ern, wurde zum popkulturellen Erbe und wurde bis heute unzählige Male zitiert. Besonders häufig wurde referenziert:

Pussy Galore
  • Honor Blackman spielte Cathy Galeaus in Mit Schirm, Charme und Melone mit und kündigte für die Rolle der Pussy Galore in Goldfinger. In einer Episode von Mit Schirm, Charme und Melone  erhielt dann John Steed eine Weihnachtskarte von Cathy Galeaus aus Fort Knox.
  • In einer anderen Episode von Mit Schirm, Charme und Melone spricht Mrs Peel von „Pussies galore“
  • Dirty Harry (1971): Auf einem Schild im Rotlichtviertel
  • In Trainspotting (1996) wird sie erwähnt
  • Genauso wird sie in Bones – Die Knochenjägerin (2009) erwähnt
  • Und in Suits (2013) wird Dana Scott Pussy Galore genannt.
Die Bombe, die bei 007 endet

Beid den Simpsons (1991)  verhindert Homer die Kernschmelze im Kraftwerk, als der Timer bei 007 steht. Außerdem stoppen Bomben auf 0:07 bei:

  • I Spy (2002)
  • Und bei Chuck gleich zweimal (2007 und 2008)
Geschüttelt, nicht gerührt

Unter anderem in:

 

Oddjob-Referenzen
I expect you to die
Weitere schöne Zitate
  • Bevor er Bond wurde stieg Remington Steele (1984) mit einem Smoking aus einem Taucheranzug
  • Im A-Team  (1986) konnte sich Murdock durch vorgetäuschtes Wissen über die „Operation Undertow“ vor dem Tod retten, außerdem heißt der Henchman dess Villain „Fröbe“
  • In Cars 2 (2011) hat Finn McMissile verblüffende Ähnlichkeit mit dem Aston Martin DB5
  • Und in A Quantum of Solace liegt das Bond-Girl nackt auf dem Bett und ist mit Öl bedeckt.

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Diamonds are forever

Eckdaten

Regie: Guy Hamilton
Schauspieler: Sean Connery (James Bond), Jill St. John (Tiffany Case), Charles Gray (Ernst Stavro Blofeld), Bernard Lee (M), Desmond Llewelyn (Q)
Budget: 7,2 Mio. US-Dollar
Erscheinungsjahr: 1971
Genre: Actionfilm, Agententhriller

Die Produktion von Diamonds are forever

Diamantenfieber, wie er im Deutschen heißt, war der siebente Film der James-Bond-Reihe. Sehr lose Grundlage bildet das 1956 geschriebenen gleichnamige Buch von Ian Fleming. Der eigentliche Film hatte aber nur sehr wenig Ähnlichkeit mit der Romanvorlage. So handelte auch der erste Drehbuchentwurf noch von Auric Goldfingers Zwillingsbruder. Unter anderem hatte Gert Fröbe jedoch kein Interesse daran, die Rolle zu übernehmen, daher entschied man sich für Blofeld als Antagonisten.

George Lazenby

Das Studio United Artists wollte unbedingt Sean Connery als Bond zurück, nachdem in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ George Lazenby James Bond gespielt hatte.

Lazenby hatte schon während der Dreharbeiten Staralüren gezeigt, hatte sich dann während der Promotion für den Film einen Vollbart wachsen lass und in einem Interview erklärt, dass er die Figur des Bond nicht mehr für zeitgemäß halte. Demgegenüber war Connery immer als Parade-Bond aufgetreten. „Im Geheimdienst“ war zwar ein finanzieller Erfolg, blieb aber hinter den Einspielergebnissen der Connery-Bonds zurück. Schließlich zog Eon Productions das Vertragsangebot an Lazenby über fünf oder sechs weitere Bonds zurück.

Schließlich überredete der Präsident von United Artists, David Picker, Connery persönlich, noch einmal den Bond zu spielen. Dies machte Connery zum bestbezahltesten Schauspieler seiner Zeit.

Der Dreh von Diamonds are forever

Der Diamantenschirm des Satelliten war eigentlich der Reflektor eines alten Blitzes. Der Lawa-Pool war eigentlich Kartoffelbrei, der nach 24 Stunden Dreh unter Studiolichtern wohl enorm zu stinken begann.

Lana Wood, die die Plenty O’Toole spielte, war so klein, dass sie neben Sean Connery selbst mit High Heels auf einer Box stehen musste, um in den Frame zu passen. In der Szene, in der sie tot im Pool treibt, war sie mit den Füßen an einen Betonblock gefesselt. Allerdings konnte sie auftauchen und Luft holen. Jedoch war der Pool abschüssig und so rutschte der Betonblock immer weiter ins tiefe Wasser, bis Wood keine Luft mehr holen konnte und gerettet werden musste.

Die letzte Szene, die Connery als offizieller Bond drehte, war die, in der er im Sarg lag.

Nachtrag zum Podcast: Der inoffizielle Bond mit Connery aus den 80ern war übrigens „Never say never again„.

Die Synchronistation von Diamonds are forever

Und natürlich hat auch hier mal wieder die deutsche Synchronisation gesündigt: Aus Plenty O’Toole wurde in der deutschen Fassung  aus unerfindlichen Gründen Penny O’Toole.

Filmisches Erzählen in Diamonds are forever

„It has been claimed that the plot is too complicated to describe, but I think I could if I wanted to. I can’t imagine why anyone would want to, though. The point in a Bond adventure is the moment, the surface, what’s happening now. The less time wasted on plot, the better.“

Roger Ebert

In Übereinstimmung mit den meisten Kritikern, fanden wir diesen Bond sehr schlecht, die Frage ist aber: Was ist so schlecht an diesem Bond? Ich glaube, das fast es restlos zusammen:

„Diamonds are Forever has no direction until the last thirty minutes.“

Kaboom Review

Zitate und Referenzen in Diamantenfieber

Wir wollen aber nicht verschweigen, dass es zwei ganz nette Referenzen in Diamantenfieber gibt:

  • Beim Briefing mit M, sagt M, dass Bond gerade erst Urlaub hatte. Dies ist eine Anspielung auf den einen Film, den Connery ausgesetzt hatte.
  • Außerdem kommt Bond bei einer Verfolgungsjagd durch ein Filmset, auf dem die Mondlandung gedreht wird. Das ist eine Referenz auf die Verschwörungstheorie, dass die Mondlandung ein Fake ist:
    Youtube

Die Rezeption von Diamonds are forever

Der Film war wieder ein enormer finanzieller Erfolg – er spielte 116 Mio. US-Dollar ein –, aber diesmal war die Kritik schlecht:

„I would complain about the rest of the movie, but there is really no point. Aside from the opening scene, the film is completely worthless, lacking any sense of risk or adventure to the point of being boring as shit.“

That Guy with the glasses

Preise und Bestenlisten

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Haben Filme eine moralische Verantwortung?

Am Ende setzten wir uns noch mit dem Sexismus in Bond im Allgemeinen auseinander und mit dem in den frühen Bonds im Besonderen. In Diamonds schlägt Bond Tiffany Case einmal ganz unvermittelt, weil sie etwas Dummes gesagt hat und in Goldfinger zwingt er Pussy Galore zum Sex:

Video auf Youtube

Daran anschließend griffen wir unsere Diskussion aus Trainspotting wieder auf, ob Filme eine moralische Verantwortung haben.