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1913 – Suspense

Als Hitchcock-Fan wählte ich diesen Film natürlich wegen seines Titels. Regie führten Phillips Smalley und Lois Weber, womit wir auch endlich eine weibliche Regisseurin auf dieser Reise treffen.

Als erstes fielen mir die Opening-Credits auf. Bislang hatte ich das noch nirgendwo in dieser Reihe gesehen. Wir sehen erneut den Shot durchs Schlüsselloch, den wir schon von Die Rache des Kameramanns kennen. Der Film glänzt durch weitere spannende Shots, zum Beispiel einige High-Angle-Shots. Zudem gibt es einen dreifachen Splitscreen. Und er baut beachtliche Spannung auf mit einer dreifachen Parallelmontage: Bilder vom einbrechenden Landstreicher wechseln sich mit jenen ab von der sich verbarrikadierenden Frau und dem zu Hilfe eilenden Auto, in dem der Ehemann sitzt. Bei diesem Heraneilen klaut der Mann ein Auto und in der Nebenhandlung entwickelt sich eine Verfolgungsjagd bei der wir das Auto der Verfolger in einem Shot durch einen Außenspiegel des voranfahrenden Autos sehen. Beeindruckend! Genauso wie die Einstellung, als der Landstreicher die Treppe hinauf auf die Kamera zuschleicht.

Ein beeindruckendes Werk, das seinen Namen zu Recht trägt und mit wirklich innovativer Kameraarbeit viel Spannung aufbaut.

1912 – Die Rache des Kameramanns

Nach dem ersten Langfilm, Dantes Inferno, und einem Ausflug in den Pleasure Garden der 1920er in der letzten Folge kehren wir erst einmal wieder zu den Kurzfilmen zurück und machen einen Abstecher nach Russland. Die Rache des Kameramanns ist ein Stop-Motion-Animationsfilm von Wladyslaw Starewicz mit echten Insekten in Menschenrollen. Das kann man schon machen, aber dann ist es halt CRAZY SHIT!!!

A pros pos Crazy Shit, die Handlung:

Herr Käfer vergnügt sich abends in einem Nachtclub mit einer flotten Libelle obwohl er zuhause eine Frau Käfer hat. Als er seinen Nebenbuhler, Herrn Grashüpfer verprügelt, rächt sich dieser auf ganz spezielle Weise. Er ist nämlich Kameramann und filmt den Seitensprung von Herrn K. Derweil hat Frau Käfer aber auch eine Affäre und zwar mit einem echt heißen Künstlerkäfer. Als Herr K. nach Hause kommt, erwischt er die beiden fast inflagranti. Der Künstlerkäfer kann zwar durch den Kamin fliehen, aber vergisst seinen Hut und das Porträt von Frau K. Daraufhin macht der untreue Gehörnte seiner Frau eine Szene. Es gelingt ihm auch noch den Künstlerkäfer abzufangen, als dieser vom Dach steigt und sich mit ihm zu prügeln, doch schließlich kann der Künstlerkäfer fliehen. Herr K. vergibt seiner Frau großzügig, wie er ist, und geht mit ihr zur Versöhnung ins Kino. Und ihr habt es sicher schon geahnt: Da läuft dann der Film von seinem Seitensprung. Frau K. wird sauer und verprügelt ihn mit ihrem Schirm. Er springt einmal durch die Leinwand und gibt dann dem Kameramann aufs Maul. Hintendrein immer Frau K., die mit dem Regenschirm auf ihren Gemahl eindrischt. Am Ende landet das Käferpaar im Knast, hat sich aber wieder versöhnt.

Was soll ich dazu noch sagen? Ach ja, es gibt einen Shot durch ein Schlüsselloch, der fiel mir auf.