Schlagwort-Archive: Francis Ford Coppola

Die 18 besten Filmpodcast-Folgen des Jahres 2018 #Podcastliebe

Ein weiteres Mal hat sich dieser kleine blaue Ball um seine riesige Flammenkugelmama gedreht und das kann für mich nur eines bedeuten: Ich muss die besten Podcastfolgen des Jahres küren! Das gab es schon 2015, 2016 und wie 2017 (Teil 1 und Teil 2) werde ich auch dieses Jahr unterscheiden zwischen den besten Folgen des Jahres, genreübergreifend und:

Den 18 besten Filmpodcast-Folgen 2018

Handshake - Black Panther

Als ich diesen Post auf Twitter ankündigte, gab es doch tatsächlich vereinzelte Kritik an meiner Objektivität. Dazu kann ich nur sagen: Kann überhaupt nicht sein! Denn das hier ist die Wahrheit. Die absolute Wahrheit und wer etwas anderes behauptet, der oder die brät doch heimlich Frankfurter Würstchen im Schlafrock über einem Vulkan‼‼! Für alle, die das nicht so unheimlich ernst und verbissen wie ich sehen wollen, gilt – hier geht es vor allem um eines: #Podcastliebe <3

Paddington putzt Fenster

Also, springen wir nicht länger um den Würstchenvulkan herum sondern mitten hinein ins geschehen!

Platz 18: Bildnachwirkung – #17 The Wire Staffel 1 feat. Abspanngucker & Jens (Enough Talk! Podcast)

Kehren wir noch einmal zurück nach Filmtwitter, da wurde ebenfalls heiß wie ein Vulkan diskutiert, ob das, was ich hier mache, und die Menschen, die das interessiert, eine Filterblase sind. Und wissta was? Jepp! So ist es. Ich habe nachgesehen: Eine Handvoll Casts dieser Liste steht in den iTunes-Filmcharts. Doch das sind alles nicht die Formate, die Millionen Hörer, anlocken. Denn wer will schon einem Haufen Liebhaberinnen oft stundenlang über die kleinsten Details von Filmen oder Serien schwadronieren hören? Ich! Und deshalb freue ich mich nicht nur, Teil dieser Blase zu sein, ich feiere sie mit Platz 18 ab! Denn dort hat sie sich in einer epischen Sendung getroffen.

Als ich auf Twitter fragte, bekam ich von der Bildnachwirkung die Folgen zu „Angst“ und „Tetsuo“ vorgeschlagen. Von den Abspannguckern wurde die Folgen zu „Der Exorzist III“ gelobt, sowie die,  „in der Rene unerwartet Besuch von seiner Frau bekommt. ? (Ich weiß nicht mehr, um welche(n) Film(e) es ging, aber der Moment war einfach ein Glanzlicht.“ (Zitat von Max Roth). Und auch der Enough Talk! wurde das eine oder andere Mal genannt (mehr dazu später). Doch ich habe mich entschieden, das Beste nicht aller Welten hier zu präsentieren, sondern das Beste der Filterblase mit Bildnachwirkung, Abspannguckern und Enough Talk! Richtig guter Stoff.

Lachen

Platz 17: Archivtöne – AT024: Erstlingswerke und Solo

Es gibt Podcastfolgen, die stehen auf dieser Liste wegen eines einzigen fantastischen Moments, außerdem gibt es Folgen, die auf dieser Liste stehen wegen permanenten Wunderns und Staunens. Und dann gibt es solche Folgen, die hier zu finden sind, weil eine Hälfte herausragend ist. Besonders herausragend war, als die Archivtöne Jan und Kamil sich nicht einigen konnten, welche Hälfte von ‚Bound‘ gut und welche schlecht ist.

Bound: Nicken

Platz 16: Devils & Demons – 44 The Fly (1986) ft. Sandra

Bei Cronenbergs ‚The Fly‘ ist Liebe eine schleimige mitunter widerliche Angelegenheit – ganz im Gegenteil zu #Podcastliebe. Die ist bei mir besonders groß, wenn ich einer Folge anhöre, wie sehr jemand einen Film liebt, wie sehr er oder sie dafür brennt. Das wurde in diesem Jahr wohl nirgends so eindrücklich akustisch gebannt wie in dieser Folge von „Devils & Demons“, bei der besonders Gästin Sandra derart Feuer und Flamme für diesen Film ist, dass ich vor Freude die Wände hochgehen möchte und sich mir die Fingernägel lösen. Äh … Anyway …

Th Fly: Wundern

Platz 15: Superhero Unit #30 – Catwoman [2004]

Kommen wir nach der Liebe zum HASS! Ich bin ehrlich gesagt kein Fan des gepflegten Rants. Das liegt daran, dass ich selbst seit 5 1/2 Jahren Podcasts mache und festgestellt habe, wie einfach es ist, einen Film fertig zu machen und wie leicht man dafür Beifall bekommt. Es gibt Podcasts und YouTube-Kanäle, die nur daraus ein Geschäftsmodell gemacht haben. Doch dann gibt es neben dem durch billigen Hass erschlichenen schnellen Hit auch den GERECHTEN ZORN! Wie Arne und Christian diesem Filmchen „mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.“ ins Gesicht brüllen, bevor sie ihre Magazine in schlechtes CGI, noch schlechtere Frauenrollen und einen katastrophalen Plot entleeren, das ist wohlverdient.

Catwoman trinkt Milch

Platz 14: Ein Filmarchiv – Episode 064: Opfergang, 1944

Es gab einige gute Debüts dieses Jahr. Brainflicks hat zum Beispiel ein sehr schönes abgeliefert, besonders die Folge zu Arrival möchte ich hervorheben. Auch Klassikerfaible hat mich stark beeindruckt, hört doch mal in die Folge zu Misery rein. Ehrlich gesagt hatte ich Ein Filmarchiv auch zu den Debütanten gezählt, denn irgendwann im April begegneten sie mir erstmals auf dem Ball. Doch eben bei den Recherchen musste ich feststellen – potzblitz! – die gibt es ja schon seid September 2017. Gut so – noch viel für mich zu entdecken. Auf Twitter wurde mir jedenfalls nur ein anderer Podcast öfter ans Herz gelegt. Die Folgen zu Jäger des verlorenen Schatzes, The Thing, Night of the Living Dead oder Der Feuerwehrball wurden genannt. Doch ich habe mich für eine andere entschieden … Die große Stärke dieses Archivs liegt darin, verborgene Tiefensemantik von Filmen zutage zu fördern. Das machen sie in kaum einer Folge besser als in dieser, wo der Film an der Oberfläche ganz harmlos daherkommt, darunter aber durchzogen ist mit Adern der nationalsozialistischen Ideologie.

Blackkklansman: Schattenboxen

Platz 13: Cinematic Smash Brothers – Bester Film aller Zeiten? – Cinematic Deathmatch 2018

Nicht nur Debüts gab es 2018. Auch Verluste mussten wir ertragen. Kulturindustrie warf das Handtuch, Werewolves on Wheels drückte ein letztes Mal die Playtaste, zum Jahreswechsel wechselte der Pengcast die Berufung und auch die Cinematic Smash Brothers sind nun Geschichte.

An dieser Stelle muss ich eine volle Offenlegung und einen Block Schleichwerbung einlegen: Ich wurde wiederholt aufgefordert, auch Spätfilm-Folgen mit auf diese Liste zu nehmen, wie etwa meine Diskussion mit Jan darüber, ob Filmkritik objektiv oder subjektiv sein kann sowie meine Besprechung von Neon Demon zusammen mit Sumi. Christian Steiner hätte mich fast gelyncht, weil ich auch die „Star Wars mit Kinderaugen„-Reihe unbeachtet lasse. Aber keine dieser Folgen gehört auf diese Liste, denn hier feiere ich nicht, was ich mache – so abgehoben bin ich noch nicht – hier feiere ich, was ich höre!

Crazy Rich Asians: Tanzen

Allerdings war ich auch Teil der CSB. Ich war in einigen Folgen Kandidat, in anderen Moderator und ich stand auch beim Deathmatch auf der Bühne. Also ein bisschen. Gut: Fast gar nicht. Ich bin in der ersten Runde rausgeflogen … Daher kann ich euch dieses Finale noch einmal ganz dolle ans Herz legen. Ein letztes Mal entschied sich, wer am schönsten über Filme sprechen kann und als am Ende das bronzene, das silberne, das goldene und das Babyflaschen-Mikrofon verliehen worden waren, gab es mehr als ein lachendes und ein weinendes Auge im Raum und auf dem Äther.

Hereditary: Weinen.

Platz 12: Das Filmmagazin – Episode 44 – Musik in Filmen

Auch bei dieser Folge hat mir Christian Steiner Gewalt angedroht, wenn sie auf meiner Liste fehlen sollte. Was nicht bedeuten soll, dass sie nur deshalb hier steht. Wirklich nicht … Tu mir nicht weh, Christian! Bitte!!!

Nein, ernsthaft: Das Filmmagazin habe ich schon vor langer Zeit in meinem Catcher gefangen. Und zwar, weil sie ihren Namen sehr ernst nehmen und eine Magazin-Sendung machen, die ihresgleichen in Filmpodcastdeutschland sucht. 2018 (oder begann das schon 2017?) hat das Magazin noch einmal sein Profil geschärft, alles auf ein Thema pro Folge konzentriert: Mini-Hörspiel, Experten-Interviews und Stimmen aus dem Internet fragen sich in dieser Episode, wie kommt Musik in den Film und was macht das mit uns.

Suspiria: Tanzen

Platz 11: Second Unit #271 – Call Me by Your Name

Ich weiß wirklich nicht, was das mit Filterblase zu tun hat, wenn ich jetzt schon wieder Christian und seinen Podcast erwähne!!! Und wo ist mein Vulkanwürstchen??? Jedenfalls hat die Second Unit dieses Jahr einige schöne Konzeptsendungen gehabt: Sei es die Reihe zu Star Trek, oder jene zu Jackie Chan, dies sich schön an den Thesen von Every Frame a Painting abarbeitet. Doch Twitter hat mich überzeugt: Im sommerlichen Park mit Pfirsichen (ihr Schweine!!!) Call Me by Your Name zu besprechen hat  Diana, Steve, Hardy und Christian einen Platz auf dieser Liste eingebracht.

Call Me By Your Name: Tanzen.

Kommen wir zu den Top 10 …

Platz 10: Credits 08 – Filmproduzent

Ich habe den Credits-Podcast tatsächlich 2015 oder 2016 ein paarmal gehört. Dann habe ich ihn aus den Ohren verloren. Möglicherweise wegen des lange recht sporadischen Veröffentlichungsangelegenheitsdingsbums. Doch als Alexander von den Abspannguckern meine Frage nach den besten Folgen mit dieser hier beantwortete, ließ mich das aufhören. Zu meiner Freude sah ich, dass 2018 wirklich einige Credits rollten. Wenige Klicks später war diese Episode auf meinem Podcatcher und ich muss sagen: Richtig gut. Ich liebe Podcasts, die Filme nicht nur inhaltlich besprechen, sondern auch aufklären wie es hinter den Kulissen aussieht. Dazu kommt, dass der Job der Produzentin sicher nicht nur für mich 1000 Siegel hat. Schön ist es da, durch dieses Interview mit Produzentin Saskia Hahn aufgeklärt zu werden.

MI: Fallout BAM!

Platz 9: Bahnhofskino Extended Edition – BEE11: Der Kleine Rat I – Der Game of Thrones Rewatch Podcast (Season 1)

Mir wurde kein Podcast für diese Liste so oft genannt, wie das Bahnhofskino. Völlig zu recht! Es ist einfach gut: Jahresrückblicke, Videothekensterben, Police Story und Doctor Dee, Xanadu und Polyester, Rocktober Blood und Fatal Games und und und. Fast hätte ich mich für die Folge zu The Babadook entschieden, doch dann sprang mich eine andere mit der Kombination Anne und Patrick an: Der Kleine Rat. Meine Mittagspause ist recht ritualisiert. Ich setze meinen Kopfhörer auf und höre Podcasts, stapfe in den Supermarkt und höre Podcasts, kauf mir eine Kleinigkeit und höre Podcasts, stapfe an den Main und höre Podcasts, wo ich mich hinsetze, esse und Podcasts höre. Wenn ich fertig bin, schalte ich den Podcast aus und lese oder schreibe etwas. Dann geht es zurück zum Schreibtisch. Doch manchmal, ganz manchmal bleibt der Kopfhörer nach dem Essen an. Das passiert nur, wenn das, was ich höre, mich so fesselt, dass ich einfach nicht dazu komme, den Hörer abzusetzen. So geschehen mit dieser exzellenten Folge zu Game of Thrones.

Game of Thrones: Prost

Platz 8: Longtake – #104: THE FLORIDA PROJECT

Ist die Wein-Metapher zu abgegriffen? Ihr wisst schon: Dieser Podcast ist wie ein guter Wein, je älter er wird, desto besser … Ich denke schon, dass die Metapher ein abgeschmacktes Klischee ist. Überhaupt nicht abgeschmackt ist hingegen Longtake! So viele gute Folgen gab es letztes Jahr, dass ich mich kaum entscheiden konnte: Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes oder The Imitation of Life oder The Ballad of Buster Scruggs standen zum Beispiel auf meiner Longtakelist. Aber entschieden habe ich mich letztlich für The Florida Project, eine Folge, in der Lucas mit Sven Martens spricht und die stellvertretend steht für die Stärken dieses Casts: Wunderschönes Sprechen über Filme voller Liebe aber ohne die Kritik daran zu vergessen.

Florida Project: Tanzen

Platz 7: Discovery Panel – Staffelrückblick: Michael Burnham

Ich hatte kurz überlegt, ob ich die Lieblingsfolge des Panels „The Meassure of a man“ hier reinpacke. Denn als Andreas und Sebastian die grandiose schauspielerische Leistung von Jonathan Frakes in der Recherche-Szene besprachen, bin ich vor Lachen fast vom Rad gefallen. Doch ich musste einfach diesen Staffelrückblick nehmen. Was eine Podcastfolge zu einer richtig guten Episode machen kann, ist Kontroverse. Die gab es in wunderbarer Weise, als  Andreas und Sebastian Nele Pollatschek einluden, um über die Charakterentwicklung von Michael in der ersten Staffel Discovery zu sprechen. Wie die Drehbuchautorin der Euphorie der beiden Hosts Probleme der Charakterentwicklung dieser Protagonistin entgegenschleuderte, war schon ein großer Genuss. Das sage ich, obwohl ich die Serie mag und definitiv eher auf der Seite des Stammpanels stehe. Aber nach dem Hören dieser Folge bist du einfach etwas schlauer.

Star Trek Discovery: Tanzen

Platz 6: Lichtspielplatz #26 – Drei Männer im Dschungel: Coppola, Friedkin, Herzog

Eine der großen Stärken von einer ausführlichen Filmanalyse kann es sein, strukturelle, semantische oder historische Gemeinsamkeiten von Filmen aufzuzeigen. Kaum ein anderes Medium bietet wiederum so viel Platz für eine ausführliche Filmanalyse wie Podcasts. Was daraus erwachsen kann, zeigte der Lichtspielplatz als er über die Zeit sprach, in der die Regisseure in Urwald fuhren, um dort Filme zu machen und was der Dschungel mit ihnen und den Filmen machte.

Apocalypse now: cheer up

Platz 5: Zeitsprung – ZS150: Die Geschichte des Filmstudios Bendestorf

Der Zeitsprung gehört eigentlich in meine andere noch unveröffentlichte Liste, denn er erzählt „Geschichten aus der Geschichte“. Und wer weiß? Vielleicht wird er ja auch noch in der anderen Liste auftauchen … Aber Geschichte ist eben auch Filmgeschichte. Das zeigte sich etwa in Folge 168, als es um Carl Laemmle und die Anfänge Hollywoods ging. Doch noch besser war diese Folge und die dazu gehörende Sonderfolge, als Daniel mit Walfried Malleskat über die Geschichte des deutschen Filmstudios Bendestorf sprach, in dem unter anderem der Skandalfilm „Die Sünderin“ entstand. Ein verdienter Platz 5!

Star Wars Solo: Umarmung

Platz 4: S03E02 Die Lümmel von der ersten Bank

Episode Heinz war mir bislang wirklich kein Begriff. Aber als Max von der Wiederaufführung den Namen droppte, wurde ich hellhörig. Denn Max ist mindestens ein so leidenschaftlicher Podcasthörer wie ich. Also schob ich das Tape S03E02 in den Player und war nach kürzester Zeit verzückt. In Staffel 3 dieses Casts widmen sich Felix, Cüppi und Simon dem deutschen Jugendfilm. Wie sie dann den Shit aus den Lümmeln herausanalysieren: Verklemmte Rebellionen aus Lehrersicht, kleinbürgerlichen Mief und viel Aussagekräftiges über die BRD der 60er finden, ist allererste Güte und die viertbeste Filmpodcast-Episode des Jahres!

Ocean's 8 Jubel

Betreten wir das Treppchen …

Platz 3: SchönerDenken – Jubiläumspodcast: Achtung Aufnahme – zum 1000. Mal

Es gibt Podcasts, die haben gerade erst angefangen wie Kinemathek. Es gibt Podcasts, die haben das erste Jahr hinter sich und sind somit etabliert, wie Kino on the Couch, es gibt die alten Hasen, die schon ein paar Lebensumbrüche und Krisen zu meistern hatten, wie die CineCouch. Es gibt die Großmütter und Großväter unter den Filmpodcasts wie den Sneakpod. Und. Es. Gibt. Schöner Denken! Just zum Jahreswechsel schlug wie ein Komet die tausendste Folge Schöner Denken in die Podcatcher des Landes ein. Selbstlos wie Thomas und seine Mitstreiter/innen sind, widmeten sie diese dem Nachwuchs. Filmpodcastdeutschland schickte Audiogrüße, in denen es sich vorstellte, eigene Episoden empfahl und die besten Episoden anderer Casts. Triggerwarnung: Ich babbel auch kurz ins Micro, aber das könnt ihr ja skippen und dann hat Schöner Denken ganz sicher Bronze verdient!

Three Billboards Tanzen

Platz 2: Wiederaufführung – Das Ende eines Kinos

Um ein Haar wäre die Wiederaufführung schon wieder auf Platz 1 in dieser Liste gelandet: Ich weiß, voll langweilig, außerdem Filterblase und so. Aber steht halt nicht nur am Vulkan rum, sondern werdet ihr erst einmal so gut wie Christian und Max, dann sprechen wir weiter. ? Auf Max muss ich aber leider in den Charts verzichten, DENN ICH WEIGERE MICH ‚LOLA RENNT‚ HIER AUFZUNEHMEN, DER FILM IST DOCH KEINE WIEDERAUFFÜHRUNG SONDERN GERADE ERST ERSCHIENEN!!!!!!1!!111!! Daher musste Christian es richten, der Jan von der CineCouch interviewte. Der Anlass war traurig, denn das Kino DIE KURBEL in Karlsruhe musste seinen Spielbetrieb einstellen und Jan war einer der Geschäftsführer dieses Kinos. Doch die Folge, die die Hintergründe dieses Abschieds beleuchtete, ist ausgesprochen hörenswert und bekommt daher Silber.

Lola rennt ...

And the winner is …

Platz 1:Enough Talk! und Second Unit – ET044.1 und 44.2 – VON DRAUSS VOM KINO KOMMEN WIR HER, PART 1 und 2 (FEAT. CHRISTIAN STEINER) und Second Unit #288 – Holiday Special 2018 (feat. Enough Talk!)

… ein bisschen geschummelt. Denn statt einer Folge landen drei auf Platz 1. Eigentlich hatte die Wiederaufführung Gold schon in der Tasche. Und eigentlich hatte ich schon Enough Talks Auftakt der Besprechungsreihe zu deutschen Genrefilmen mit dem griffigen Titel „HECKE, LAUBE, GENREZWERG“ auf dieser Liste. Da brach ein 12 1/2 Stunden langes Gewitter in Form einer Besprechung des Kinojahrs 2018 über mich hinein (Teil 1, Teil 2 und Teil 3).

Roma lächeln

Hey! Ich liebe lange Podcasts. Ich werde nicht müde, der gängigen Kritik, dass sich niemand mehr als eine bis eineinhalb Stunden Gelaber anhören kann, energisch zu widersprechen. Hallo! Man braucht sich das ja nicht am Stück anhören … Macht doch auch niemand bei einem Roman. Während Menschen, die zu dicke Bücher kritisieren, als oberflächliche Kruzzeitgedächtnis-Nascher abgetan werden, gehört die Kritik an der Länge eines Podcasts zum guten Ton. Das finde ich absurd!

Crimes of Grindelwald: Lächeln

All dies gesagt, muss ich dennoch hinzufügen, dass man schon einiges zu bieten haben muss, um selbst mich bei einem epischen Werk, dem Unendlichen Spaß unter den Podcasts, der Suche nach der verlorenen Zeit unter den Filmgesprächen bei der Stange zu halten. Und ja: Was Arne, Christian, Jens und Jens‘ Soundboard hier bieten, ist es wert, ihm einen halben Tag eures Lebens zu schenken. Es ist Gold wert!

Spiderman springt

Das war es von mir. Jetzt kommt ihr. Auch wenn dies die absolute Wahrheit, die Ideenlehre und das Ding an sich unter den Podcastlisten ist, so bitte ich euch doch um Kommentare, in denen ihr mir eure Lieblingsfolgen ans Herz legt. Ich bitte euch auch um Kommentare, in denen ihr mich auf euren tollen Cast aufmerksam macht. Denn das Schönste an Filterblasen ist: Man kann sie mit einem ganz kleinen Piekser eines Würstchenspießes zum Platzen bringen.

Infinity War: Wer bist du denn?

SF60 – Das Fenster zum Hof (Hitchcock-Reihe)

avatar
Paula
Überbezahlter Superstar
avatar
Daniel
Verkannter Regisseur


Rear Windows Ethics

Uns ist schon jetzt das Budget für 2016 ausgegangen, daher greifen wie in die 90er-Sitcom-Trickkiste und machen eine Clipshow. Wir blicken zurück auf das Jahr 2015 und voraus auf 2016. Aber natürlich besprechen wir auch einen Film: Hitchs Rear Window. Alles dreht sich dabei nicht bloß um die den voyeuristischen Abschied vom Mähnenwolf sondern auch um die Frage, ob wir eine neue Nummer 1 gefunden haben.

Vorgeplänkel

Paula zitiert Til Schweiger (frei) ♦ Bottle-Episode und Clipshow ♦ Wir werden uns dem Lebenswerk eines Regisseurs widmen und ihr könnt eine DVD von Night of the living Death gewinnen, wenn ihr wisst, welcher Regisseur das sein wird (Daniel hat das in den letzten Monaten immer mal wieder versteckt angeteasert) ♦ Außerdem dürft ihr abstimmen, welchen Film wir besprechen sollen ♦ Wir gedenken der Filmographie von David Bowie ♦ Paula beantwortete diese Frage ♦ Der Story-Arc des Mähnenwolfs ist abgeschlossen, 2016 hört ihr stattdessen etwas über die „Retter von New York“.

Die Eckdaten zu Rear Window

Erscheinungsjahr: 1954
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: John Michael Hayes
Bugdet: 1 Mio $
Besetzung: James Stewart (Jeff), Grace Kelly (Lisa), Raymond Burr (Thorwald), Thelma Ritter (Stella).
Genre: Thriller, Krimikomödie

Die Produktion von Das Fenster zum Hof

Das Drehbuch

Als Vorlage diente eine Kurzgeschichte von Cornell Woolrich (unter dem Pseudonym William Irish 1942 veröffentlicht). Zudem ergänzte Hitch diese Geschichte durch zwei reale Mordfälle: Zum einen die Idee, dass die Leiche zerhackt im Koffer davongetragen wurde; zum anderen das vermeintliche Alibi durch eine Afäre. Hitchcock und Drehbuchautor Hayes behielten von der Kurzgeschichte letztlich nur die Grundidee.

Das Casting

Ungewöhnlich für die Zeit war, dass James Stewart statt einer festen Gage einen Gewinnanteil bekam. Rear Window war ferner Grace Kellys zweiter Hitch nach Dial M For Murder. Die Rolle wurde ihr auf den Leib geschrieben. Hitch arrangierte, dass Kelly und Drehbuchautor John Michael Hayes Zeit zusammen verbringen, damit Hayes Kellys Charakter kennenlernt. Außerdem gibt es das Gerücht, dass Hitch Raymond Burr persönlich als den Mörder Thorwald gecastet hat. Angeblich soll es wegen der großen Ähnlichkeit zu Hitchs ehemaligen Produzenten David O. Selznick gewesen sein, dem Hitch eins auswischen wollte.

Die Kulisse

Der komplette Film wurde im Studio gedreht, dafür wurde der Hinterhof mit den 31 weiteren Wohnungen neben der von Jeff gebaut, zwölf Wohnungen waren vollständig eingerichtet. Es war das damals größte Set aller Zeiten.

The studio set is a copy of a real place, in Greenwich Village in New York. It is a precise copy of the environment, and takes precise note of the distance of the police station from the apartments, thus the police could have arrived there in about 5 minutes, as the film shows them doing.

Cinema Culture in Europe

Weil die Häuserfront zu hoch war für das Studio, ließ Hitch den Boden rausreißen. Der Hinterhof ist also eigentlich der Keller des Studios. Alle Wohnungen hatten Strom und fließend Wasser. Das Tageslicht wurde von einer Studiobeleuchtung simuliert. Es gab vier verschiedene Lichtarrangements für verschiedene Tages und Nachtzeiten. Das führte allerdings zu unerträglicher Hitze auf dem Set. Einmal wurde sogar die Sprinkleranlage ausgelöst, weil das Studio durch die vielen Scheinwerfer überhitzte.

Der Dreh

Hitch plante alles obsessiv durch, er schrieb am Drehbuch mit, er castete die wichtigsten Rollen und hatte zum Beispiel auch detaillierte Vorstellungen, wie die Kostüme von Grace Kelly aussehen sollten. Die extrem sorgfältige Planung führte dazu, dass Hitch später sagte, er habe den gesamten Film schon vor Drehbeginn im Kopf gehabt, sodass der eigentliche Dreh für ihn ziemlich langweilig war.

Hitch selbst hielt sich während des Drehs nur in Jeffs Apartment auf. Alle Schauspieler hatten Knöpfe im Ohr, über die sie Regieanweisungen bekamen. In der Szene, in der das Pärchen mit Matratze vom Balkon flüchten muss, weil es zu regnen anfängt gab Hitchcock ihnen extra widersprüchliche Regieanweisungen über Funk, damit sie sich stritten, was dann im Film zu sehen ist.

Filmisches Erzählen in Rear Window

Die erste und die letzte Szene

Youtube

In der erste Szene bekommen wir jede Menge Informationen von der Kamera bevor überhaupt der erste Dialog beginnt. Ein Paradebeispiel für eine gute erzählende Kamera. Zunächst bekommen wir einen Schwenk über den Hof, in dem wir alle Mini-Dramen eingeführt bekommen, die im Laufe des Films parallel zur Haupthandlung erzählt werden. Wir sehen das Thermometer und erfahren so, dass es sehr heiß ist. Wir sehen die Fotos in Jeffs Apartment und lernen so, dass er Fotograph ist und welche Art von Bilder er macht. Wir sehen das Bild des Autounfalls und die zerstörte Kamera, die uns darauf hinweisen, wie Jeff sich das Bein gebrochen hat. Wir sehen ein Negativ von Lisa, Jeffs Love-Interest, und bekommen so einen Hinweis auf Jeffs Einstellung in Bezug auf Lisa, außerdem wird uns ein Stapel Magazine mit Lisa auf dem Cover gezeigt, wodurch wir auch noch erfahren, welchen Job und Status Lisa hat. Und wir sehen den schwitzenden Jeff im Rollstuhl mit Gips, auf dem Lisa unterschrieben hat: „Here lie the broken bones of L. B. Jefferies“, wodurch wir auch noch einen Hinweis auf Lisas humorvollen Charakter bekommen. Das ist wirklich die ganz große Kunst des filmischen Erzählens!

Am Ende spiegelt Hitchcock dann diese Kamerafahrt:

Youtube

Im Hof sehen wir die Konklusion aller Minidramen, wir sehen wieder das Thermometer, das eine geringere Temperatur anzeigt, wir sehen Jeff nun mit zwei Gipsbeinen und Lisa in praktischer Kleidung (erstmals im Film trägt sie Hosen), die eine Abenteuerbuch liest, das sie dann aber, als sie merkt, dass Jeff schläft, gegen ein Magazin tauscht.

Each narrative is given it’s own closure: a new dog is introduced, Miss Lonely hearts is visiting with the songwriter, Miss Torso’s boyfriend comes home from the army, and Lars’ apartment is being painted over to get ready for new tenants. The final shot of the film shows the blinds of the rear window closing, hiding the cinematic world as the film draws to a close.

The Artifice

Reflexionen über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen

Hitchcock nutzt die angesprochenen Minidramen in den verschiedenen Hinterhoffenstern, um Statements über die Liebe und die Ehe zu machen. Von links nach rechts sehen wir:

  • Die Frischverheirateten: Symbol der noch jungen Liebe, die den ganzen Tag Sex haben. Am Ende ist dort aber der Alltag eingekehrt und sie streiten sich.
  • Miss Torso: Die heißbegehrte Single-Frau, die von unzähligen Männern umworben wird. Am Ende zeigt sich, dass sie ihrem Freund, einem Soldaten, treu geblieben ist.
  • Das Ehepaar, das auf dem Balkon schläft: Dies ist die normale, gut laufende, routinierte Beziehung.
  • Die Thorvalds stehen für die zerrüttete Ehe.
  • Miss Lonelyheart ist die alte Jungfer, die sich nach der Liebe sehnt, ohne sie zu finden.
  • Der Komponist schließlich ist der ewiger Junggeselle, der ein Workaholic ist, Partys schmeißt, doch am Ende die Liebe (Miss Lonelyheart) findet.

Starke Frauen, schwache Männer

Rear Window fällt auf eigentümliche Art und Weise aus den sonst sehr problematischen Frauenbildern bei Hitchcock heraus. Einerseits stecken durchaus Rollen-Klischees der 50er in diesem Film (Lisa will heiraten, Jeff nicht, Jeff ist der Abenteurer, den Lisa domestizieren will etc.). Außerdem gilt der Film als Paradebeispiel für Male Gaze, den männlichen Blick des Kinos: Wir sehen alles aus Jeffs Perspektive, der als Voyeur Frauen objektifiziert.

Auf der anderen Seite haben wir aber einen buchstäblich impotenten Helden. Durch seinen Gips bleibt Jeff während des ganzen Films passiv. Selbst im Showdown kann Jeff nicht aktiv werden sondern versucht den Villain durch Blitzlicht zu blenden und so zu verlangsamen. Damit schiebt er das Unvermeidliche aber nur hinaus. Auf der anderen Seite werden die beiden Frauen (Lisa und Stella) aktiv, sie übernehmen die Action. Stella und Lisa spionieren bei Thorvald und begeben sich in Gefahr und im Showdown wartet Jeff auf Lisa, die die Polizei holt. Allerdings bleibt Jef auch jederzeit derjenige, der die Fäden in der Hand hält und die Frauen rumschickt.

Voyeurismus

Jeff ist ein übler Voyeur, der den ganz Tag am Fenster hockt, um seine Nachbarn zu beobachten.  Hitchcock hält damit aber uns Zuschauer/innnen den Spiegel vor. Dies wird besonders in der Szene sichtbar, als Jeffs Freund von der Polizei ihm und Lisa erzählt, dass Thorvald kein Mörder ist. Hitch manipuliert uns hier, denn wir sind genau wie Jeff und Lisa enttäuscht, dass kein Mord stattgefunden hat. Später lässt er dann Lisa aussprechen (im „Rear Window Ethics“-Zitat zu hören), dass wir eigentlich pervers sind, dass wir wollen, dass Throvald seine Frau umgebracht hat.

Zentral ist hier die Szene in der die Balkon-Nachbarn herausfinden, dass ihr Hund umgebracht wurde und die Frau durch den Hof schreiend die Nachbarn anklagt, dass sich niemand emphatisch für die anderen interessiert. Dies ist eine klare Anklage auch gegen den Voyeur Jeff. Der später zum Beispiel den Suizid von Miss Lonelyheart in Kauf nimmt, weil ihn sein Kriminalfall mehr interessiert.

Filme über Wachung

Darüber hinaus ist Rear Window natürlich auch ein Überwachungsfilm und wir fragten uns, wie Überwachung inszeniert wird. Hitch kritisiert einerseits in Person von Stella die Überwachung durch Jeff, andererseits führt sie letztlich zum Erfolg. Darin zeigt sich das Überwachungsdilemma: Mittels Überwachung lassen sich Straftaten aufklären, zugleich gibt es viele unschuldige Opfer. So beglotzt Jeff den ganzen Tag Miss Torso, die in ihrer Unterwäsche in ihrer Wohnung umherläuft.

Allerdings wird hier durch Lisas Einbruch auch der Trope bedient, dass die Ermittlerin die Regeln oder Gesetze brechen muss für das größere Gut. Ein sehr klassisches aber auch sehr problematisches Erzählmuster.

Wie manipuliert uns Hitch?

Der Kuleshov-Effekt

Hitchcock arbeitet in Das Fenster zum Hof intensiv mit Reaction Shots. er zeigt uns immer Szenen auf dem Hof und dann anschließend das Gesicht von Jeff, das uns zeigt, wie wir die Szene zu interpretieren haben. Dabei wiederholt Hitch aber den Kuleshov-Effekt:

„The Russian film theorist [Kuleshov] noted how you could take a shot of an actor’s essentially blank face and, depending on what you intercut with it, change what the audience believes to be the emotion the actor is expressing.“

TCM

Wie effektiv Hitchcocks Montage war, zeigt eine Aussage von Jimmy Stuart. Stuart sagte in einem Interview, er könne sich gar nicht daran erinnern, den Charakter so gespielt zu haben.

High-Angle-Shot

In vielen Filmen benutzt Hitch genau einen High-Angle-Shot um eine zentrale Szene herauszustellen. In Das Fenster zum Hof setzt er ihn ein, als Jeff den Brief schreibt, in dem er Thorvald wissen lässt, dass er und Lisa von dem Mord wissen. Dieser Moment ist zentral, weil hier Jeff und Lisa nicht länger nur Beobachter sind, sondern sich erstmals aktiv ins Geschehen einmischen.

Treppen und Leitern

Hitch benutzt oft Treppen und Leitern, um von einer gefahrlosen in eine gefährliche Situation überzugehen. Die Treppe in Psycho oder das berühmte Treppenhaus aus Vertigo sind Beispiele. Hier steigt Lisa die Feuerleiter hoch, um in Thorvalds Wohnung einzubrechen.

The Emerging-Body-Shot

Hitchcock wählt seine Frames oft so, dass eine wichtige Information – oft eben eine Person –  zwischenzeitlich verborgen bleibt, um so Spannung aufzubauen. Hier benutzt er die Zwischenräume zwischen den Fenstern, um uns im Ungewissen zu lassen, was die Protagonisten dort tun, besonders natürlich in der Szene, als Lisa bei Thorvald eingebrochen ist.:

Hitch uses the walls between windows as anxiety-packed hiding places. Characters move from one window to the next, and when they disappear behind walls in the transitional space, we hold our breath to see if they emerge on the other side.

Jason Fraley

Hitchcocks Cameo

Youtube

Wir sehen Hitchcocks Cameo sehr früh im Film, als er in der Wohnung des Komponisten eine Uhr einstellt. Zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere war das Hitchcock-Cameo schon so berühmt, dass er es immer bewusst an den Anfang seiner Filme packte, sodass die Zuschauer nicht länger darauf warten mussten, sondern sich auf den Film konzentrieren konnten.

Das Interessante ist, dass Hitch uns vermeintlich anguckt und später gespiegelt wird durch die Szene, in der Thorvald Jeff enttarnt, ihn und damit auch uns direkt anblickt. Die vierte Wand wird durchbrochen, um uns als Voyeure zu entlarven.

Der Ton in Das Fenster zum Hof

In Rear Window wird nur diegetischer Ton verwendet: Abgesehen vom Intro und Outro gibt es nur Ton, der seinen Ursprung in der filmischen Welt hat. Dennoch hat der Film Filmmusik, die dann aber immer eine Quelle im Hof hat. Allem voran ist diese Quelle der Komponist, der das Hauptthema „Lisa’s Theme“ im Laufe des Film komponiert und gerade in dem Moment, in dem Lisa bei Thorvald einbricht, um ihn zu überführen, stellt er es fertig. Der Moment, in dem Lisas Metamorphose zur Abenteurerin vollendet ist. Zugleich hält das Lied in einer der Nebenhandlungen Miss Lonelyheart davon ab, sich das Leben zu nehmen.

Nachtrag zum Podcast: Das Lied, das in den 1930ern (nicht 20ern) bekannt wurde, weil es so traurig war, dass es angeblich Menschen in den Suizid trieb war Szomorú Vasárnap (Gloomy Sunday).

Youtube

Die Rezeption von Das Fenster zum Hof

Rear Window war ein Riesenerfolg und spielte allein in den USA mit allen Re-Releases 36,8 Mio $ ein. Der Film ist der dritte, der Five Lost Hitchcocks, den wir hier besprechen (nach Vertigo und The Trouble with Harry), also jener Filme, deren Rechte bei Hitch lagen und die er nach der Kinovorführung bis zu seinem Tod unter Verschluss hielt. 1967 wurden die Filmnegative von Rear Window bei einem Brand zerstört. 1999 wurde der Film restauriert.

Preise & Bestenlisten

Zitate & Referenzen

Der Film bietet sich aufgrund des begrenzten Plotts gut an für Remakes oder Hommagen. Es gibt wirklich sehr viele verschiedene Adaptionen des Grundsettings, in dem ein Protagonist an sein Zimmer gefesselt ist und etwas schreckliches beobachtet. So wurde er etwa 1998 mit dem querschnittsgelähmten Christopher Reeve in der Hauptrolle neuverfilmt.

Copyright Fuckup

2007 gab es mit Disturbia eine Neuinterpretation des Stoffs von Regisseur D. J. Caruso mit Shia LaBeouf in der Hauptrolle. 2008 verklagten die Rechteinhaber, der Sheldon Abend Trust, die an Disturbia beteiligten Produktionsfirmen, dass sie das Copyright verletzt hätten. Aber 2010 unterlagen sie vor Gericht.

Einige weitere Beispiele für Filme und Serien, die das Grundthema aufgriffen oder variierten:

  •  Brian DePalma, der großer Hitch-Fan ist und unzählige Referenzen in seine Filme einbaut, verwendete in Sisters (1973) und Body Double (1984) das Motiv der spionierenden Nachbarn.
  • Die Knight-Rider-Folge Halloween Knight (1984) ist eine Variation
  • In Woody Allens Manhattan Murder Mystery (1993) wird das Thema des obsessiven Verdachts gegen Nachbarn aufgegriffen
  • In The Simpsons: Bart of Darkness (1994) schlüpft Bart in die Rolle
  • Friends (1994) der Running-Gag mit „Ugly Naked Guy“ ist ebenfalls eine Referenz
  • In Robert ZemeckisWhat Lies Beneath (2000) wird das Thema am Anfang des Films aufgegriffen
  • Die fabelhafte Welt der Amelie (2001) zollt Hommage in Form des Charakters Raymond Dufayel
  • Intime Fremde (2004) benutzt das Szenario am Anfang um Voyeurismus als Leitmotiv zu etablieren
  • Scream 4 (2011): Rear Window wird immer wieder wörtlich referenziert, schließlich beobachten zwei Protagonisten einen Mord durchs Fenster auf der anderen Straßenseite.
  • In Person of Interest: Super (2012) tauchen neben vielen anderen Referenzen der Rollstuhl und das Fernglas auf.
  • Castle: The Lives of Others (2013) – Castle schlüpft in die Rolle.

Lesenswert & Sehenswert