Time to meet the Devil
Mit Marco von Fernsehsessel – der Podcast tauche ich ins Neonlicht getränkte Bangkok von Nicholas Winding Refn ein. Es geht natürlich um Neonlicht und Gewalt, um langsames Erzählen und minimalistisches Schauspiel. Wir sprechen über Ödipus, Freud, Hände, Misogynie und Rassismus. Am Ende haben wir sogar Visionen. Style is Substance.
Vielen Dank für diese schöne, differenzierte Besprechung von Only God Forgives. Eine kleine Ergänzung zum Thema der Hände, den ich mir nicht verkneifen kann: Die Hände als Symbol für Handlungsfähigkeit/Selbstwirksamkeit/Agency etc. ist etwas, das wir schon bei Nein Genesis Evangelion in vielen Varianten durchgespielt sehen (weswegen ich die Parallelen im Kopf direkt aufgemacht habe) – inklusive der abgetrennten Hände als Sinnbild für die Unfähigkeit, weiter Einfluss auf die Entwicklung der Welt zu nehmen. Interessanterweise birgt der Umstand, hand(lungs)los zu sein, in diesem Film aber auch positives Potenzial durch die Vergebung der Schuld, wie hier beispielsweise beschrieben steht: „The imagery of the hands and the sword is a biblical look at what misdeeds can do to one’s state of mind, and the price one might have to pay in order to fully atone for whatever crime or sin has been committed. The title of the film alludes to that theme, portraying Chang forgiving/sparing those he deems worthy, with a cost. A cost that Julian appears to be willing to pay, as long as if he no longer has to carry the reminder of that awful thing that he did. The cutting of the hands does not only signify an erasing of the past. It also allows potential for the future. Throughout the film, Julian felt bound by his hands, by what he assumed was his nature. Without them, he is free to be who he wants to be.“ (https://myhandsarealittledirty.wordpress.com/the-semiotics-of-only-god-forgives/)
Danke für deinen Kommentar. 🙂
Hallo, bin gerade über den Beitrag gestolpert. Warum der in Bangkok spielt kann ich auch nicht sagen aber eure Konfusion zum Namen von Lt. Chang kann ich aufklären.
Die thailändischen Vor- und Familiennamen spielen im täglichen Leben praktisch keine Rolle. Kein Mensch benutzt diese Namen. Jeder Thai hat statt dessen einen Spitznamen und Chang (wird genauso so ausgesprochen wie geschrieben – also nicht das ae wie im amenglish) heißt Elefant. I.d.R. wird bei der Anrede dann dann noch ein P(i) für „groß“ oder nong für „klein“ davor gesetzt um den Status zu sich selbst zu definieren. Groß definiert hier also eine ältere oder ranghöhere Person, nong entsprechend das Gegenteil.
Also zumindest in dem Punkt hat das nichts mit westl. Ignoranz zu tun.
Wow, vielen Dank für die Info! Die ist sehr wertvoll.