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SF141 – Night of the Living Dead (das verspätete Halloween-Special)

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Paula
ist nicht geschockt.
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Daniel
überlebt das Ende.


They’re coming to get you Barbra

Es waren die 60er, jeder hatte eine Message! Krankheitsbedingt schauen wir Filme in rückwärts-chronologischer Reihenfolge und finden die Zukunft so gut, dass wir Schokosoße drüberkippen. Während Paula und Daniel sich bei Night fragen, welche Genretraditionen schon bei seiner Gründung angelegt wurden und warum wir überhaupt Horror gucken, durchleben wir Gruppenkonflikte, töten geliebte Zombies und finden Kafka. Barbra ist geschockt von den zwei Zombieschulen, dem War of Two Fronts und landet versehentlich sowohl auf dem Index als auch im MOMA, während sie sich fragt: Hatte Harry Cooper recht? Vergessen wir mal eben das Copyright: Der wirkliche Horror ist, dass heute noch immer Schwarze ohne Fragen von der Polizei erschossen werden.

Die Eckdaten von Night of the Living Dead

Erscheinungsjahr: 1968
Regie: George A Romero (gestorben am 16. Juli 2017)
– Filmographie (Auswahl):
1968 Night of the Living Dead
1973 The Crazies
1978 Martin
1978 Dawn of the Dead
1982 Creepshow
1985 Day of the Dead
2005 Land of the Dead
2007 Diary of the Dead
2009 Survival of the Dead

Drehbuch: George A. Romero, John A. Russo
Produktion: Russel Steiner
Budget: $114,000
Besetzung: Duane Jones (Ben), Judith O‘Dea (Barbra),Karl Hadman (Harry Cooper),
Genre: Horror, Zombiefilm

Die Produktion von Night of the Living Dead

Der zeitgeschichtliche Kontext, in dem Night of the Living Dead entstand

Vor den 1960ern setzten Horror-Filme auf eine gruselige Stimmung. Dies geschah, weil der Hays Code explizite Gewalt verboten hatte. 1964 fiel die Zensur, nachdem sie im Laufe der ersten Hälfte 1960er immer weniger Einfluss hatte ausüben können. Dies ermöglichte einen Film wie Night of the Living Dead erst. 1963 war bereits Blood Feast erschienen, der als der erste Splatter-Film überhaupt gilt.

Wichtig, um Night of the Living Dead zu verstehen, ist außerdem, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass der Vietnamkrieg am laufen war und sich in der amerikanischen Gesellschaft mehr und mehr Widerstand dagegen breit machte. Außerdem war die Bürgerrechtsbewegung im vollen Gange. Vor diesem Hintergrund war das Casting von Duane Jones in die Hauptrolle bemerkenswert. Begünstigt wurde es sicher durch Sidney Portier, der 1964 für Lilies of the Field als erster schwarzer Schauspieler überhaupt den Oscar für die beste Hauptrolle gewonnen hatte und dann 1967 mit In the Heat of the Night noch einen beachtlichen Hit mit einem Rassismus-kritischen Film gelandet hatte. Am 4. April 1964 wurde dann schließlich auch noch Martin Luther King ermordet. Dies war der gesellschaftliche Hintergrund, vor dem Night of the Living Dead erschien.

Das Drehbuch von Night of the Living Dead

John Russo hatte die Idee, ein Drehbuch über Menschen-fressende Monster zu schreiben. Romero kam dann seinerseits auf die Idee, dies mit Richard Mathesons Roman „I am Legend“ zu kombinieren. Anschließend mussten sie dann aber wieder alle eindeutigen Hinweise auf „I am Legend“ wieder aus dem Drehbuch zu tilgen, da sie sich nicht leisten konnten, die Rechte dafür zu erwerben.

In der ursprünglichen Drehbuchversion waren die Menschenfresser noch Aliens. Zwischendurch hatte der Film auch mal den Arbeitstitel „Night of Anubis“. Das Drehbuch nennt die Zombies durchgehend Ghouls, während das Wort Zombie nie erwähnt wird, sondern sich erst in der Rezeptionsgeschhichte etablierte. Ein weitere Arbeitstitel war „Night of the Flesheaters“, dieser wurde erst kurz vor dem Release geändert, mit fatalen Folgen …

 

#Horrorctober 9 – Dawn of the Dead (2004)

Zack Snyder und ich stehen auf Kriegsfuß. Keiner seiner Filme hat mir bislang gefallen. Ob dies hier auch wieder der Fall war und ob ich diesmal ein echtes „Here’s Johnny“-Zitat gefunden habe, das erfahrt ihr in Kürze.

Eckdaten

Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Zack Snyder
– Filmographie:
2004 Dawn of the Dead
2006 300
2009 Watchmen
2010 Legend of the Guardians: The Owls of Ga’Hoole
2011 Sucker Punch
2013 Man of Steel
Budget: 26 Mio $
Besetzung: Sarah Polley (Ana), Ving Rhames (Kenneth), Jake Weber (Michael), Ty Burrell (Steve), Michael Kelly (CJ)
Genre: Horror, Zombiefilm

Die Handlung in fünf Sätzen

Mit Spoilern …

Trump ist sauer

Zombie-Apocalypse. Gruppe mit verschiedensten Charakteren findet sich zusammen. Zunächst verbarrikadieren sie sich. Dann brechen sie aus ihrer Festung aus, um einen sicheren Hafen zu erreichen. Am Ende sind alle tot.

Filmisches Erzählen

Nun, an meinen fünf Sätzen seht ihr, dass Zack dem Zombiefilm nichts wirklich innovatives hinzuzufügen hat. Dennoch ist dies der beste Film den ich je von Snyder sah. Das liegt zum einen sicher an der kompetenten Vorlage, und zum anderen an Drehbuchautor James Gunn, der im Gegensatz zu Snyder schon öfter bewiesen hat, dass er Geschichten erzählen kann.

Der Film hat viele Stärken: Die Filmmusik, dass es schnell zur Sache geht, das Intro und das Outro sind stark gemacht. Das Foreshadowing war auch schön und erinnerte mich an den Namensvetter Shaun of the Dead, der im gleichen Jahr erschien, sodass die Filme sich nicht aneinander orientiert haben können (Shaun macht die epische Vorausdeutung NATÜRLICH besser, aber dennoch: nicht schlecht, Zack, nicht schlecht …). Die Zombiegeburt-Szene finde ich durchaus erwähnenswert und noch besser finde ich, dass Snyder beim Tod des Babys dezent wegschneidet. Zurückhaltung ist sonst nicht unbedingt die Stärke des Zack of the Dead. Ebenso stark war die Walkie-Talkie-Szene, in der Spannung aufgebaut wird durch das, was man nicht sieht. Und der kleine Witz mit der Aufzugmusik war ebenfalls nice. Zu guter letzt gefiel mir, wie Snyder den Film hoffnungsvoll enden lässt, um die Hoffnung dann im Abspann zu töten.

Allerdings hat der Film auch ein paar Schwächen: Wir sehen hier auch wieder schnelle und keine traditionellen Zombies. Okay, das ist nur meine persönliche Vorliebe, aber so isses halt. Außerdem kennen die Menschen in einem Zombiefilm mal wieder keine Zombiefilme, sodass sie natürlich ÜBERHAUPT NICHT wissen, was gerade vorgeht. Wer soll das glauben?

Aber am meisten stört mich einmal mehr Zack Snyders Stil, wenn auch nicht so sehr wie bei seinen anderen Filmen. Zack Snyder macht wunderschöne Bilder ohne jede Bedeutung. Ein Beispiel: Wir sehen in einer wunderschönen Einstellung, einem Unterwasser-Close-Up, wie Ana sich das Blut ihres Zombie-jetzt-wohl-Ex-Freunds in einem Brunnen in der Mall von den Händen wäscht. Und ich so: Aha, so ein bedeutungsschwangeres Bild! Das wird noch eine Rolle spielen. Und richtig: Zwei Minuten später sehen wir in einer wirklich eindrucksvollen Zeitlupe, wie Kenneth sich am gleichen Brunnen den Arm verletzt und ins blutige Wasser stürzt. Und ich so: Alles klar. Kenneth hat sich durch das Blut im Wasser infiziert! Wie könnte es anders sein? Die Bildsprache war eindeutig! Kein Regisseur würde uns zwei so eindrucksvolle Bilder direkt nach einander auf dem Tablet präsentieren, wenn er nicht wollte, dass wir diese Schlussfolgerung ziehen. Also warte ich darauf, dass Kenneth zum Zombie wird. Und warte. Und warte. und … Und jetzt ratet mal, wer derjenige ist, der bis zum Schluss überlebt. Und das war nur ein einziges Beispiel. Ich könnte dutzende solcher wunderschönen Shots aufzählen, die leider vollkommen bedeutungslos sind.

Die „Here’s Johnny“-Szene

Jep, hier haben wir das erste wirkliche Shining-Zitat, das zugleich zeigt, wie wenig es eigentlich braucht, um einen Film zu zitieren. Die Szene kommt schon nach 7:00 Minuten. Ana ist vor ihrem Zombie-jetzt-wohl-Ex-Freund ins Bad geflüchtet und versucht genau wie Wendy in The Shining durch das Fenster zu fliehen. Ebenfalls genau wie in The Shining gelingt ihr dies zunächst nicht. In der Zwischenzeit hat sich ihr Zombie-jetzt-wohl-Ex-Freund (zugegeben mit bloßen Händen) durch die Mitte der Tür gedroschen und steckt kurz seinen Kopf in den Spalt – der „Here’s Johnny“-Moment.

Fazit

Das erste echte Shining-Zitat, das ich auf meiner Suche fand und das zugleich zeigt, wie wenig es eigentlich braucht, um einen Film zu zitieren. Außerdem der beste Film, den ich von Zack Snyder kenne: Gott, warum schaue ich immer wieder Filme von ihm, wo ich ihn doch so hasse? Gleich mal Man of Steel anschmeißen …