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#Horrorctober 10 – Slither

Sehr ekeliger Film, aber im Gegensatz zu From Beyond kombiniert er den Ekel mit einer guten Story. Enthällt er eine „Here’s Johnny“-Szene? Nun, das ist kompliziert …

Eckdaten

Erscheinungsjahr: 2006
Regie: James Gunn
– Filmographie:
2006 Slither
2010 Super
2013 Movie 43
2014 Guardians of the Galaxy
Budget: 15,5 Mio $
Besetzung: Elizabeth Banks (Starla Grant), Michael Rooker (Grant Grant), Nathan Fillion (Bill Pardy), Tania Saulnier (Kylie Strutemyer)
Genre: Horror, Horrorkomödie

Die Handlung in fünf Sätzen

Mit Spoilern …

OMG!

Mit einem Asteroiden kommt ein Alienwurm auf die Erde. Dieser nimmt Besitz von Grant Grant (Kein Tippfehler). Der Besessene schnappt sich eine Frau als Wirt für unzählige neue Alienwürmer. Die Alienwürmer nehmen Besitz von fast allen Einwohnern einer amerikanischen Kleinstadt. Doch am Ende tötet Sheriff Bill Pardy den besessenen und mittlerweile grotesk mutierten Grant Grant, wodurch alle anderen Besessenen, die er telepathisch kontrolliert hatte, sterben.

Filmisches Erzählen

Mein zweiter James-Gunn-Film in dieser Reihe (nachdem er bereits das Drehbuch zu Dawn of the Dead geschrieben hatte). Und ich war wieder durchaus angetan. Alle Filme von Gunn, die ich kenne gefallen mir, sodass ich mir noch einiges von ihm in der Zukunft erhoffe.

An Slither gefiel mir sehr gut der Gegensatz von Evolution und Christentum, der sich durch den Film zieht, wenngleich das Fazit, dass Liebe quasi das Gegengift zu „Survival of the Fittest“ ist, etwas arg kitschig rüberkäme, würde es nicht in einem so absurd widerlichem Setting ausgehandelt, indem alles voller wucherndem Fleisch und Schleim ist. Der Film steht, wie oben schon gesagt, im Ekelfaktor From Beyond in nichts nach. Allerdings gibt es hier eine Geschichte als Backup. Da das ganze dann auch noch eine Horrorkomödie ist, machte es mir emotional nicht so sehr zu schaffen wie From Beyond.

Die „Here’s Johnny“-Szene

Die fragliche Szene kommt nach 53 Minuten. Und ja, ich denke, es handelt sich um ein Zitat, obwohl die Szene formal große Unterschiede zu jener aus The Shining aufweist: Kylie schlägt mit einem steinernen Pferdekopf die Tür zum Kinderzimmer ein, um ihre kleinen Schwestern zu retten. Das ist ersteinmal nicht näher an The Shining als es etwa The Brood war. Aber Gunn bringt verschiedene Elemente in Beziehung, die aus der Szene doch ein Zitat machen. Zunächst hat der Pferdekopf rein visuell eine Ähnlichkeit mit einer Axt. Kylie steckt zwar nicht den Kopf durch den Spalt aber sie greift hindurch. Bis hierhin könnte sich die Szene auch auf Kökarlen beziehen. Aber man muss noch folgendes beachten: Kurz vor dieser Szene (Minute 49:30) befand sich Kylie selbst im Bad, wo sie von einem Wurm angegriffen wurde. Außerdem sind ihre kleinen Schwestern Zwillinge und nachdem es ihr nicht gelingt, sie zu retten, flieht sie mit einem Sprung aus dem Fenster. Und ich finde die Häufung von Elementen, die auch in The Shining wichtig sind (Bad, Zwillinge, Fenster) macht aus der Szene ein Zitat.

Fazit

Es ist eine verzwickte Angelegenheit, aber ich denke, ich habe das zweite richtige Shining-Zitat gefunden.

#Horrorctober 8 – Child’s Play

Meine Suche nach einem Shining-Zitat versandet zusehends, aber wenigstens durfte ich wieder einen lustigen Film sehen.

Eckdaten

Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Tom Holland
– Filmographie (Auswahl):
1985 Fright Night
1988 Child’s Play
1996 Thinner
2014 Tom Holland’s Twisted Tales
Budget: 9 Mio $
Besetzung: Catherine Hicks (Karen Barclay), Chris Sarandon (Mike Norris), Alex Vincent (Andy Barclay), Brad Dourif (Chucky)
Genre: Horror, Slasher

Die Handlung in fünf Sätzen

Mit Spoilern …

Shit

Der Mörder Charles Lee Ray überträgt mittels Voodoo kurz vor seinem Tod seine Seele auf eine Puppe. Die Puppe landet über Umwege beim süßen kleinen Andy, von wo aus sie einen mörderischen Rachefeldzug beginnt. Andy versucht die Erwachsenen darauf aufmerksam zu machen, aber landet als Kassandra bloß in der Kinderpsychiatrie. Irgendwann entdeckt Andys Mama, dass Chucky die ganze Zeit ohne Batterien redete. Nach einigem Hickhack bringt sie zusammen mit Polizist Mike Norris Chucky zur Strecke.

Filmisches Erzählen

Der Film ist awesome! Vom Moment, in dem Grima Schlangenzunge (Brad Dourif) seine Seele auf Chucky überträgt, bis zur ca. drölfzigsten Wiederauferstehung von Chucky, der dann schon verkohlt und enthauptet ist, verhalten sich Sinn und Spaß streng antiproportional. Ich zähle einfach mal all die absurd-komischen Momente auf und lasse sie für sich selbst sprechen:

  • Die Mama schenkt ihrem Jungen eine einzige Hose in einem so riesigen Paket, dass der glauben muss, es handele sich um die gewünschte Puppe und entsprechend enttäuscht ist.
  • Amerikanische Fensterscheiben sind offenbar so dünn, dass man hindurchstürzt, wenn man dagegenfällt.
  • Als die Spusi den ersten Tatort sichert, sitzt ein Polizist auf der Couch und liest die Zeitung.
  • Die beste Freundin von Karen Barclay ist ermordet worden, dennoch interessiert sie das nicht. Stattdessen wirft sie mal eben die ermittelnden Polizisten aus ihrer Wohnung/dem Tatort.
  • Als Karen gerade entdeckt hat, dass ihr Sohn die Wahrheit gesagt hat und die Puppe der Mörder ist, guckt sie dennoch ganz ungeniert unter das Sofa, unter dem sich Chucky versteckt.
  • Chucky versucht den Polizisten Norris umzubringen, indem er mit einem Schlachtermesser ungefähr 12.000 Mal durch Rückenlehne und Sitzfläche des Autositzes sticht, aber er trifft nicht.
  • Chucky bringt einen Psychiater mit einem Elektroschockgerät um. Der Mann zuckt die ganze Zeit dramatisch, während der Strom durch ihn fließt. Allerdings nur bis er tot ist, denn tote Muskeln kontraktieren bekanntlich nicht, wenn Strom durch sie fließt.
  • Der Film enthält die beste dramatische Sterbeszene einer Puppe. Aller Zeiten!

Erwähnenswert ist auch noch, dass die First-Person-Tracking-Shots von Chucky durchaus sehenswert sind. Und dass auch hier wieder eine äußerst konservative Haltung gegenüber der Psychologie eingenommen wird. Bereits in The Brood und in From Beyond war mir das aufgefallen, dass beide Filme Psychologie und Psychotherapie als etwas schlechtes darstellen. Dieses Thema wird hier wieder aufgegriffen. Die Kinderpsychiatrie, in die Andy kommt, ist ein richtig fieser Ort.

Die „Here’s Johnny“-Szene

Nope, kein Zitat. Auch für den Trope wird es eng: Chucky sticht sich nach 1:19:00 Stunden durch eine Tür. Zwar sitzt auf der anderen Seite eine Frau, aber wann im Horrorfilm ist das mal nicht der Fall?

Fazit

Eine lustige aber vergebliche Suche nach dem Zitat aus The Shining.