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Die 16 besten Podcastfolgen 2016

Es ist wieder soweit. Ein weiteres Jahr ist um und immer, wenn mich jemand fragt: Daniel, woher hast du eigentlich deine brillante Allgemeinbildung und dein fundiertes Hintergrundwissen? Dann antworte ich: Ich habe derzeit 106 Podcast abonniert! Gut, eigentlich fragt mich das nie jemand … Dennoch kann nur ich das tun, was nun folgt. Aus einer langen Tradition heraus präsentiere ich euch die 16 besten Podcastfolgen des Jahres 2016!

And here we go ...

Lasst uns den Reigen beginnen! Das machen wir – wie könnte es im Spätfilm anders sein – mit einem Filmpodcast. Denn einen richtig feinen lieferte letztes Jahr die CineCouch ab:

Platz 16: CineCouch – Folge 170: Blockbusterkino

Der Blockbuster-Sommer hielt einige qualitative Tiefschläge für uns bereit. Allen voran schrieben Batman v. Superman und Suicide Squad dem anspruchsvolleren Publikum ein kollektives „DAFUQ?!?!?“ auf die Netzhaut. Das veranlasste die CineCouch im September sich einmal diesem merkwürdigen Wesen mit Namen „Blockbuster“ zu widmen. Herausgekommen sind über zwei Stunden interessantes, fundiertes und hochunterhaltsames Hörmaterial von vier der fünf Couchsitzer/innen.

Batman ist geknickt.

Platz 15: hr2 Der Tag – Heute schon gehasst? Aggression im Netz

Nach über fünf Jahren hat es doch tatsächlich mal wieder ein öffentlich-rechtlicher Podcast in meinen Catcher geschafft! hr2 Der Tag macht Essay-Sendungen, die sich mal besser, mal schlechter um ein aktuelles Thema drehen. Leider ist Hass im Netz sehr aktuell, doch wie hr2 Der Tag das Thema aufbereitet hat, war wirklich hörenswert! Da zahle ich doch gerne GEZ.

Platz 14: Superhero Unit #07 – Batman (1989)

Die deutsche Filmpodcastlandschaft erhielt dieses Jahr einige Neuzugänge! Einer davon war die Superhero Unit, auch wenn sie mit Arne vom Enough Talk! und Christian von der Second Unit von zwei alten Hasen gemacht wird. Die beiden schauen sich einmal chronologisch durchs Superhelden-Genre. Das ist oft sehr hörenswert. Und ihren bisherigen Höhepunkt lieferten die beiden im Juli mit ihrer Folge zu Tim Burtons Batman ab.

Dacing Robin

Platz 13: Anycast – ANY067 – Der Perspektivlosigkeit ganz nah

Mit Platz 13 ist ein Eintrag ins Podcast-Klassenbuch verbunden: Der Anycast muss wieder mehr Sendungen machen! Denn mir fehlt die gepflegte Laberrunde von Renke, Dennis und Cornelis. Dass sie diese Kunst beherrschen, haben zwei der drei nach den Landtagswahlen im März gezeigt. Ihr erinnert euch sicher an die braunen Ergebnisse und wo andere viel analysierten, da haben Renke und Dennis mal ganz gepflegt abgekotzt (ohne das Analyiseren ganz zu vergessen). Das war für ihre und unsere Psycho-Hygiene sehr gut. Unbedingt mehr davon!

Platz 12 – Übermedien – Zur Lage der Medien (1) – Vom Aufschaukeln und Zweifeln

Ich bin so alt und höre schon so lange Podcasts, dass ich mich an die beiden „Wir Müssen Reden„-Folgen erinnern kann, in denen Stefan Niggemeier und Sascha Lobo zu Gast waren. Und wenn mich nicht alles täuscht, haben beide damals dieses Podcasten eher belächelt. Aber das war ja schon 2012 respektive 2013 – also als Podcasts noch in kleinen finnischen Clubs spielten. Heutzutage casten Niggi und Lobo selbst und gemeinsam. Damit fingen sie im März 2016 an und gleich mit ihrer ersten Folge legten sie ein ordentliches Brett vor. Sie sprechen über Soziale Medien, wie diese Medien sich geändert haben und wie sie die Menschen verändern, die sie benutzen.

Platz 11: Diverse Talk! #014 – Träumen, Fliegen, Aufwachsen – Das Kino des Hayao Miyazaki (Feat. Tamino)

Wenn der Enough Talk! Gäste hat, dann wird er zum Diverse Talk! Und wenn – wie im Juli – Arne mit den anderen 50% der Second Unit, Tamino, redet, dann ergibt das die mit Abstand längste Sendung dieser Charts: 4 Stunden und 40 Minuten ließen sich die beiden Zeit, um verbal durch das filmische Lebenswerk des Anime-Regisseurs Hayao Miyazaki zu schlendern. Aber ich kann euch sagen: Das ist nicht eine Minute zu lang! In diesen 4:40 Stunden werden alle Klassiker von Miyazaki gebührend gefeiert, sei es Nausicaä, Totoro, Chihiro oder wie sie alle heißen. Setzt die Kopfhörer auf und haltet euch gut fest, denn hier wird geflogen!

Totoro fliegt

Honorable Mentions: Über den großen Teich gehört

Wie sich das gehört, schweife ich jetzt erst einmal ab. Denn in diesem Jahr haben es nur deutschsprachige Podcasts in meine Jahrescharts geschafft. Dennoch höre ich auch den einen oder anderen Cast aus Amerika, dem UK und … äh … München.

Da gibt es zum Beispiel dieses unbekannte Indieprojekt Serial. Das ist 2016 in die zweite Staffel gegangen. Die ist zwar nicht ganz so gut wie die erste, aber als kleinen Geheimtipp lass ich euch das mal hier stehen. Wer es hingegen eher etwas trockener, nicht so auf hochglanz produziert mag und der oder die gerne mal nachdenkt, dem oder der empfehle ich History of Philosophy Without Any Gaps – Der Name ist Programm …

Außerdem habe ich angefangen, intensiver This American Life zu hören – Ich weiß, das ist wie Pizza zu empfehlen: Jede weiß schon lange, dass das gut ist. Aber ich mache es trotzdem! Ihr fragt „Seriously?“ Und das zurecht, denn so hieß Folge 599 von TAL. Sie handelte von einigen der übelsten Lügen im US-Wahlkampf – einem der bestimmenden Themen im letzten Jahr. Wir werden darauf zurückkommen …

Weniger Aktuell sind die Themen, die You Must Remember This sich vornimmt – auch wenn es sich diesmal nicht so anfühlt. Bereits 2015 schaffte es Karina Longworth in meine Honorable Mentions und auch 2016 lieferte sie wieder eine verdammt gute Staffel über die Hollywood Blacklist ab: Über das Arbeitsverbot vieler Menschen in Hollywood zu Zeiten der Kommunistenjagd in den USA. Wichtiger Teil dieser Geschichte ist Charlie Chaplin und als YMRT die finale Rede aus der große Diktator wiedergab, da stiegen mir an der Bushaltestelle die Tränen in die Augen.

Zum Heulen ist auch das Thema Gewalt, das zeigt, wie nah Chaplins Worte an unserer Zeit sind und das in einem Doppelpakt auf den Plätzen 10 und 9 beackert wurde …

Platz 10: Soziopod #043: Mein Kick, meine Ehre, meine männliche Gewalt

Der Soziopod hat dieses Jahr einige starke Folgen rausgehauen: Die Folgen über Luhman und Foucault waren schon ganz feine Kost. Aber das Rennen hat dann eine Folge aus dem Januar gemacht, denn in Zeiten, in denen sowohl rechtsradikale als auch islamistische Idioten sich in Gewalt üben, da brauchen wir Menschen, wie Doktor Köbel und Herrn Breitenbach, die uns erklären, warum Männer körperlich gewalttätig werden.

Platz 9: Forschergeist – FG030 Konflikt- und Gewaltforschung

Dass das Thema Gewalt leider nicht verschwand zeigte der Juni, denn hier konstatierte Tim Pritlove, dass das Thema aktuell und wichtig ist. Er sprach mit Andreas Zick vom Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld über Konflikte und Gewalt. Es ging um Fußball und Hooligans, Islamisten, rechte Gewalt und Hate Speech. Ganz unaufgeregt und wirklich außergewöhnlich aufschlussreich.

hugging

Platz 8: Explikator – Expl0448: Glyphosat

Erinnert ihr euch noch an Glyphosat? Das war im Mai un Juni ein verdammt heißes Thema … Folgefrage: Wisst ihr noch, wie die EU entschieden hat? Nein? Kleine Erinnerungsstütze: Der europäische Rat konnte keine Mehrheit finden für die Verlängerung der Zulassung des Herbizits. Daher hat die EU-Kommission die Zulassung … natürlich verlängert! Läuft bei der EU. Frage mich, warum die eigentlich so unbeliebt ist.

Aber auf einem anderen Blatt steht, wie gut oder böse Glyphosat denn eigentlich ist? Die einen beteten gegen den Unkrautvernichter an wie der Exorzist gegen die kleine Regan. Die anderen jazzten das Mittel zum Heilsbringer von Frieden und Wohlstand hoch. Den differenziertesten Beitrag zu dieser Debatte lieferte im Mai der Explikator. In ca. 10 Minuten ermöglichte er eine solide Meinungsbildung. Das brachte ihm Platz 8 in diesen Charts ein!

Platz 7: Second Unit #191 (Die Tribute von Panem – The Hunger Games)

Am 27. und 28. Mai ereignete sich unverhofft der @_noujoum-Doppelschlag in meinem Podcatcher. Zusammen mit ihren Co-Hosts lieferte Miriam Seyffarth zwei Sendungen zu zwei komplett unterschiedlichen Themen ab: Eine hörenswerter als die andere! Die eine Sendung war die Besprechung des Films The Hunger Games zusammen mit Christian von dieser Second Unit. Moment … Schon wieder die Second Unit? Die scheinen halbwegs anständige Podcasts zu machen … Die Hunger Games waren bislang ein Film, für den ich nur so latentes Interesse hatte: Mal gesehen, zur Kenntnis genommen, dass er eine starke Actionheldin hat, ansonsten wieder vergessen. Vielleicht zu unrecht. Denn Miriam und Christian schälten spannende Aspekte aus der Geschichte heraus. Das solltet ihr euch unbedingt mal anhören.

Haymitch approves

Platz 6: CRE212 Saudi Arabien

Die zweite Sendung im Mai mit Miriam war Tim Pritloves CRE. Dieser Tim ist auch so ein talentierter Nachwuchspodcaster. Er kann wirklich gute Interviews führen. Ihr solltet ihm vielleicht mal eine Chance geben … Pizza eben. Jedenfalls erzählte Miriam hier von ihren Auslandsaufenthalten in Ägypten und vor allem in Saudi Arabien. Das ist schon allein deshalb ein wichtiges Thema, weil wir in Zeiten leben, in denen ständig Angst vor Arabern geschürt wird. Aber wenn es so gemacht wird wie hier, dann ist das Thema nicht nur wichtig sondern auch überaus spannend aufbereitet. Vielen Dank dafür!

Honorable Mentions: Filmpodcasts

Wie schon im letzten Jahr muss ich mich ein bisschen dafür entschuldigen, dass diese Liste recht Filmpodcast-lastig ist. Ich bin mir sicher, es gibt ein paar gute Strick- oder Autopodcasts da draußen. Vielleicht empfiehlt sie mir jemand ja in den Kommentaren … Derweil schiebe ich euch mal ein paar Filmcasts hinterher. Denn, was qualitativ hochwertige Filmbesprechungen anbelangt, hat der deutschsprachige Podcastraum so einiges zu bieten!

Da gibt es zum Beispiel, die Abspanngucker. René Hoffmann und Alexander Sobolla haben erst 2016 mit dem Sprechen in Mikrofone angefangen, machen das aber so gut, dass sie schon jetzt zu den Casts gehören auf die ich mich freue. Habt ihr Westworld gesehen? Alexander und René liefern einen kritischen Blick auf die Hype-Serie.

Bereits 2015 begannen die Archivtöne ihr Archiv zu bestücken. Jan und Kamil haben eine sehr feine Herangehensweise an das Podcasten über Filme: Sie ziehen Zettel aus einem Hut, auf denen „Challenges“ stehen. Filme zu – teilweise obskuren – Themen, die sie dann besprechen. Zum Beispiel: „Filme mit einem Personalpronomen im Titel“ oder „Filme, in denen die Hauptfigur Vollbart trägt“.

Wenn du so viele Filmpodcasts hörst wie ich, dann kennst du ein lustiges Phänomen. Ich nenne das mal zusammenhangslos „Erschütterung der Macht“. Das ganze Jahr senden die verschiedenen Casts so vor sich hin, doch manchmal (zum Beispiel wenn ein neuer Star Wars erscheint) sprechen fast alle über den gleichen Film. Ein solcher Film war 2016 zum Beispiel Arrival. Ich könnte euch hier 20 – 30 Sendungen dazu verlinken. Aber ich beschränke mich auf eine: Der Longtake lieferte zu diesem Film eine sehr hörenswerte Sendung ab.

Erschütterung der Macht

Ein anderes Thema, das in der deutschsprachigen Filmpodcastlandschaft ein Dauerbrenner ist und das mich mittlerweile zu nerven beginnt, sind die 80er. Es soll ja Podcasts geben, die sich komplett der 80er-Nostalgie verschrieben haben …

the horror

Oh … falsches Jahrzehnt. Anyway! Wenn schon 80er-Nostalgie, dann kommt mir nur ein Podcast auf den Kopfhörer – Ein Pärchen, das mit ansprechend viel Kritikvermögen an die Sache herangeht ohne das Schwärmen zu vergessen: Das Bahnhofskino.  Angemessen unter Beweis gestellt haben sie diese Kunst zum Beispiel in diesem Arnold-Schwarzenegger-Double-Feature.

Okay, gleich habt ihr es geschafft, aber einen Filmpodcast habe ich noch für euch! Denn wenn Patrick vom Bahnhofskino und Christian von der Second Unit (der schon wieder!) zu Gast sind bei Dennis vom Lichtspielcast, um über David Fincher zu reden, dann ergibt das den besten Filmpodcast des Jahres und Platz 5 dieser Charts!

Platz 5: Lichtspielcast Bonusepisode – David Fincher Teil 2

Das ist ein bisschen gecheatet, denn Teil 1 müsst ihr natürlich auch hören, um Finchers Lebenswerk einmal komplett nacherzählt, analysiert und rezensiert zu bekommen. Aber der besagte erste Teil kam noch auf den letzten Drücker 2015 raus. Im zweiten Teil aus dem Januar erwarten euch fundiertes Wissen von Dennis, Christian und Patrick über die Jahre 2007 bis 2014 in Finchers Schaffen mit Filmen wie Zodiac, Social Network oder Gone Girl. Außerdem erwartet euch viel Schwärmerei über einen der besten lebenden Regisseure und etwas Stirnrunzeln über Benjamin Button.

Platz 4: Chaosradio – CR221 Künstliche Intelligenz

Schrieb ich vorhin, dass hr2 Der Tag, die einzige öffentlich-rechtliche Sendung in meinem Podcatcher ist? Nun, das stimmt nicht ganz … Denn zwar steckt ganz viel CCC im Chaosradio, aber eben auch etwas Radio Fritz. Im April stießen die Chaoten (SCNR!) das Tor zur Zukunft ganz weit auf, um uns endlich mal zu erklären, was es mit dieser künstlichen Intelligenz auf sich hat, von der jetzt alle reden. Dank fundiertem Wissen von Tobias, Benthor, Priska und Clemens einerseits und Marcus‘ eiserner Moderation andererseits kam am Ende eine Sendung heraus, die mehr Sience als Fiction war, dieses komplexe Thema angenehm runterkochte und entmystifizierte.

Es ist Zeit, das Treppchen zu betreten …

Platz 3: Erscheinungsraum – ER042 Wie Mazedonier mit Lügen im US-Wahlkampf Geld verdienten

Noch mehr nach Sience Fiction klingt diese Geschichte: Donald Trump wurde zum US-Präsidenten gewählt. Bekloppt, was? Aber da endet die Unglaublichkeit noch nicht. Verkrüzt wird uns oft erzählt, dass Trump wegen Fakenews zum Präsidenten wurde. Diese Fakenews wiederum wurden sich von ein Paar Jugendlichen in Veles, einer kleinen Stadt in Mazedonien ausgedacht. Das ist so unglaublich, das kann selbst nur Fakenews sein! Oder etwa nicht? Was würden wir dafür geben, wenn wir jemanden kennen würde, der oder die verlässlich Auskunft zu dieser Phantasterei geben könnte … Zum Glück kennt Katrin Rönicke den! In Ihrer Reihe Erscheinungsraum Ost sprach sie mit  Krsto Lazarevic über Fakenews, Veles und was da eigentlich dran ist. Herausgekommen ist ein exellentes Stück Journalismus und einer der Gründe, warum ich Podcasts liebe!

Trump Nice!

Und Silber geht an …

Platz 2: Fokus Europa – FE017 Außen- und Sicherheitspolitik

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn ich an Russland und sein Verhältnis zum Westen denke, dann wird mir schon etwas mulmig zumute. Nennt mich einen unverbesserlichen Optimisten, aber bei all seiner Dummheit hoffe ich tatsächlich darauf, dass Donald Trump und sein Buddy Putin etwas Entspannung in die internationalen Beziehungen bringen. Das ist zwar nicht die schönste Lösung, die ich mir vorstellen kann, aber das ist Diplomatie selten. Und ich frage mich, wie lange sich West und Ost noch von Eskalation zu Eskalation hangeln können, bevor wirklich alles in die Luft fliegt.

Eine ganz andere Frage lautet: Wie konnten wir eigentlich in dieses Schlamassel hineingeraten? Als ich jung war, da hieß es immer, der Kalte Krieg ist jetzt vorbei und Russland unser Freund. Wie konnte von dort alles so dermaßen schief laufen? Das wusste im Mai Ulrich Kühn, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg in Fokus Europa zu berichten. Wer macht den Podcast noch gleich? Ach ja, ein gewisser Tim Pritlove. Ich frage mich, wo ich den Namen schon einmal gehört habe …

confused

And the winner is …

Platz 1: Technische Aufklärung – TA041 – Drohnen und der geheime Krieg

Eigentlich wollte ich hier noch eine Abschweifung über Geschichtspodcasts einschieben. Die habe ich 2016 neu für mich entdeckt und könnte euch den einen oder anderen empfehlen. Aber wenn ihr überhaupt bis hier gelesen habt, dann möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen: Die beste Podcastfolge des Jahres 2016 stammt von der Technischen Aufklärung! TA ist gewissermaßen auch ein Geschichtspodcast, denn normalerweise erfüllt der Cast eine zeitgeschichtliche Chronistenpflicht und berichtet aus dem Geheimdienst-Untersuchungsausschuss.

Als der Bundestag im August Sommerpause hatte, trat die Aufklärung mal einen Schritt vom Tagesgeschäft zurück, lud Norbert Schepers ein und sprach mit ihm über den geheimen Drohnenkrieg.

Wisst ihr, ich habe von meiner Oma tatsächlich noch den Spruch gehört: „Man hat es nicht gewusst“. Und wisst ihr was? Ich glaube meiner Oma sogar, dass sie nichts vom Holocaust gewusst hat. Sie war ein herzensguter Mensch. In den Jahren, die wir gemeinsam über diesen Planeten wanderten, hat sie immer stramm sozialdemokratisch gewählt und im Nationalsozialismus war sie eine junge Mutter von drei Kindern. Welche Menschenrechtsverbrechen genau in ihrem Land abliefen, hat sie wahrscheinlich nicht gewusst.

Diesen „Luxus“ haben wir nicht. Sollten unsere Kinder oder Enkel uns mal fragen, warum wir zuließen, dass flüchtende Menschen im Mittelmeer ertrinken oder warum sie unter anderem vor unseren Kampfdrohnen flohen, die ohne völkerrechtliche Legitimation und mit großem (verzeiht das Wort) Kollateralschäden Menschen ermordeten, dann können wir nicht sagen, „wir haben es nicht gewusst“. Denn dafür, dass wir zum Beispiel wissen, wie dieser geheime Krieg abläuft, dafür hat unter anderem die Technische Aufführung in diesem Jahr gesorgt. Deshalb ist TA041 die beste Podcastfolge des Jahres 2016,

sad

Die nächsten Podcast-Folgen-Charts gibt es 2017. Hoffentlich werden sie weniger deprimierend …

SF71 – Reservoir Dogs (feat. Mathias)

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Paula
Mrs. White
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Daniel
Mr. Pink
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Mathias
Mr. Blonde


I don’t tip because society says I have to

Mit den Gehirnen von 35 Jährigen in den Körpern von 90 Jährigen luden wir unseren Berlin-Korrespondenten Mathias und die üblichen technischen Probleme ein, um endlich die Frage zu klären: Who shot Nice Guy Eddie? Nebenbei klärten wir übrigens auch, ob Mr. Pink starb. Reservoir Dogs bildet also den Auftakt unserer nun nicht mehr ganz so geheimen Regisseur-Reihe. Fuck! Tarantino hat uns voll erwischt. Loyal, vulgär, gewalttätig und vor allem hypermännlich kamen wir als Boten mit Berichten zu dieser Geburt. Mathias, hörst du uns?!

Vorgeplänkel

Daniel schaltet den Herd unerfolgreich aus … ♦ Was wurde eigentlich aus Kermit? ♦ 6 von 36 Fragen, durch die man sich verliebt … ♦ Die Retter von New York ♦ Daniel war im Enough Talk! und sprach noch einmal über künstliche Intelligenz ♦ Außerdem sprach Daniel über Harry Potter in der Second Unit

Die Eckdaten von Reservoir Dogs

Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Quentin Tarantino
– Filmographie als Drehbuchautor:
1993 True Romance
1994 Natural Born Killers (Story)
1995 Dance Me To The End Of Love (Kurzfilm)
1996 From Dusk Till Dawn
1996 Curdled
Schnitt: Sally Menke (1953-2010).
Budget: 1,5 Mio
Besetzung: Harvey Keitel (Mr. White,) Tim Roth (Mr. Orange), Michael Madsen (Mr. Blonde), Steve Buscemi (Mr. Pink), Quentin Tarantino (Mr. Brown), Chris Penn (Nice Guy Eddie), Eddie Bunker (Mr. Blue)
Genre: Gangsterfilm, Kammerspiel, Heist-Movie, Neo-Noir, Thriller, postmoderner Film, Tragödie

Eddie Bunker, der Mr. Blue spielt, war übrigens ein Ex-Bank-Räuber im wahren Leben. Er war der jüngste Gefangene, der jemals in St. Quentin einsaß. Nach seiner Haftstrafe schrieb er Bücher und wurde Schauspieler.

Die Produktion von Reservoir Dogs

Die Idee zu Reservoir Dogs

Tarantino kam auf die Idee zu Reservoir Dogs, als er noch in der Videothek Video Archives arbeitete. In dieser Videothek gab es ein Themen-Regal, das sie jede Woche mit anderen Filmen bestückten. In einer Woche war das Thema „Heist-Movies“. Tarantino nahm sich jeden Abend einen mit nach Hause, schaute alle Klassiker des Genres und dachte sich:

„I put my head round what a neat genre that would be to redo.“

Der Legende nach fand er in den Video Archives auch den Titel „Reservoir Dogs“ als er einem Kunden den Film Au revoir, les enfants empfahl, der aber die Empfehlung abtat mit:

„I don’t want no reservoir dogs!“.

Diese Geschichte ist so schön, dass wir sie euch nicht vorenthalten wollten, aber höchst wahrscheinlich nicht wahr. Kritiker sagen, dass zum Zeitpunkt, als Reservoir Dogs entstand, Au revoir, les enfants noch keinen Video-Release in den USA hatte.

Während der Produktion erzählte Tarantino immer die Geschichte, dass “Reservoir Dog” im französischen Gangsterfilm „Verräter“ bedeute. Das ist aber definitiv nicht wahr und Tarantino hatte es sich nur ausgedacht, um die Geldgeber ruhigzustellen, da er wusste, dass sie das französische Kino sowieso nicht gut genug kannten.

Das Drehbuch von Reservoir Dogs

Tarantino hatte bereits einige Drehbücher geschrieben, die aber allesamt von den Studios, an die seine damalige Managerin Cathryn Jaymes sie schickte, abgelehnt wurden. Die Begündung war stets: Zu unmoralisch, zu vulgär, zu Brutal. Ein Manager störte sich so sehr an den vielen „Fucks“ im Skript von True Romance, dass er Cathryn Jaymes folgendes Antwortschreiben schickte:

„Dear Fucking Cathryn,

How dare you send me this fucking piece of shit. You must be out of your fucking mind. You want to know how I feel about it? Here’s your fucking piece of shit back. Fuck you.“

Dann traf Tarantino seinen zukünftigen Produzenten Lawrence Bender. Bender hatte damals auch erst einen Film gemacht. Er war begeistert vom Drehbuch von Reservoir Dogs. Bender versprach Tarantino, das Geld für den Film zu besorgen und der Regisseur gab ihm zwei Monate Zeit. Den Vertrag unterschrieben sie auf einer Papierserviette.

Benders größtes Problem bei der Finanzierung war, das Tarantino darauf bestand, selbst Regie zu führen. Zwar gab es einige Interessenten, die merkten, wie brillant das Drehbuch ist, aber niemand war bereit, das Risiko einzugehen, einen unbekannten Videothekar auf den Regiestuhl zu setzen. Benders erster Erfolg war dann, das Drehbuch zu True Romance an Tony Scott für 30.000 $ zu verkaufen. Scott wollte eigentlich lieber Reservoir Dogs haben, aber Tarantino rückte sein liebstes Projekt nicht raus.

Tarantinos und Benders Plan war dann, Reservoir Dogs zusammen mit ihrem Freundeskreis mit dem Geld für True Romance zu drehen. Da sie das nicht weit bringen würde, war der Plan Reservoir Dogs als 16mm schwarz-weiß Kurzfilm zu drehen, in dessen Mittelpunkt die Szene steht, in der Mr. Pink, den Tarantino spielen wollte, von einem Polizisten (gespielt von Lawrence Bender) gejagt wird.

Allerdings nahm Bender damals auch selbst Schauspielunterricht. Und als er seinem Schauspiellehrer von dem Script erzählte, sagte der, dass seine Frau Harvey Keitel kenne und so landete das Drehbuch schließlich in Keytels Schoß. Keitel willigte ein, sich mit Tarantino zu treffen. Bei diesem Treffen kam es der Legende nach zu einem berühmt gewordenen Dialog:

Keitel fragte: ‘How’d you come to write this script? Did you live in a tough-guy neighborhood growing up?’
Tarantino sagte nein.
Keytel: ‘Was anybody in your family connected with tough guys?’
Tarantino sagte nein
Keitel: ‘Well, how the hell did you come to write this?’
Tarantino: ‘I watch movies.’

Harvey Keitel stieg in das Projekt als Hauptdarsteller und Co-Produzent ein. Mit seiner Unterstützung gelang es, das Budget, auf 1,5 Millionen zu erhöhen. Keitel finanzierte auch die Casting-Session in New York, bei der das Team Steve Buscemi, Michael Madsen, und Tim Roth fand. Keitels wichtigste Rolle war allerdings, dass er Tarantino als Regisseur den Rücken stärkte. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass die Welt Harvey Keitel verdankt, dass sie Tarantino als Regisseur bekam.

Das knappe Budget

Das Budget von 1,5 Millionen war noch immer so niedrig, dass das Team an allen Ecken und Enden sparen musste. Mehrere Schauspieler trugen ihre eigenen Klamotten, zum Beispiel gehörte die hübsche Trainingsjacke wirklich Chris Penn. Steve Buscemi trug statt einer Anzughose, schwarze Jeans, die ihm gehörten. Michael Madsen fuhr wegen des knappen Budgets sein eigenes AutoRobert Kurtzman willigte ein, das Special Make-up umsonst zu machen, wenn Tarantino im Gegenzug umsonst eine Geschichte von Kurtzman in ein Drehbuch umarbeite. Die Geschichte war: From Dusk Till Dawn.

Eine Parallele zu Diary of a Teenage Girl (SF69): die Crew hatte kein Geld, um bei den Szenen auf der Straße diese sperren zu lassen. Besonders problematisch gestaltete sich daher die Szene, in der Mr. Pink das Auto klaut. Die Crew musste bei den einzelnen Takes immer den richtigen Moment abwarten, an dem die Ampel auf Grün umspringt, damit Buscemi losfahren kann.

In einem Interview sagte Tarantino später, dass er überproportional viel für die Rechte des Songs „Stuck in the middle with you“ ausgeben musste. Das Lied, das er in der Folterszene verwendet. Und zwar hatte er schon im Drehbuch stehen, dass er den Song in dieser Szene verwenden will. Dadurch wusste die Plattenfirma, dass sie viel dafür verlangen konnte. Tarantino sagte, dass er daraus gelernt hat und nie wieder die geplante Verwendung eines Songs ins Drehbuch geschrieben hat.

Der Dreh von Reservoir Dogs

Ebenfalls wie Marielle Heller vor Diary of a Teenage Girl (SF69) wurde auch Tarantino zum Sundance Institute eingeladen. Allerdings besuchte er den Regie-Workshop. Dort inszenierte er mit Schauspielern unter Anleitung eine Szene von Reservoir Dogs. Einer seiner Lehrer war übrigens Terry Gilliam, dem Tarantino dann im Abspann von Dogs auch dankt.

Die eigentlichen Dreharbeiten fanden im Juli und August statt. Und es war so heiß, dass Tim Roth mehrere Male durch das getrocknete Kunstblut buchstäblich am Boden festklebte und in den Drehpausen abgekratzt werden musste, was mehrere Minuten dauerte.

Michael Madsen hatte große Probleme, die Folterszene zu drehen. Als Kirk Baltz (der den Polizisten spielt) improvisierte und flüstert: „I’ve got a little kid at home.“ musste Madsen die Szene weinend abbrechen, da er gerade selbst Vater geworden war.

Weniger Probleme hatte Madsen damit, Baltz in den Kofferaum seines Autos zu sperren. Kirk Baltz bat Madsen bei einer Probe darum, einmal um den Block zu fahren. Da er noch nie in einem Kofferraum eingesperrt gewesen war, wollte er die Erfahrung machen, um seine Rolle glaubwürdiger spielen zu können. Als Madsen im Auto saß, beschloss er, dass dies eigentlich auch eine gute Gelegenheit sei, sich mit seinem eigenen Filmcharakter vertraut zu machen. Daher fuhr er nicht nur um den Block, sondern erst einmal durch den Drive-In eines Taco Bells und dann erst zurück zum Set. Dass er dort mit einem Becher Cola auftauchte, gefiel Tarantino so gut, dass sie dies für den Dreh übernahmen.

Das Rätsel des Showdowns

Im Showdown, wenn Mr. White, Joe und Nice Guy Eddie sich im Mexican Standoff gegenüberstehen, gibt es das große Rätsel, das zu vielen Fantheorien geführt hat: Wer erschoss Nice Guy Eddie? Mr. White erschießt Joe und wird dann von Eddie erschossen. Aber Eddie fällt einfach um, ohne dass eine Waffe auf ihn gerichtet ist. Es gibt sogar T-Shirts mit der Frage: „Who shot Nice Guy Eddie?“.

Die Auflösung ist eine Panne: Die Schauspieler trugen Kunstblutbeutel unter der Kleidung mit Mikrozündern. Aber der Beutel von Keitel explodierte zu früh, sodass er zu Boden ging, bevor er auf Penn schießen konnte. Dann explodierte Penns Blutbeutel und er ließ sich fallen. Tarantino beschloss gemäß dem von uns schon oft zitierten Hollywood-Credo „Wirkung geht über Realismus“ diesen Take zu nehmen.

Filmisches Erzählen in Reservoir Dogs

Die erste Szene

„This scene works not because it’s 5 dudes sitting around, it works because it’s entertaining. They’re not talking about themselves or talking about their job, because we have NO idea why they’re even together. We just know that they’re shooting the shit in a very casual, entertaining way. It tells us a lot about the characters, without knowing them.“

Taste of Cinema

Die erste Szene im ersten Film von Tarantino ist bereits ganz großartig und zeigt vieles von dem, was den Regisseur in seinen kommenden Filmen auszeichnen soll. Natürlich fallen dabei sofort die Tarantino-typischen Dialoge auf.

Youtube

Aber die Szene ist nicht einfach nur unterhaltsam. Sie eröffnet zugleich eine ganze Reihe von Themen, die sich durch den Film ziehen. Zunächst das Thema Männlichkeit. Es sitzen ein Haufen Typen um einen Tisch herum und unterhalten sich über eine Frau (Madonna). Durch die Trinkgelddiskussion wird die postmoderne These eingeführt, dass es keine universellen Werte gibt und wiederum durch die „Like a Virgin“-Anekdote wird das Thema „Erlösung durch Schmerz etabliert.

Nicht zuletzt bekommen fast alle Charaktere einen kleinen oder größeren Moment, der sie etabliert. Mr. White nimmt Joe das Buch weg und zeichnet sich so als Anführer aus, der Joe ebenbürtig ist. Mr. Blonde fragt daraufhin, ob er Mr. White umbringen soll, womit er seine Psychopathie andeutet und zugleich zeigt, wie loyal er Joe gegenüber ist. Mr. Pink zeigt mit der Trinkgeld-Diskussion, wie egoistisch und durchgeknallt er ist, aber auch, dass er gute Argumente hat. Mr. Orange, der Verräter, verrät dann Mr. Pink, als Joe fragt, wer kein Trinkgeld gegeben hat. Auch wichtig ist, dass Mr. Brown so einen großen Redeanteil an der ersten Szene hat. Da wir ihn später fast nicht mehr sehen und er auf der Flucht stirbt, ist es wichtig, dass wir ihn kennengelernt haben. Warum? Das erklärt uns noch einmal „Movies I Love (and so can you)“ am Unterschied von Jurassic Park und Jurassic World:

Youtube

Ein männlicher Film

Reservoir Dogs ist ein sehr männlicher Film. Die Fakten sind zunächst, dass wir nur männliche Sprechrollen haben und dass diese Männer sich geradezu „hypermännlich“ verhalten. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Filmen ist sich RD dieser Tatsache sehr bewusst und spielt damit.

Das sieht man wieder an der ersten Szene, in der erst misogyn über Madonna und ihre „Big Digs“ diskutiert wird. Aber im Anschluss über Trinkgeld und darüber dass vor allem Frauen ohne Ausbildung Kellnerinnen sind und sie auf das Trinkgeld angewiesen sind – ein dezidiert feministisches Thema.

Die nächste Szene nach der Titelsequenz zeigt dann den angeschossenen Mr. Orange im Auto. Die Art und Weise, wie Tim Roth sie spielt und auf der Rückbank des Autos liegt erinnert dabei stark an eine Geburt. Dabei schreit er immer wieder, dass er von einer Frau angeschossen wurde und fragt, warum sie das gemacht hat. Im Lagerhaus tupft Mr. White ihm dann auch noch die Stirn, wie ein werdender Vater der Frau.

Postmodernes Kino & Erlösung

Tarantino gilt als Paradebeispiel für einen postmodernen Regisseur, weil er selbstreflexiv und selbstironisch. Er packt seine Filme mit unzähligen Zitaten und Referenzen voll. Mark T. Conard betont, dass das aber noch nicht alle postmodernen Aspekte an Tarantino sind. Er schreibt, dass die postmoderne Philosophie sich dadurch auszeichnet, dass sie sowohl die Suche nach universellen Werten als auch jene nach absoluter Wahrheit aufgegeben hat. Beide Elemente stecken auch immer in Tarantinos Filmen.

Die Relativierung von Werten ist ein permanentes Thema in Reservoir Dogs, wahrscheinlich am drastischsten in der damals skandalösen Folterszene exemplifiziert. Aber auch sie findet sich schon in der ersten Szene in der guten Argumentation von Mr. Pink, dass Trinkgeldgeben nur eine willkürliche gesellschaftliche Konvention ist mit der er die vorherschende Moral anzweifelt.

Die These, dass es keine Wahrheit gibt, zeigt sich wiederum sehr schön in der Anekdote über den Gras-Deal, die Mr. Orange sich ausgedacht hat. Wir sehen in der Inszenierung erst verschiedene Probenphasen der Geschichte, dann, wie Orange sie den Dogs erzählt und springen dann in die Geschichte hinein, als wäre sie doch tatsächlich passiert. Mit dieser Geschichte in der Geschichte in der Geschichte führt uns Tarantino vor Augen, dass es keine Wahrheit gibt.

Auch dass wir den Heist nicht sehen, sondern nur in Form von Botenberichten erzählt bekommen, also wieder als Erzählungen in der Erzählung, ist ein weiterer Aspekt, in dem Reservoir Dogs die These vertritt, dass es keine Wahrheit gibt.

Diese postmodernen Thesen kombiniert Tarantino mit Erlösungsgeschichten. Daraus ergibt sich die Frage, wie Erlösung in einer Welt aussieht, in der es keine absoluten Werte mehr gibt, in der Gott tot ist. Die vermeintliche Antwort, die Tarantino darauf gibt, ist „Erlösung durch Schmerz“. Das zeigt sich schon in der bekloppten Diskussion über Madonna, in der es darum geht, dass eine Frau beim Sex so viel Schmerz hat, dass sie sich wieder wie eine Jungfrau fühlt. Dieses Thema wird dann durch das Leiden von Mr. Orange aufgegriffen, welches ja mit einer Geburt assoziiert wird, an deren Ende die Erlösung vom Schmerz quasi durch den Schmerz der Geburt steht.

Die Beziehung von White und Orange

Behalten wir, das oben geschriebene zu Geschlechterrollen, zur Erlösung und zum postmodernen Kino im Auge und betrachten wir die Beziehung von Mr. White und Mr. Orange.

Ebenfalls in der ersten Szene wird schon etabliert, dass White und Orange eine enge Beziehung haben, indem sie eng nebeneinander im Diner sitzen. Die beiden haben ein sehr inniges geradezu intimes Verhältnis, wie Brüder oder wie Vater und Sohn. Die Beziehung der beiden ist fast inszeniert wie in einem Liebesfilm. Mr. White geht ungewöhnlich zärtlich mit Mr. Orange um, besonders mit Blick darauf, wie demonstrativ männlich Reservoir Dogs ist. Mr. Oranges Verletzung wird dabei gewissermaßen als Entschuldigung dafür angeführt, sodass keine Homoerotik aufkommt:

„In the war film, a soldier can hold his buddy—as long as his buddy is dying on the battlefield. In the western, Butch Cassidy can wash the Sundance Kid’s naked flesh—as long as it is wounded. In the boxing film, a trainer can rub the well-developed torso and sinewy back of his protege—as long as it is bruised. In the crime film, a mob lieutenant can embrace his boss like a lover—as long as he is riddled with bullets. Violence makes the homoeroticism of many “male” genres invisible; it is a structural mechanism of plausible deniability.“

Kent Brintnall’s Tarantino’s Incarnational Theology: Reservoir Dogs, Crucifixions and Spectacular Violence zitiert nach Randomaniac.

Aber di Verletzung von Orange hat noch eine andere Bedeutung. Mr. Orange hat eine Doppelrolle: Als Verräter ist er einerseits der Judas der Geschichte. Durch sein Leiden hat er in dieser Erlösungsgeschichte aber zugleich die Rolle des Jesus‘ inne. Das führt uns Tarantino ultimativ in der letzten Szene vor Augen:

Still aus der letzten Szene von Reservoir Dogs

Still aus der letzten Szene von Reservoir Dogs

Hiermit spiegelt er Michelangelos berühmte Skulptur von Maria, die den sterbenden Jesus im Schoß hält, die Pietà:

Michelangelos Pietà

Michelangelos Pietà

Mit dieser letzten Szene hat Tarantino eine Klammer um seinen Film gelegt: Er beginnt ihn mit Schmerz und Madonna in einer sehr albernen Form und lässt ihn enden mit Schmerz und Madonna in einer sehr ernsten Form. Und er verdeutlicht uns, dass die Beziehung von White und Orange gewissermaßen eine Mutter-Sohn-Beziehung ist. Doch bringt sie auch Erlösung?

„However, because the universe that these characters inhabit is a postmodern one, their attempts at redemption are bound to fail, one way of living being, according to postmodernism, morally equal to any other way.“

Metaphilm

Da es keine absolute Moral in diesem postmodernen Universum gibt, muss der Versuch, erlöst zu werden, scheitern. Denn eine Art zu leben ist genauso gut oder schlecht wie jede andere. Es gibt keine Autorität mehr die entscheidet, ob du tugendhaft bist. Wir argumentieren heute am ehesten mit gesellschaftlichen Werten (ein Grund, warum Tarantino so viel Popkultur in seine Filme einwebt).

So endet der Film dann auch damit, dass Orange gesteht, dass er der Verräter ist. White erschießt daraufhin Orange und wird von der Polizei erschossen.

Die Folterszene

Die damals skandalöse Folterszene ist in ihrer Verdichtung die Entscheidende Szene an deren Ende klar ist, dass Mr. Orange der Verräter ist.

Youtube

Interessant an der Szene ist die Verwendung des Songs „Stuck in the middle with you“. Statt das Gezeigte mit dramatischer Musik zu untermalen, wählt Tarantino einen Song, der als Kontrapunkt funktioniert. Das bewirkt aber gerade, dass Mr. Blonde noch entrückter, noch psychopathischer wird.

Dies wird dann noch einmal verstärkt, als Blonde mitten in der Szene das Lagerhaus verlässt, um den Benzinkanister zu holen. Die diegetische Musik endet in diesem Moment und draußen ist ein schöner, sonniger Tag, wir hören Kinder und dann kehren wir in das Lagerhaus mit seinem Grauen zurück. Dies unterstützt die Vorstellung, dass eine so schreckliche Tat in unserer Nachbarschaft geschehen könnte, ohne dass wir sie bemerken und verstärkt so den Schrecken.

Interessant ist außerdem, dass die Kamera uns die eigentliche Folter nicht zeigt. Die Schnitte mit dem Rasiermesser werden ähnlich wie in der Duschszene von Psycho so geschickt geschnitten, dass wir glauben, sie zu sehen, ohne sie zu sehen. Als Blonde dann das Ohr des Polizisten abschneidet, dreht die Kamera weg, als könnte sie selbst nicht ertragen, was gerade geschieht. Erst als der eigentliche Akt des Foltern vorbei ist, sehen wir die Gore-Effekte.

Unchronologisches Erzählen

Während Pulp Fiction die traditionelle Storyline komplett aufgibt und nur noch fragmentarisch erzählt, beginnt dieses weitere Element des postmodernen Kinos bereits in Reservoir Dogs. Wenngleich der Film die traditionelle Story-Line noch nicht komplett aufgibt, so bricht er sie doch auf.

Der Heist-Movie war seit Rififi sehr formelhaft aufgebaut: Wir sehen das Casting der Crew, die Planung des Heists, die Durchführung des Heists, bei der etwas schiefgeht und improvisiert werden muss und die Konsequenzen des Heists.

Reservoir Dogs auf der anderen Seite lässt den Heist als den Dreh und Angelpunkt des Plotts komplett weg. Nach einem vom Plott unabhängigen Prolog steigen wir direkt in die Konsequenzen des Heists ein und bekommen in Rückblenden das Casting erzählt. Wir sehen auch nicht die Planung des Heists, stattdessen sehen wir die Planung der Undercover-Rolle von Mr. Orange. Den Heist selbst bekommen wir nur in Form von Botenberichten erzählt.

Die Dialoge

Schon in Reservoir Dogs bekommen wir die berühmt gewordenen Tarantino-Dialoge zu hören: Die Protagonisten unterhalten sich auf sehr unterhaltsame Art und Weise über irgendetwas sehr Banales. Hier die im Podcast angesprochene schöne Analyse der Dialoge von Tarantino:

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Die Protagonisten

„For Tarantino, it’s all about the characters, the chaos, the relationships under pressure, and of course the delicious dialogue, strewn with entertaining asides, entertaining stories, and gallows humor.“

TCM

Psychology Today hat analysiert, unter welchen Persönlichkeitsstörungen die Protagonisten leiden:

  • Mr. Blonde ist demnach ein sadistischer Psychopath
  • Mr. Pink ist ein Psychopath mit paranoiden Zügen
  • Mr. White ist ein Soziopath
  • Und Mr. Orange hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung

Kritikpunkte

Wir besprachen Kritikpunkte, die Reservoir Dogs entgegengebracht wurden:

  • Paula kritisiert, die Darstellung, dass das erste Mal Frauen, immer Schmerzen bereitet.
  • Es gibt auch heute noch den Vorwurf, dass Reservoir Dogs ein Plagiat von City on Fire ist:
    Wer das behauptet, hat einen der beiden Filme nicht gesehen. Zwar tauchen viele Plottpunkte von Reservoir Dogs in City on Fire auf, dort spielen sie aber eine untergeordnete Rolle, während Tarantino sie zum Dreh und Angelpunkt des Films erhebt. Somit kann nicht die Rede sein von einem Plagiat.
  • Muss der Film so gewalttätig sein?
    Die explizite Gewalt war sicherlich eine Provokation. Schließlich hat Tarantino damit einen Trend angestoßen. Als Filmnerd hat er diese Elemente aus dem Horrorfilm übernommen und dem breiten Publikum vorgeführt. Speziell bei Dogs trägt die Gewalt auch viel zum Realismus bei, anders als in späteren Filmen wird sie hier nicht als Comic Relief verwendet, sondern um das Drama zu unterstützen.
  • Der Film ist Style over Substance:
    Paula räumt ein, dass die Geschichte sehr einfach gestrickt ist. Daniel und Mathias sehen darin kein Problem und vertreten die These, dass große Geschichten nicht unbedingt kompliziert sein müssen.
  • Tarantino ist ein schlechter Schauspieler.
    Mathias bestätigt diesen Vorwurf: „Ich finde Tarantino tatsächlich immer grenzwertig in seinen Filmen“.
  • Everybody sounds the same – Die verschiedenen Rollen sind noch nicht so nuanciert wie in späteren Werken, sondern im Grunde stehen hier eine Handvoll Tarantinos vor der Kamera, die alle die gleiche Attitüde haben:
    Paula wendet ein, dass das absolutes Nitpicking ist. Der Film ist gut und jemand hat verzweifelt nach irgendeinem Kritikpunkt gesucht.
  • Nach der Eröffnungsszene fällt die Qualität ab:
    Können wir nicht nachvollziehen. Das Drama im Lagerhaus ist großartig.
  • Der Filmfehler im Mexican Standoff:
    Er ist uns ohne das vorherige Wissen gar nicht aufgefallen, da das Drama funktioniert, gilt der Grundsatz – Wirkung geht über Realismus.
  • Paula kritisiert die Rückblenden, der Film hätte auch als komplettes Kammerspiel funktioniert.

Eastereggs & Tarantinos Universum

  • In der Szene, in der Mr. Pink vor der Polizei flieht, hört man den Wilhelmschrei.
  • In der Szene wiederum, in der Mr. Blonde den anderen zeigt, dass er einen Cop gefangen hat, sehen wir zum ersten Mal Tarantinos Markenzeichen: den Trunkshot.
  • Mr. Blondes bürgerlicher Name ist Vic Vega. In einem Interview verriet Tarantino, dass er der Bruder von Vincent Vega aus Pulp Fiction ist.
  • In Reservoir Dogs wird in einer Szene eine Krankenschwester namens Bonnie erwähnt, in Pulp Fiction ist sie die Frau von Jimmie, bie dem Vincent und Jules das Auto putzen müssen, bevor Bonnie nach Hause kommt.
  • An einer Stelle in Dogs läuft Radiowerbung für „Jack Rabbit Slim’s“
  • In Mr. Whites Flashback, sprechen er und Joe über Alabama: Patricia Arquettes Character aus True Romance.
  • Da Tarantino kein Productplacement mag, wird auch hier schon Red Apples geraucht.
  • Außerdem trinkt Mr. Blonde aus einem Pappbecher von Big Kahuna Burger, als er im Lagerhaus ankommt.
  • Radio K-Billy gab es schon im zerstörten eigentlichen Debüt von Tarantino „My Best Friend’s Birthday“. Mr White heißt in Dogs Larry Dimmick. In Pulp Fiction spielt Harvey Keitel Jimmy Dimmick.

Zitate & Referenzen

  • Rashomon (1950) ist gewissermaßen die Mutter des nichtlinearen Erzählens.
  • Kansas City Confidential (1952): Der Plott von Reservoir Dogs soll durch diesen Film inspiriert worden sein.
  • Rififi (1955): ist wiederum die Mutter des Heist-Movies. Außerdem gibt es eine Folterszene mit einem Rasiermesser.
  • The Killing (1956): Hier kommt schon der schiefgegangene Heist sowie das unchronologisches Erzählen vor.
  • Bande à part (1964): Tarantinos Produktionsfirma heißt “A Band Apart”, das referenziert Godards Film. Außerdem wird wohl einmal erwähnt, dass der Juwelier “Karina’s” heißt. Er ist nach der Schauspielerin Anna Karina benannt, die die Hauptrolle in Bande à part spielt.
  • In Django (1966) wird auch jemandem ein Ohr abgeschnitten.
  • Mr. Blonde referenziert Blondie aus The Good, The Bad And The Ugly (1966)
  • Die Idee mit den Farb-Pseudonymen übernahm Tarantino aus The Taking of Pelham One Two Three (1974)
  • Wenn Mr. Blonde während der Folterszene aus dem Lagerhaus läuft ist das inspiriert durch Brian De Palmas Scarface (1983):

„the camera drifting away from the chainsaw dismemberment, out the window, and across the street to where the victim’s pals are chatting up some pretty girls serves essentially the same function.“

A. V. Club

  • In City on Fire (1987) tauchen bereits große Teile des Plotts auf: Ein Undercover-Cop wird in eine Gruppe Juwelendiebe eingeschleust, der Heist geht schief, der Cop wird angeschossen. Sie fliehen in ein Lagerhaus, dort wird diskutiert, wer der Verräter ist un es kommt zum Mexican Standoff, am Ende stürmt die Polizei das Lagerhaus und alle sterben. Diese Handlungsaspekte machen aber nur einen kleinen Teil in City on Fire aus.

Die Rezeption von Reservoir Dogs

Reservoir Dogs auf den Festivals

Reservoir Dogs feierte seine Premiere beim Sundance Filmfestival 1992. Es war der am heißesten diskutierte Film des Jahres auf dem Festival. Und dass er keinen Preis gewann, lag mutmaßlich an einer Panne bei seiner Aufführung: RD war im Breitbildformat gefilmt worden, wurde aber bei der ersten Aufführung in einem Kino gezeigt, das nicht auf Breitbild ausgelegt war. Das führte dazu dass große Teile des Bildes links und rechts der Leinwand auf den Vorhang projiziert wurden. In der Mitte des Films sprang Tarantino auf und schrie, man solle den Film abbrechen, er könne das nicht länger ertragen. Es sei vielleicht der einzige Film, den er je drehen würde und das Kino würde alles verderben! Dieser Vorfall hat übrigens dazu geführt, dass alle Kinos auf dem Sundance seitdem Breitbild projizieren können müssen.

Als Reservoir Dogs auf dem Sitges Film Festival lief, verließen viele Zuschauer den Film während der Folterszene. Unter ihnen war auch Wes Craven. Craven sagte später, in der Lobby des Kinos wäre ein junger Mann auf ihn zugekommen und hätte gefragt

‘You’re Wes Craven, right?’

Als Craven das bestätigte, freute sich der junge Mann:

‘I just scared Wes Craven!’

– Es war Quentin Tarantino.

Dogs lief auch in Cannes, allerdings außerhalb des Wettbewerbs in einer Reihe von Mitternachtsvorführungen. Dort wurden die Produzenten Harvey und Bob Weinstein darauf aufmerksam. Sie kauften die Rechte für Miramax, aber vor allem nahmen sie Tarantino unter Vertrag und finanzierten Pulp Fiction.

Die Kritiken zu Reservoir Dogs

Insgesamt erhielt Reservoir Dogs gute Kritiken, allerdings wurde die Gewalt sehr harsch kritisiert. berühmte Fernsehsendung Siskel and Ebert gab „two thumbs down“, wobei Roger Ebert Tarantinos Talent anerkannte, nur meinte, er habe es nicht ausgeschöpft. Er urteilte, dass er durchaus mochte, was er sah. Er aber mehr sehen wollte.

Die Filmkritikerin Jami Bernard (Nachtrag zum Podcast: In der Folge sprachen wir von ihr, wie von einem Mann. Wir bitten um Entschuldigung) von der New York Daily News verglich Reservoir Dogs mit der Legende von L’Arrivée d’un Train en Gare de la Ciotat (1895), bei dem das Publikum ja aufgesprungen sein soll, weil ein Zug auf sie zu raste. Die Geschichte ist nicht wahr, aber Bernard wollte darauf hinaus, dass das Publikum von 1992 einfach noch nicht bereit sei für Reservoir Dogs.

Das Einspielergebnis

In Amerika spielte der Film mit 2,8 Millionen durchaus einen Achtungserfolg ein. Wurde dann aber auf dem VHS-Markt erst zum richtigen Kassenschlager. Reservoir Dogs war aber vor allem im UK sehr erfolgreich, wo er 6,5 Millionen Pfund einspielte und nicht zuletzt die große Welle der britischen Gangsterkomödien anstieß.

Einfluss & Kontroverse

Amy Nicholson vom Podcast The Canon erzählte in der Sendung, dass sie in den 90ern mal als Kuratorin für Sundance gearbeitet hat. In den Jahren nach Reservoir Dogs gab es wohl unglaublich viele Indie Filme, die Tarantinos Film imitierten.

„It was also enormously influential, inspiring a whole cottage industry of second-rate (and worse) imitators making crime films with brutal acts of violence, foul language, idiosyncratic dialogue, homages to other (better films), and „clever“ twists, most of which ended up going straight to video. Those films missed Tarantino’s most creative contributions to the crime genre: his love of movies, his gift for creating distinctive characters, and his playful approach to storytelling. Where copycats try to show off their hipness by making a point of referencing cult movies, Tarantino never drew attention to his homages. It wasn’t the quote that mattered, it was how the idea was reworked in a new context to become a piece of cinema storytelling in its own right.“

Turner Classic Movies

Obwohl er im Kino ein so großer Erfolg gewesn war, erhielt er im UK erst 1995 einen Video-Release, da dort eine Gewalt-Debatte in Politik und Öffentlichkeit eine frühere Veröffentlichung verhinderte. Aufgrund der Gewaltdarstellung hatte RD erst am 7. Mai 2009 nach 17 Jahren im WDR die Erstausstrahlung im deutschen Free-TV.

2012 gab es eine szenische Lesung des Drehbuchs mit ausschließlich schwarzen Schauspielern, darunter Laurence Fishburne, Cuba Gooding Jr. und Anthony Mackie.

Als Madonna später Tarantino traf, schenkte sie ihm eine Kopie ihres Albums „Erotica“, die handsigniert war mit:

„To Quentin. It’s not about dick, it’s about love. Madonna.“

Preise und Bestenlisten

  • Bei den Independent Spirit Awards 1993 erhielt Steve Buscemi den Preis für die beste männliche Nebenrolle
  • Beim Toronto International Film Festival 1992 erhielt Tarantino den International Critics‘ Award
  • In der IMDB Top 250 steht Reservoir Dogs auf Platz 75 (Juli 2016)
  • Das Magazin „Premiere“ wählte ihn zu einem der „The 25 Most Dangerous Movies“.
  • Empire wiederum wählte RD zum „Greatest Independent Film of all Time“
  • Außerdem landete er bei Empire auf Platz 97 in der Liste „the 500 Greatest Films of All Time“
  • Auch Reservoir Dogs befindet sich in „1001 Movies You Must See Before You Die“ von Steven Schneider

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The End.