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Die 17 besten Filmpodcast-Folgen des Jahres 2017 #Podcastliebe

Das vergangene Jahr ist vergangen und das kommende Jahr wird kommen. Das bedeutet für mich, dass ich einmal mehr die besten Podcastfolgen des Jahres küren MUSS!!!

„Aber  Daniel, ist das nicht anmaßend von dir, zu sagen, dass das die besten Folgen des Jahres sind?!“,

fragten die Leute immer in den vergangenen Jahren (2016, 2015), wenn ich dies hier durchgezogen habe. Dann antworte ich: Ich habe derzeit 133 verschiedene Podcasts abonniert. Diese Liste ist also die reine objektive™ Wahrheit™™. Gut, eigentlich hat sich noch nie jemand beschwert … Denn letztlich geht es hier ja nur um eines: um #Podcastliebe

La La LAnd

In den vergangenen beiden Jahren war die Liste der besten Podcasts aus irgendeinem mir nicht ersichtlichen Grund immer sehr Filmpodcastlastig. Daher habe ich das dieses Jahr getrennt: Filmpodcasts und der ganze Rest. Beginnen möchte ich heute mit den lieben Menschen die über gute (oder weniger gute) Filme sprechen. Hier kommen sie:

Die 17 besten Filmpodcast-Folgen des Jahres 2017!

Baby Driver

17 . Das Film Quartett: 16 – Extended: Quo Vadis Filmkritik?

Ein bisschen tragisch ist, dass der erste Podcast in dieser Liste schon nicht mehr existiert. Nach nur 17 Folgen schmissen Chris, Lara, Celina und Klaus im September schon wieder Handtuch. Kurz zuvor schafften sie es aber noch auf diese Liste. Aus einer Twitterdiskussion entstand eine Folge über Sinn und Zweck der Filmkritik. Chris, Lara und die Gäste Matze von Matzes Kinowoche und Antje von Wessels Filmkritik zeigen dabei gleich eines, was ich an Podcasts sehr mag: Sie erweitern meinen Horizont. Ich persönlich stimme nämlich mit fast keiner der hier geäußerten Meinungen überein, sondern vertrete den Standpunkt: Macht euch mal locker, macht euer Ding und wenn ihr dran bleibt und liebt, was ihr tut, dann findet ihr schon euer Publikum. Egal was andere machen und auch egal ob das besser oder schlechter ist. Der Tenor in dieser Runde steht meiner Meinung aber diametral entgegen. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen war die Diskussion spannend.

Night of the Living Dead

16. Devils & Demons: EPISODE 18 – NIGHT OF THE LIVING DEAD (1968) – GEORGE A. ROMERO TRIBUTE

Es war Juli und ich saß an der sonnigen portugiesischen Atlantikküste, als eine Nachricht in Filmtwitter einschlug: George A. Romero ist tot. Es folgte, was dieses Jahr auch beim Ableben von John Hurt, Bill Paxton oder Roger Moore zu beobachten war: Der vielstimmige Filmpodcast-Chor stimmte eine Elegie an. Auch wir kondolierten mit einer Folge zu Romeros Debüt. Aber am schönsten war der Nachruf von Pascal und Christian (der es damit zum zweiten mal auf diese Liste schafft). Denn aus ihrer Besprechung von ‚Night of the Living Dead‚ spricht unglaublich viel Leidenschaft. Und Leidenschaft ist ein weiterer Punkt, warum ich Podcasts liebe.

15. Second Unit #250 – Holiday Special Teil 1 (Second Unit v Enough Talk!)

Im grauen Monat Dezember war’s, da verfingen sich die Jahresrückblicke in meinem Podcatcher.  So auch das diesjährige Holiday Special (zumindest Teil 1) der Second Unit. Christian (diesmal ein anderer, nämlich der Pate himself) lud sich Arne, Jens und Jens‘ Soundboard ein. Ich verstehe zwar nicht, warum die Herren ‚Silence‚ so gut fanden, aber sie lieferten den dritten Grund ab, warum ich Podcasts liebe: Wer in den unglaublichen 04:38:37 nicht mindestens 43.837-mal lacht, der oder die hat einfach kein Herz. 😉

They Live

14. Die Archivtöne: KKS004: They Live

Böse Zungen unken immer wieder, dass wir Filmpodcaster/innen es mit der Länge übertreiben. Und die 4,5 Stunden auf Platz 15 zeigen, dass der Vorwurf auch nicht gaaaaanz unbegründet ist. Aber gute Filme eignen sich eben auch hervorragend, um Ewigkeiten darüber zu schwadronieren. Doch auch das genaue Gegenteil ist eine verdammte Kunst: In aller Kürze einem Film gerecht zu werden. Und niemand machte das in diesem Jahr besser als Kamil, der im Horrorctober in seiner „Kammer des Schreckens“ mehr spannenden Gedanken über Carpenters ‚They Live‘ in 11:34 Minuten (!!!) anriss, als andere das in zwei Stunden schaffen.

Disclosure: Er empfiehlt auch unsere Folge zu ‚In the Mouth of Madness‘ und natürlich hat das meine Wertung maximal beeinflusst!

13. ENOUGH TALK! #028.8 – SEI DOCH EINFACH RUHIG, TRELKOVSKY! (FEAT. KAMIL)

Dass Kamil auch Länger kann, beweist er zusammen mit Arne (der damit auch zum zweiten Mal auf dieser Liste erscheint) in ihrer Besprechung über ‚Der Mieter‘. Das Kunststück dieser Folge ist, dass 1:14 Stunden für Arnes Podcast-Stil wiederum eine Horrorctober-Kurzfolge sind. Dieser Clash, der inhaltlich die Stunde mit Diskussionen über Polansky, Fremdsein, Identität und und und füllt, ist damit auf die 13 gestürmt.

Children of Men

12. Second Unit #236 – Children of Men (Gast: Tamino Muth)

Christian (der Pate) kommt noch ein weiteres Mal auf diese Liste. Und zwar in der Kombi, die wir Fans der Second Unit am meisten lieben: Mit Tamino, seinem traditionellen Co-Host. Die beiden machen etwas, das zum Schwierigsten überhaupt im Podcastbusiness gehört: Sie besprechen einen meiner Lieblingsfilme, ohne dass ich die ganze Zeit „FALSCH! FALSCH! FALSCH!“ schreien musste, was immer zu so unangenehmen Blicken in der U-Bahn führt … Natürlich haben auch Christian und Tamina mich bestochen, indem sie unsere Folge zu diesem Meisterwerk empfehlen.

11. SoFiFe Berlin: FOLGE 20: „PIRATENSENDER POWERPLAY“

Genug er guten Filme! Kommen wir zu einem schlechten. Und damit landen wir mitten im Spezialgebiet der Sonderschule für Film und Fernsehen. Doch ich höre schon das Gegrummel auf den billigen Plätzen: „‚Piratensender Powerplay‘ soll schlecht sein?“ Und auch ich musste zunächst schlucken, habe ich dieses ‚Kunstwerk‘ doch als eine allzu schöne Kindheitserinnerung abgespeichert. Dass das womöglich ein Fehler war, zeigt SoFiFe. Und nicht nur das: Alex und Felix liefern eine Folge ab, die mich so laut lachen ließ, dass ich auch dafür unangenehme Blicken in der U-Bahn erntete.

Gods of Egypt

10. Abspanngucker: EPISODE 24 – KRITIKEROPFER & KASSENGIFT: VON FANTASTIC FOUR BIS GODS OF EGYPT

Mit dem gleichen Ansatz (über schlechte Filme zu sprechen) und doch ganz anderer Herangehensweise schaffen die Abspanngucker den Sprung in meine Top 10 des Jahres. Es war zur Oscar-Saison, als alle Welt über die vermeintlich besten Filme des Jahres sprach, da nahmen sich René und Alexander vor, den Filmen eine zweite Chance zu geben, die Kritik und Zuschauer verachtet hatten.

9. Nerdtalk Extended: Wie schauen Blinde Kino?

Auf Platz 9 verlassen wir den ausgetretenen Pfad der klassischen Filmbesprechung und fragen uns zusammen mit Phil von Nerdtalk: Wie schauen Blinde Kino? Geantwortet hat ihm Marcel. Und damit haben die beiden einen weiteren Grund abgeliefert, warum ich Podcasts liebe: Ich war nach dem Hören schlauer als vorher.

Star Trek: Discovery

8. Discovery Panel: Halbstaffel-Rückblick

Verrückt aber wahr: Es gibt da draußen nicht bloß Menschen, die Filme schauen. Manche gucken sogar Serien. Und einer der Sterne im vergangenen Jahr am Serienhimmel war: Star Trek Discovery. Star Trek ist zurück. Endlich! Es wird immer viel gejammert über Streaming-Dienste und dass sie den Lagerfeuercharakter des linearen Fernsehens kaputtmachen. Früher, ja früher! Da traf man sich noch um Zwanzichfuffzehn, um die neue Folge zu gucken. Heute guckt jede und jeder für sich und wehe ihr spoilert!!!! Was diese Kritik nicht kennt, sind Podcasts, die Serien begleiten. Denn diese Podcasts bringen das Lagerfeuer zurück. Und ganz ausgezeichnet machen dies Sebastian und Andreas. So darf ich mich immer zweimal freuen: erst auf eine Folge Discovery dann auf eine Folge des Panels. Stellvertretend für diese tolle Arbeit empfehle ich den Halbstaffel-Rückblick.

7. Longtake: #97: THE SQUARE

Je länger ich Podcasts höre und je länger ich Podcasts mache, desto mehr merke ich, wie einfach es ist, mit Hass eine vermeintlich gute Sendung zu machen. Ein bisschen Rage, ein bisschen Fluchen und Verachtung, eine Prise „das hat mich echt richtig wütend gemacht“, ein Hauch „das war sooo schlecht“, Plottholes und Logiklöcher nicht vergessen – fertig ist der Rant und er wird mit Sicherheit seine Hörer/innen finden. Aber seit ich die Formel verstanden habe, finde ich sie auch zum Gähnen. Stattdessen lässt mich aufhören, wenn jemand bei der Sache, die er oder sie besprich,t mit Leidenschaft dabei ist. Und diese Leidenschaft sprühte aus jeder Minute des Podcasts, der sich „Der deutsche Podcast mit Diskussionen zu aktuellen Filmen aus dem Programm- und Arthouse-Kino“ nennt, bei seiner Besprechung von ‚The Square‘. Lucas und Joko feierten den Cannes-Gewinner nicht ab, sie hatten viel auszusetzen. Aber aus den Stimmen der beiden hört man die Liebe zu dem, was sie da machen. Groß!

TNG

6. Das E&U-Gespräch: Folge 038 – Sonderfolge – Star Trek (TNG & DS9)

Star Trek ist mehr als nur Discovery. Viele Menschen aus meiner Generation sind mit den Serien und Filmen aufgewachsen. Über Star Trek zu sprechen, bedeutet daher auch oft über das eigene Leben zu sprechen. Und genau diesen Ansatz haben auch Markus und sein Gast Nils. Herausgekommen sind zwei Stunden Nostalgie und Schwärmerei. Wunderbar.

5. Bahnhofskino: Podcast #198: Rocky (USA 1976) & Redbelt (USA 2008) und ff.

Ich habe nun Podcastfolgen erwähnt, die über Metathemen rund um Filme sprechen, solche, die Serien, einzelne Filme oder mehrere Filme einer Reihe besprechen. Aber auf Platz fünf landen viele Folgen, die sich einer einzigen Filmreihe widmen: Rocky. Von Januar bis März machten Patrick und Daniel 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 Folgen, um die Reihe in gebührender Breite zu besprechen. Das führte das Bahnhofskino direkt auf Platz 5 der besten Folgen des Jahres. Episch.

Westworld

4. Aufwachen!: A!217 – Westworld

Have you ever questioned the nature of your reality?“ – mit dieser Frage wilderte Stefan im fremden Revier. Sonst geht es hier um Politik und Medienkritik, diesmal um eine Serie: ‚Westworld‚. Aber ganz so fremd war es dann doch nicht. Denn der Soziologe lud nicht nur seine häufige Gästin und Mit-Soziologin Rena ein, sondern auch Religionswissenschaftler Moritz sowie Programmierer und Anerzähler Dirk, um über Realität und was wir dafür halten, zu sprechen. Damit haben sie den nächsten Sweetspot getroffen, für den ich Podcasts liebe: Man fängt an einem Ausgangspunkt an (etwa einer Serie) und hört von dort aus weiter, bis einen die Worte irgendwohin getragen haben, wo man nie glaubte, zu landen …

3. CineCouch – Folge 215: Drive

Ich nenne das, was die CineCouch macht, oft mit ein bisschen Spott, dafür aber mit ganz viel Liebe und noch mehr Hochachtung: Filmstudentenkunstfilmscheiß. Doch selten hat dieses Prädikat so gepasst, wie bei Jans und Niels‘ Besprechung von ‚Drive. Auf Twitter schrie ich bereits im November alle Menschen an, sie sollen diese Folge hören. Denn selten hat man Nerds auf einem so hohen Niveau abnerden hören. Das führte die Couch mit Schwung aufs Treppchen. Bronze!

The End

2. Cinematic Smash Bros: Bestes Filmende? – Cinematic Deathmatch 2017

Nein, am Ende sind wir noch nicht! Was wir Filmtwitterinnen, Filmblogger und Filmpodcasterinnen gerne machen, ist: Das, was wir tun, viiiiiiel zu ernst zu nehmen. Da werden Filmbesprechungen zu etwas Sakralem und wehe, wenn jemand nicht den richtigen Habitus hat, nicht die richtigen Fragen stellt, die falsche Version von Bladerunner guckt oder einen Film nur sieht und nicht SICHTET! Da tat es dem Kritikerwald verdammt gut, dass ein frischer Wind durch ihn ging, als Henning anfing, seine Fragen zu stellen. Denn bei Hennings Casts geht es nie wirklich darum, was der beste, schönste, größte Film ist. In Wirklichkeit fragt er: Wer kann am schönsten über Filme reden. Das hat er dieses Jahr oft gemacht. Und am Ende lud er zum großen Finale in Berlin vor Livepublikum ein. Eigentlich brauche ich nicht mehr hier schreiben außer eines, um zu rechtfertigen, warum das Deathmatch auf Platz 2 der Jahrescharts landete. Und das ist die Gästeliste: Alex von Real Virtuality, Christian von der Second Unit, Anne, Adam und Felix von den Serienjunkies, Hardy von Lethal Critic, Regisseur Kevin, Filmtwitterin Luise, Nikolas aka. Noergolas, Rebecca aka. Becci von den Kulturpessimisten und Thomas von Schöner Denken. Nuff Said! Silber!

1. Wiederaufführung: WA126 Hitlers Hollywood

Was soll nach soviel Rabatz, nach soviel Galmour und so vielen Experimenten, nach soviel Fachwissen und Leidenschaft noch kommen, das den Platz 1 verdient? Ein einfaches, unaufgeregtes Gespräch. Aber was für eines! Christian und Max sind schon für sich Experten für alte Filme. Doch diesmal haben sie sich Spezialexperte Rüdiger eingeladen und gemeinsam ergründen sie die dunkelsten Stunden des deutschen Kinos. Faszinierend, beängstigend, Gold wert!

Get Out

Das waren sie die offiziellen und objektiv besten Filmpodcasts des Jahres. Trotzdem wünsche ich mir Empfehlungen von euch, auch wenn ihr natürlich falsch liegt! 😉 Welches Sprachstück hat euch dieses Jahr  besonders beeindruckt?

Hier habe ich einen Feed bei Fyyd kuratiert. Mit dem könnt ihr euch die 17 besten Film-Folgen des Jahres in den Catcher packen, alle Empfehlungen aus den Kommentaren werde ich ergänzen. 🙂

Verpasst außerdem nicht, wenn es hier demnächst noch einmal heißt: Die 17 besten Podcasts 2017. Mir bleibt nichts weiter zu sagen als noch einmal #Podcastliebe!

SF126 – Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (Filme aus Paulas Kindheit)

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Paula
Gertrude the Duck
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Daniel
Tim Fraser


Naturally, I’m coming along

Paula und Daniel haben ihre Bergstiefel angezogen, die Ruhmkorff-Lampen umgeschnallt und die Atemmasken aufgesetzt, um mit unserem hinreichend exotischen isländischen Sherpa ein gerechtes und faires Urteil zu fällen. Gertrude the Duck rülpst nicht im Battle of the Sexes, sondern läuft zusammen mit Tim Fraser einen #Metamarathon. Ohne Ray Harryhausen aber mit angeklebten Rückenflossen schwelgen wir mal wieder in Paulas Kindheitserinnerungen. Aus dieser Folge haben wir konsequent alle Charaktermomente rausgestrichen als wir mit H. G. und nicht etwa mit Orson den Trend alberner Sidekicks begründeten. Wer konnte ahnen, dass der Nahostkonflikt so kompliziert ist?

Vorgeplänkel

Daniel lieferte einen Nachtrag zu Kill Bill ♦ Marian speichert unser Archiv auf einem iPod. Vielen Dank! ♦ Daniel mag es nicht, wenn Podcaste ihm in den Kopf rülpsen ♦ Wir haben der CineCouch Fragen zu ihrem 200. Geburtstag gestellt. Von hier aus noch einmal alles Gute! ♦ Daniel durfte auch dem Kompendium des Unbehagens zum Geburtstag gratulieren (gleich in der Anmoderation) ♦ Wir machten uns Gedanken über Filmfehler ♦ Natürlich fragten wir uns auch: Was macht eigentlich Shia LaBeouf? Im Jahr 2014 lief er den #METAMARATHON ♦ Außerdem machte Ray Harryhausen nicht die Special Effects zum heutigen Film, hier der Supercut zu seinen Effekten:

Youtube

Die Eckdaten zur Reise zum Mittelpunkt der Erde

Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Henry Levin
– Filmographie (Auswahl ingesamt 50 Filme):

1944 Cry of the Werewolf
1946 Night Editor
1948 Der Richter von Colorado
1951 Two of a Kind
1952 Im Dutzend heiratsfähig
1953 Mister Scoutmaster
1957 Der Einsame
1959 Journey to the Center of the Earth
1960 Where the Boys Are
1962 … gefrühstückt wird zu Hause
1965 Dschingis Khan
1966 Unser Mann in Rio
1966 Murderers’ Row
1967 The Ambushers
1969 Die Todesreiter
1979 The Treasure Seeker

Budget: 3,4 Mio $
Besetzung: James Mason (Oliver Lindenbrook), Pat Boone (Alec McEwen), Diane Baker (Jenny), Arlene Dahl (Carla Goetaborg), Pétur Rögnvaldsson (Hans Belker), Thayer David (Graf Saknussem)

Genre: Abenteuerfilm

Die Produktion von die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Die Vorgeschichte

Unsere Produktionsgeschichte beginnt diesmal im Jahr 1517. Mit der Reformation. Obwohl Luther sich nur gegen die Dekadenz der Kirche wandte, sie reformieren und zu ihren Ursprüngen zurückführen wollte, löste er damit einen Prozess aus, der die Vorherrschaft des christlichen Weltbildes erschütterte. Die Erfolge der Naturwissenschaft, die Renaissance und Aufklärung folgten. Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen dann drei wissenschaftliche Bücher, die überhaupt erst ermöglichten, dass ein Genre wie der wissenschaftliche Abenteuer-Roman von Jules Verne entstehen konnte. Das erste waren die Principles of Geology von Charles Lyell (erschienen in drei Bänden 1830 bis 1833), 1859 dann folgte Darwins berühmtes Werk Über den Ursprung der Arten und 1863 wiederum von Lyell Geological Evidences of the Antiquity of Man. Diese Werke, die betonten, dass die Welt nicht immer gleich gewesen war, sondern im stetigen Wandel bildeten den Hintergrund vor dem Jules Verne dann 1864 Die Reise zum Mittelpunkt der Erde veröffentlichte.

Wir machen einen Sprung in die 1950er Jahre. Hier sah sich das Kino massiv bedroht durch das Fernsehen. Daher kamen die Studios auf die Idee, die Größe der Leinwand zu ihrem Vorteil zu nutzen. Das Breitbildformat 2,35:1 wurde erfunden, in dem auch unser Film gedreht ist und Hollywood präsentierte mehr und mehr Epen mit vielen Special-Effects und spekatkulären Landschaftsaufnahmen. 1954 entdeckte dann Disney Jules Verne für diesen Trend und verfilmte 20.000 Meilen unter dem Meer als Familien-Abenteuerfilm. Der Film wurde ein großer Erfolg und Disney hatte damit die Formel für Abenteuerfilme gesetzt, die die folgenden Jahre dominieren sollte. 1956 folgte die Verfilmung von In 80 Tagen um die Welt durch das kleine Studio Michael Todd Company, die ebenfalls zum Erfolg wurde. Fox sprang dann 1959 mit Die Reise zum Mittelpunkt der Erde auf den Zug auf.

Drehbuch & Casting von Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Das Drehbuch stammte von Walter Reisch, der zuvor vor allem Science-Fiction-Geschichten und Artikel über Jules Vernes für verschiedene Zeitschriften geschrieben hatte. Von Reisch stammen viele Charaktere, die im Roman gar nicht vorkommen, wie Alec McEwen, Carla Goetaborg und der Villain. Das Drehbuch verlegte den Ort der Handlung zu Beginn der Geschichte von Deutschland nach Schottland. Als Statisten für die Szenen an der Edinburgh University wurden tatsächlich viele Studenten aus Edinburgh gecastet.

Pat Boone (Alec McEwen) wollte ursprünglich gar nicht mitspielen. Er war Musical-Schauspieler und dachte, dass ein Science-Fiction-Film ihn in seiner Karriere nicht voranbringen sollte. Sein Agent handelte heraus, dass die Songs ins Drehbuch geschrieben wurden, sodass Boone singen durfte. Außerdem bekam er 15% des Gewinns des Films. Letzteres sorgte dafür, dass er nach dem Film ausgesorgt hatte, weil dieser ein Riesenerfolg wurde. Zudem wurde es der Film, der am meisten mit seinem Namen in Erinnerung blieb. Der 1,93 Meter große Pétur Rögnvaldsson (Hans) war ein isländischer Zehnkämpfer. Die Reise zum Mittelpunkt der Erde war der einzige Film, den er je gemacht hat.

Die Dreharbeiten

Anscheinend war James Masons (Professor Lindenbrook) Verhalten gegenüber Arlene Dahl (Carla Goetaborg) Off-Screen nicht weniger zickig wie On-Screen. Die Szene auf dem unterirdischen Meer wurde in einem großen Whirlpool gedreht, der dafür angelegt worden war. Das Floß war eine Plattform, die sich in Schieflage um sich selbst drehte. Von oben wurden  Wasser auf die Schauspieler geschüttet. Arlene Dahl geriet beim Dreh in Panik und schrie Regisseur Henry Levin an:  ‘Get me off this thing. Get me down. I’m going to pass out!’ während Mason sie anschrie: ‘Shut up woman! We’re going to have to do this ten times if you don’t keep quiet. Daraufhin fiel Arlene Dahl in Ohnmacht. Henry Levin konnte den Shot aber verwenden, nachdem er den Ton überspielt hatte.

Unter den Special-Effects, die verwendet wurden, befanden sich Rückprojektionen, Mattepaintings und große Bühnen-Bauten. Es wurde aber auch in Höhlen im Carlsbad Caverns National Park (New Mexico), im Amboy Crater (Kalifornien)  und bei den Sequit Point Sea Caves (Kalifornien) gedreht. In den Carlsbad Caverns durfte das Team nur Nachts filmen, da tagsüber Touristen durch die Höhlen geführt wurden. Die ersten Dinos (Dimetrodons), die man am Strand sieht, waren Nashornleguane, deren Rückenschilde angeklebt waren und die in die Szenen hineineditiert wurden. Der Dino in Atlantis war ein angemalter Schwarzweißer Teju. Die Musik machte Bernard Herrmann, der unter anderem den Score zu vielen Hitchcock-Filmen gemacht hat – zum Beispiel für Psycho und Vertigo

Filmisches Erzählen

Folgt eines fernen Tages, wenn ich Zeit finde …

Zitate & Referenzen

Count Saknussem sagt an einer Stelle: „I don’t sleep. I hate those little slices of death.“
Das ist eine Variation des Edgar-Allan-Poe-Zitats: „Sleep, those little slices of death; Oh how I loathe them“.

Die Rezeption von Journey to the Center of the Earth

Einspielergebnis 10 Mio

1976 spanische Neuverfilmung von Juan Piquer Simón

1989  wagten sich in Hollywood Rusty Lemorande und Albert Pyun an den Stoff

zwei amerikanische Fernsehfilme: aus dem Jahr 1993 (Regie: William Dear) und aus dem Jahr 1999 (Regie: George Miller).

Neuverfilmung Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (2008)

Regie
Eric Brevig
Preise und Bestenlisten

 

Gertrude the duck won a PATSY Award.

 

Zitate & Referenzen

 

a couple of story details pre-empting Raiders of the Lost Ark. A configuration of the Sun’s rays leading the way, and a large rolling boulder chasing our heroes.

 

Gertrude. Somewhat of a trendsetter, later pioneers took pets with them – the visitors to The Lost World (1960) a poodle, and The City Under The Sea(1965) a chicken…

 

 

The Descent – Abgrund des Grauens (2005)

The old mining equipment found in the caves and arrows scrawled on the walls appears to hint at a direct tie in with similar scenes in „Journey to the Center of the Earth“.

Doctor Who: The Runaway Bride (2006) (TV Episode)

When the Doctor and Donna first spot the hole to the center of the Earth in the Racnoss’s lair, Donna guesses that the tunnel is for dinosaurs. The Doctor simply replies, „That’s not helping.“

 

Spider-Man

 

 

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