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SF204 – Marokko (Filme aus Paulas Kindheit)

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Paula
Trägt einen Frack
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Daniel
ist verliebt
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Kamil
spielt Klavier


Marlene Dietrich am Rande der Zivilisation. Ein Film fast aus Paulas Kindheit, dann aber doch nicht

Wir reisen in Paulas Kindheit und finden eine andere Dietrich als wir gesucht haben. Wie die große Diva mit ihrem Regisseur von Sternberg zusammenfand erzählen wir genauso, wie, was Pre-Code-Filme sind. Es geht ganz viel um Liebe, um die Inszenierung der Dietrich, queeres Kino und kolonialistische Ästhetik.

Die Eckdaten von Marokko

Erscheinungsjahr: 1930
Regie: Josef von Sternberg
– Filmographie (Auswahl):
1927: Unterwelt
1928: Die Docks von New York
1928: Sein letzter Befehl
1930: Der blaue Engel
1930: Marokko
1932: Shanghai-Express
1932: Blonde Venus
1934: Die scharlachrote Kaiserin
1935: Schuld und Sühne

Drehbuch: Jules Furthman
– Schrieb unter anderem auch:
1928: Die Docks von New York
1932: Blonde Venus
1932: Shanghai-Express
1935: Meuterei auf der Bounty
1959: Rio Bravo

 Kamera: Lee Garmes
– Bekannt für:
1932: Scarface
1932: Shanghai-Express (hat er den Oscar für bekommen)
1946: Duel in the Sun

Besetzung:
Gary Cooper: Tom Brown
– Kennen wir schon aus High Noon (Spätfilm berichtete)
Marlene Dietrich: Amy Jolly
– Kennen wir aus Zeugin der Anklage (Spätfilm berichtete)
Adolphe Menjou: La Bessière
– Spielt unter anderem auch in Kubricks 1957: Wege zum Ruhm

Budget: konnten wir nicht herausfinden.

Genre:  Drama, Liebesfilm

Lesenswertes zu Marokko

Morocco (1930) Review, with Marlene Dietrich and Gary Cooper

 

Morocco (1930): Starring Cooper and Dietrich

 

 

SF141 – Night of the Living Dead (das verspätete Halloween-Special)

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Paula
ist nicht geschockt.
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Daniel
überlebt das Ende.


They’re coming to get you Barbra

Es waren die 60er, jeder hatte eine Message! Krankheitsbedingt schauen wir Filme in rückwärts-chronologischer Reihenfolge und finden die Zukunft so gut, dass wir Schokosoße drüberkippen. Während Paula und Daniel sich bei Night fragen, welche Genretraditionen schon bei seiner Gründung angelegt wurden und warum wir überhaupt Horror gucken, durchleben wir Gruppenkonflikte, töten geliebte Zombies und finden Kafka. Barbra ist geschockt von den zwei Zombieschulen, dem War of Two Fronts und landet versehentlich sowohl auf dem Index als auch im MOMA, während sie sich fragt: Hatte Harry Cooper recht? Vergessen wir mal eben das Copyright: Der wirkliche Horror ist, dass heute noch immer Schwarze ohne Fragen von der Polizei erschossen werden.

Die Eckdaten von Night of the Living Dead

Erscheinungsjahr: 1968
Regie: George A Romero (gestorben am 16. Juli 2017)
– Filmographie (Auswahl):
1968 Night of the Living Dead
1973 The Crazies
1978 Martin
1978 Dawn of the Dead
1982 Creepshow
1985 Day of the Dead
2005 Land of the Dead
2007 Diary of the Dead
2009 Survival of the Dead

Drehbuch: George A. Romero, John A. Russo
Produktion: Russel Steiner
Budget: $114,000
Besetzung: Duane Jones (Ben), Judith O‘Dea (Barbra),Karl Hadman (Harry Cooper),
Genre: Horror, Zombiefilm

Die Produktion von Night of the Living Dead

Der zeitgeschichtliche Kontext, in dem Night of the Living Dead entstand

Vor den 1960ern setzten Horror-Filme auf eine gruselige Stimmung. Dies geschah, weil der Hays Code explizite Gewalt verboten hatte. 1964 fiel die Zensur, nachdem sie im Laufe der ersten Hälfte 1960er immer weniger Einfluss hatte ausüben können. Dies ermöglichte einen Film wie Night of the Living Dead erst. 1963 war bereits Blood Feast erschienen, der als der erste Splatter-Film überhaupt gilt.

Wichtig, um Night of the Living Dead zu verstehen, ist außerdem, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass der Vietnamkrieg am laufen war und sich in der amerikanischen Gesellschaft mehr und mehr Widerstand dagegen breit machte. Außerdem war die Bürgerrechtsbewegung im vollen Gange. Vor diesem Hintergrund war das Casting von Duane Jones in die Hauptrolle bemerkenswert. Begünstigt wurde es sicher durch Sidney Portier, der 1964 für Lilies of the Field als erster schwarzer Schauspieler überhaupt den Oscar für die beste Hauptrolle gewonnen hatte und dann 1967 mit In the Heat of the Night noch einen beachtlichen Hit mit einem Rassismus-kritischen Film gelandet hatte. Am 4. April 1964 wurde dann schließlich auch noch Martin Luther King ermordet. Dies war der gesellschaftliche Hintergrund, vor dem Night of the Living Dead erschien.

Das Drehbuch von Night of the Living Dead

John Russo hatte die Idee, ein Drehbuch über Menschen-fressende Monster zu schreiben. Romero kam dann seinerseits auf die Idee, dies mit Richard Mathesons Roman „I am Legend“ zu kombinieren. Anschließend mussten sie dann aber wieder alle eindeutigen Hinweise auf „I am Legend“ wieder aus dem Drehbuch zu tilgen, da sie sich nicht leisten konnten, die Rechte dafür zu erwerben.

In der ursprünglichen Drehbuchversion waren die Menschenfresser noch Aliens. Zwischendurch hatte der Film auch mal den Arbeitstitel „Night of Anubis“. Das Drehbuch nennt die Zombies durchgehend Ghouls, während das Wort Zombie nie erwähnt wird, sondern sich erst in der Rezeptionsgeschhichte etablierte. Ein weitere Arbeitstitel war „Night of the Flesheaters“, dieser wurde erst kurz vor dem Release geändert, mit fatalen Folgen …