Archiv des Autors: Daniel

1933 – The Invisible Man

Nach einer langen Pause, hier mal wieder eine Etappe in meiner Reise durch die Filmgeschichte …

Der zweite Streich von James Whale nach Frankenstein in dieser Reihe. Allerdings fehlt diesem Film – wenngleich er absolut solide ist und sich auch heute noch gut gucken lässt – die Brillanz von Frankenstein. Zugleich muss ich aber die Special Effects in den höchsten Tönen loben. Denn was hier an Stop Motion und Seilzügen aufgewartet wird, um die Illusion des unsichtbaren Mannes zu erzeugen, das ist schon für sich sehr sehenswert. Doch ganz fantastisch wird es in all jenen Szenen, in denen der Unsichtbare Kleidung trägt, somit teilweise sichtbar ist. Hierfür wurde erstmals ein Vorläufer des Bluescreens verwendet. Schauspieler Claude Rains trug einen Anzug aus schwarzem Sand unter den Klamotten, sodass seine unbedeckten Körperteile dann in einem Maskenverfahren überblendet werden konnten.

Der Film hat einige Schwächen wie Overacting, Brüche mit Show, don’t tell und kleinere Plottlöcher, aber nichts, was ihn unerträglich machen würde. Spannend ist, dass sich in Form der Radiosequenz auch hier wieder eine Montage findet, mit der viel Erzählzeit mit einer raschen Abfolge von kurzen Szenen dargestellt wird, wie wir das auch schon in Scarface sahen. Außerdem ist die Darstellung der aufkommenden Paranoia meines Erachtens klar an Fritz Langs M – Eine Stadt sucht einen Mörder angelehnt. Auch in den 30ern blickte Hollywood also noch nach Deutschland. Doch damit sollte nun Schluss sein, denn 1933 kamen ja bekanntlich die Nazis an die Macht und die machten den deutschen Film kurz darauf kaputt.

David Bowie (1947 – 2016)

Wenn ihr nicht gerade heute erst auf die Erde gefallen seid, dann wisst ihr, dass David Bowie gestern gestorben ist. Neben einer sehr beeindruckenden Musikkarriere hat er auch eine beachtliche Filmografie zustande gebracht. The Man Who Fell To Earth (1976), Labyrinth (1986) und Zoolander (2001) fallen allen wegen seiner ikonischen Auftritte meistens zuerst ein.

Nicht zuletzt wegen seines eigenen Titelsongs oder der nach diesem Film benannten deutschen Rapband, kennen auch die meisten Absolute Beginners (1986) und dass er sich während seiner Berliner Jahre selbst in Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981) gespielt hat, wissen auch noch viele.

Aber oft wird vergessen, dass er mit einigen der ganz Großen zusammengearbeitet hat, zum Beispiel in Martin Scorseses The Last Temptation of Christ (1988), mit David Lynch in dessen Kinoadaption von Twin Peaks (1992) oder mit Christopher Nolan in The Prestige (2006).

https://www.youtube.com/watch?v=vA1dpPLJkN4

Erwähnenswert sind außerdem noch zwei Filme, die eine große und eine klein Hommage an Bowie darstellen: Zum einen ist das Velvet Goldmine (1998), der fiktiv die Glamrockphase der 70er aufarbeitet und dabei eindeutige Bezüge auf Bowie und Iggy Pop hat. Zum anderen ist das The Perks of Being a Wallflower (2012), in dem anhand der Suche nach Heroes die Bedeutung von Popmusik für das Erwachsenwerden hervorgehoben wird (Achtung Spoiler):

Hier habe ich zwei schöne Supercuts zu David Bowies Schaffen auf der Leinwand gefunden:

Und diesen:

Machen Sie’s gut, Mr. Bowie!