Wie kam es, dass 13 Frauen einem Serienmörder bereitwillig die Türe öffneten und was hatte das mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung zu tun?
Max von der Wiederaufführung war da, um mir zu zeigen, wer Richard Fleischer ist. Mit ‚The Boston Strangler‘ oder auch ‚Der Frauenmörder von Boston‘ sahen wir einen erstaunlich modernen, gar postmodernen Film, der ausgiebig Gebrauch von Splitscreens macht und die vierte Wand durchbricht. Schon 1968 macht er dabei ein Statement, das #MeToo vorwegnimmt. Zugleich setzt er den Trope vom Serienmörder mit „der gespaltenen Persönlichkeit“, was uns zu heftigen Diskussionen über die moralische Verantwortung von Filmen mit Blick auf vulnerable Gruppen führte. Telepathie als wissenschaftlichen Fakt zu bezeichnen, ging auch nur in den 60ern, oder?