Schlagwort-Archive: Dead-Body-Shot

SF125 – Kill Bill: Vol. 2 (feat. die komplette Superhero Unit)

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Paula
... geht in Shia LaBeoufs neuesten Film
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Daniel
Talking Murderer
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Arne
... hat Salz in der Shotgun
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Christian
Der Mann mit drei Identitäten


Unfinished Business

Unser Skype-Gespräch gibt es nicht auf der Kinoleinwand, obwohl es dort wahrscheinlich mehr Zuschauer hätte als Shia LaBeoufs neuester Film. Dennoch haben wie weder Kosten noch Mühen gescheut, um Eastern und Western verschmilzen zu lassen: In dieser Folge hört ihr gleich beide Hälten der Superhero Unit, natürlich darf die Trademark der Enough-Talker nicht fehlen, wenn Supermans wahre Identität weggepiept wird. Paula trägt derweil Buds Hut und Daniel kommt zu the only conclusion, wenn er sich fragt, warum Bills Bruder Salz in seiner Shotgun hat. Kollektiv leiden wir am Talking Murderer Syndrome, wenn wir Elle Driver mit Daredevil vergleichen und fransen gewaltig aus in Diskussionen über Kinder, die das neue CGI sind, das heute gar nicht mehr gemacht wird. Aber keine Sorge: wir können kann ja alles spielen!

Vorgeplänkel

Diese Folge ist Teil des #oWEstern, auch dabei waren die Second Unit mit The Revenant, die CineCouch mit Die glorreichen Sieben, der Lichtspielcast mit Das finstere Tal und die Wiederaufführung mit The Ballad Of Cable Hogue. ♦ Unsere Gäste sind diesmal Arne und Christian von der Superhero Unit ♦ Wir sind müde ♦ Wir prousten ♦ Wir durften einen Artikel für das Magazin Kinemalismus über Breakfast Club schreiben ♦  Was macht eigentlich Shia LaBeouf? MEDITATION FOR NARCISSISTS und einen legendär unerfolgreichen Kinostart

Die Eckdaten von Kill Bill: Vol. 2

Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Quentin Tarantino
– Filmographie als Script Doctor:
1994 It’s Pat 
1995 Crimson Tide – In tiefster Gefahr
1996 The Rock – Fels der Entscheidung

Budget: 52 Mio $ (für beide Teile zusammen)
BesetzungUma Thurman (Beatrix Kiddo), David Carradine (Bill), Michael Madsen (Budd), Daryl Hannah (Elle Driver), Gordon Liu (Pai Mei), Michael Parks (Esteban Vihaio), Perla Haney-Jardine (B. B.) und Samuel L. Jackson mit einem Gast-Auftritt als Organist Rufus in der Kapelle, in der das Massaker stattfand.
Genre: Western, Martial-Arts, Rachefilm

Die Produktion von Kill Bill: Volume 2

Robert Rodriguez übernahm die Musikauswahl für Kill Bill 2 für eine Gage von einem Dollar. Im Gegenzug führte Tarantino bei einer Szene von Sim City (2005) Regie – ebenfalls für einen Dollar.

Das Auto, das Beatrix Kiddo fährt, ist ein Karmann-Ghia Cabriolet, Typ 14 Baujahr 1972 von Volkswagen. Insgesamt wurden nur 176 dieser Wagen gebaut. Beim Dreh kamen zwei davon zum Einsatz weil Uma Thurman das erste crashte. Thurman fiel für eine Woche aus, um sich von den Folgen des Unfalls zu regenerieren.

Kill Bill wurde – natürlich – auf Film gedreht. Der Schwarz-Weiß-Teil des Films ist exakt eine Filmrolle lang. Das nerdigste Easteregg aus Tarantinos Filmographie. Den Dialog über Budds Hut schrieb Tarantino in den Film als Dis gegen Micheal Madsen. Tarantino selbst war es, der den Hut hasste, er versuchte Madsen davon zu überzeugen, ihn nicht beim Dreh zu tragen, aber Madsen bestand darauf. Tarantino gab schließlich nach und ließ Michael Madsen seinen Hut behalten, aber überreichte ihm am nächsten Tag die Drehbuchänderung mit entsprechenden Dialog.

Ursprünglich sollte der Showdown ein Schwertkampf bei Mondlicht am Strand sein, bei dem Beatrix ihr Brautkleid trägt. Aber Harvey Weinstein bestand darauf, dass die Szene geschnitten wird, da die Dreharbeiten schon so lange angedauert hatten. Daher lässt Tarantino Bill dieses geplante Ende dann nur erzählen. Die Flöte, die Bill spielt, hatte David Carradine selbst geschnitzt. Die Hacienda von Bill war in Wirklichkeit das damalige Haus von Heidi Klum und Seal.

Filmisches Erzählen in Kill Bill 2

Western oder Eastern?

Daniel vertritt die steile These, dass der erste Teil von Kill Bill ein Eastern ist, der zweite hingegen ein Western. Arne widerspricht und will die Trennung nicht so streng sehen. „Man kann den Western auch nich aus Kill Bill 1 rausrechnen“.

Natürlich sind beide Teile ein Mash-up aus verschiedensten Genres. So gibt es mit der Trainings-Sequenz natürlich einen großen Block Martial-Arts, es gibt den Zombiefilm – wenn die Hand aus dem Grab kommt, Survival – wenn die Braut im Sarg steckt. Aber wenn man die Komposition der beiden Filme betrachtet, dann liegt im ersten Teil der Fokus auf klassischen Eastern-Szenen wie dem „Tea House Fight“ oder dem „Garden Fight“. Im zweiten Teil läuft hingegen alles auf den großen Trope des Westerns hinaus: Das Duell. Der Film beginnt schon mit einen Zitat von The Searchers, um die Stimmung zu setzen. Während Beatrix im ersten Teil den Anzug von Bruce Lee trägt, läuft sie im zweiten mit Cowboystiefeln, Jeans und Karohemd rum und tritt den Showdown nicht mit ihrem Schwert sondern mit einer Pistole an und wird dann auch von Bill mit einer Pistole mit dem Wahrheitsserum angeschossen.

Weitere Unterschiede zwischen den beiden Teilen von Kill Bill

Das Tempo ist viel langsamer als im ersten Teil: Während der erste Film ein Plott-getriebenes Actionfeuerwerk war, kehren in Teil zwei von Kill Bill die typischen Tarantino-Dialoge zurück und machen den Film zu einem eher Charakter-getriebenen Werk. Während die Braut im ersten Teil agiert, wird sie hier zum Reagieren gezwungen: Während sie im ersten Teil viel austeilt, steckt sie hier vor allem viel ein.

Der Name der Braut

Warum wird der Name „Beatrix Kiddoh“ im ersten Teil von Kill Bill ausgepiept und ist hier zu hören? Ist das nur eine der vielen schrulligen Witze von Tarantino? Genau wie ihr Name nicht im ersten Teil gehört wurde, sah man auch Bill nie. Beides wird ziemlich früh in Teil zwei geändert. Ganz ohne Frage war das für Tarantino ein großer Spaß. Aber es kommt noch ein zweiter Aspekt hinzu: Die Braut ist in Kill Bill 1 ist im ersten Teil viel anonymer. Eine Token-Martial-Arts-Kämpferin auf einem Rachefeldzug. In Kill Bill: Vol. 2 erfahren wir ihre Backstory, die Schablone bekommt einen richtigen Charakter und hat sich damit einen Namen verdient.

Die Klammer um den Film

Tarantino liebt es Klammern um seine Filme zu packen. Reservoir Dogs beginnt mit einem Dialog über Madonna und endet mit einem gespiegelten Shot von Michelangelos Pietà. In Pulp Fiction spielen Prolog und Epilog im selben Diner und bilden eine (zweigeteilte) Szene. Jackie Brown ist zu Beginn Teil der Diegese, während extradiegetisch „Across the 110th Street“ läuft und am Ende ist sie aus der Diegese ausgestiegen, wenn wieder „Across the 110th Street“ läuft und sie mitsingt.

Kill Bill: Vol. 1 beginnt nun mit Nancy Sinatras “Bang Bang (My Baby Shot Me Down) “ – einem Lied, in dem Sinatra davon singt, wie ein Mann sie als Kind mit einer Spielzeugpistole erschießt und später ihr Herz bricht. Kill Bill: Vol. 2 endet dann damit, dass Bill zunächst so tut, als hätte Beatrix ihn mit einer Spielzeugpistole erschossen. Kurz darauf bricht sie ihm buchstäblich das Herz.

Die Sarg-Szene

Eine der stärksten Szenen in Kill Bill 2 ist die Sargszene. In der Mitte des Films wird Beatrix lebendig begraben. Der geübten Zuschauerin ist natürlich klar, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht sterben kann. Die Frage ist also, wie kommt sie aus dieser ausweglosen Situation wieder raus? Eigentlich kann hier nur eine Deus ex Machina folgen. Denn sie liegt im Sarg und hat nichts, das ihr helfen kann. Aber ein bloßer Zufall als Rettung währe gecheatet. Daher folgt nun eine 30 minütige Rückblende, die uns erzählt, wie Beatrix die Fähigkeit erworben hat, sich aus dieser Situation zu befreien. Im Rahmen dieser Rückblende bekommen wir das vermeintlich unwichtige Detail der “Five Point Palm Exploding Heart Technique” erzählt, das sich später als Chekhovs Gun entpuppt und zum namensgebenden Kill führt. Das ist ein verdammt gutes Drehbuch!

Eine Fantheorie zum Tod von Bill

Es gibt eine Fantheorie, wonach Beatrix Bill gar nicht tötet. Hier die Argumente:

  • Bill fragt Beatrix, ob Pai Mei ihr die “Five Point Palm Exploding Heart Technique” beigebracht hat. Während sie das bestätigt, schüttelt sie aber den Kopf.
  • Beatrix schlägt nicht fünf Mal zu sondern sechs Mal!
  • Bill mach sechs Schritte und nicht fünf.
  • Als Beatrix auf dem Badezimmerboden liegt, sagt sie immer wieder „Thank you!“ Wem dankt sie da? Bill natürlich, der sie und B. B. hat gehen lassen!
  • Als man Bill im Abspann noch einmal sieht, liegt sein einer Fuß etwas anders.
  • Außerdem wird sein Name im Abspann nicht durchgestrichen.

The only conclusion based on this entire sequence is that Beatrix does not kill Bill in Kill Bill.“

Kritik an Kill Bill: Volume 2

Wie schon beim ersten Teil haben wir einige Kritikpunkte an dem Film diskutiert (Unsere seh hörenswerte Meinungen 😉 dazu gibt’s im Cast):

  • Budd fällt dem Talking Murderer Syndrome anheim und macht den klassischen Fehler, die Braut nicht einfach umzubringen. Stattdessen hat er einen typisch-komplizierten Plan, der natürlich schief geht. By The Way: Beatrix macht genau das gleiche mit Elle Driver.
  • Viele Menschen sehen Realismus und Naturalismus als die höchste Form der filmischen Darstellung an. Das ist aber etwas, auf das Tarantino komplett verzichtet. Seine Filme sind bewusst künstlich. Aus jeder Szene trieft die ganz offensichtliche Inszenierung. Das kann man natürlich auch kritisieren.
  • Der Film bietet nur Eskapismus: Er stellt Gewalt glamourös, als Fetisch und übernatürlich dar.

Tarantinos Entwicklung

Genauso untersuchen wir weiter, wie sich Tarantino als Regisseur entwickelt.

Starke Frauen: Beatrix schlägt in ihrem Auftreten einen schönen Bogen. Sie beginnt quasi als maximal weibliches Symbol – als schwangere Braut. Über weite Teile des Films tritt sie dann komplett unsexualisiert, androgyn auf. Am Ende ist ihre Präsenz dann wieder weiblich: Sie trägt einen Rock, einen figurbetonten Top und ist wieder Mutter.

Erlösungsgeschichte: Am Ende des Films, nachdem alles vorbei ist, liegt Beatrix halb weinend halb lachend am Boden im Bad eines Motels. Wie Arne schön feststellt, symbolisiert dies den finalen Erlösungsmoment, wenn ihr weinen aufgrund der traumatischen Erfahrungen in ein Lachen übergebt, dass sie tatsächlich überlebt hat und ihr eine Zukunft zusammen mit ihrer Tochter bevorsteht.

Musik: Der Soundtrack ist etwas schwächer als im ersten Teil.

Kamera: Wenn das Deadly Viper Assassination Squad am Anfang die Kapelle betritt, dreht die Kamera dezent weg, statt einmal mehr den Gewaltakt zu zeigen. Das ist ein Stilmittel, das Tarantino schon in der Folterszene in Reservoir Dogs angewandt hatte. Zweimal gibt es den Dead-Body-Shot zu sehen: Wenn die Braut am Boden liegt und Budd und sein Gehilfe über ihr stehen. Beim zweiten Mal liegt dann Budd und Elle Driver steht über ihm.

Schauspielerführung: Wir feiern David Carradine ab. Er spielt nicht nur gut und trägt nicht bloß gut die schrulligen Lines vor, die Tarantino ihm auf den Leib geschrieben hat – er geht komplett in der Rolle auf. Tarantino holt das Beste aus diesem Schauspieler heraus, der im Laufe seines Lebens kein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Rollen hatte.

Superhelden-Quatschkram

Christian kritisiert die Superman-Interpretation von Bill. Bill sagt das Superman die wahre Identität ist und Clark Kent das Kostüm – Supermans Kritik an der Menschheit. Christian legt Wert darauf, dass Superman eine Dreifach-Identität hat: Hinzu kommt noch Kal-El, die Geburtsidentität. Clark Kent wiederum ist die Identität, in der Superman aufwächst. Superman ist die Symbiose seiner Veranlagung (Kal-El) und seiner Erziehung (Clark Kent). Arne wendet ein, dass es verschiedene Inkarnationen von Superman gibt. Manche, die eher zu Christians Lesart passen, aber auch andere, die eher zu Bills sich passen.

Pai Mei

Unabhängig vom Superhelden-Quatschkram bringt Tarantino mit Pai Mei wieder das Comic-hafte in den Film. Die komplette Sequenz ist so abgehoben, dass man sich vorstellen kann, dass Pai Mei tatsächlich nur die Legende ist, von der Bill zu Beginn der Sequenz erzählt.

Easter Eggs & Tarantinos Universum

Zitate und Referenzen in Kill Bill: Vol. 2

Die Rezeption von Kill Bill 2

Der Film spielte 153 Mio weltweit ein. Beide Filme zusammen also 334 Mio bei 52 Mio Budget. The Whole Bloody Affair wurde damals in Cannes gezeigt. Beim ersten Testscreening in Austin, Texas bekam Kill Bill 2 fünf Minuten lange Standing Ovations. Die Reaktion war so beeindruckend, dass Harvey Weinstein darauf verzichtete, die Zuschauer den obligatorischen Fragebogen ausfüllen zu lassen.

Uma Thurman und Daryl Hannah konnten sich nicht ausstehen. Bei der Promo-Tour wurde streng darauf geachtet, dass die beiden in Hotels und Kinos sich nicht begegnen müssen. In Cannes gab es getrennte Bereiche für die beiden bei der After-Show-Party und als sie bei den  MTV Movie Awards 2005 in der Kategorie „Best Fight“ gewannen, ging nur Hannah hin.

Tarantino  hat wiederholt angekündigt, dass es einen Teil 3 geben soll.

Preise & Bestenlisten von Kill Bill 2

Lesenswert

The End.

SF124 – Kill Bill: Vol. 1 (feat. Arne)

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Paula
... kann nicht hinsehen
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Daniel
... ist ein Weichei
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Arne
... kommt auf dem gelben Motorrad


That woman deserves her revenge

Wir beginnen mit der schwierigen Frage: Ja, was macht Shia LaBeouf? Wahrscheinlich das, was passiert, wenn man eine grüne Krawatte im Fernsehen trägt – the whole bloody affair. Beim eigentlichen Film, an den wir keinen Realismus anlegen, hat Paula dann sehr gelitten. Das hinderte sie aber nicht daran in einer Animesequenz Arne mit 88 Bodyguards auf einem gelben Motorrad in eine Klamotten-Boutique zum CD-Shoppen zu schicken. In Maos Propagandastudio können wir nicht hingucken, wie die Nasennebenhöhlen starker Frauen von Morgensternen getroffen werden. Das Weichei Daniel musste diesen Podcast zum Glück nicht in zwei Teile teilen, denn er ist runter vom Index. Do it! Just do it! Don’t let your dreams be dreams. Yesterday you said tomorrow. So just do it! Make your dreams come true. Just do it.

Vorgeplänkel

Unser Gast ist Arne. Seine Homebase ist der Enough Talk! Über Superhelden podcastet er in der Superhero Unit! ♦ Wir haben Proust wiedergesehen ♦ Daniel war in der Second Unit und hat über Harry Potter und der Orden des Phoenix gesprochen ♦ Shia LaBeouf macht #introductions

Die Eckdaten zu Kill Bill: Volume 1

Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Quentin Tarantino
– Filmographie (als Produzent/Auswahl):
1993  Killing Zoe (Executive Producer)
1995 Four Rooms (Executive Producer)
1996 From Dusk Til Dawn (Executive Producer)
1996 Curdled (Executive Producer)
2005 Hostel (Executive Producer)
2007 Planet Terror/Death Proof/Grindhouse (Produzent)
2015 #15SecondScare  (Serie/Executive Producer)

KameraRobert Richardson
– Filmographie (Auswahl):
Seit 1987
 (Platoon) so ziemlich alle Oliver-Stone-Filme, auch Natural Born Killers (1994/Story von Tarantino) bis U-Turn 1997
Seit 1995 (Casino)  auch Scorseses Kameramann bis Hugo Cabret (2011)
1997 Wag the Dog
1998 Der Pferdeflüsterer
1999 Schnee, der auf Zedern fällt
Seit 2003 (Kill Bill) Tarantinos Kameramann (außer bei Death Proof)
2006 The Good Shepherd (von Robert De Niro)
2010 Eat Pray Love

Budget: 52 Mio $ (für beide Teile zusammen)
BesetzungUma Thurman (Die Braut), David Carradine (Bill), Lucy Liu (O-Ren Ishii), Daryl Hannah (Elle Driver), Vivica A. Fox (Vernita Green), Michael Madsen (Budd), Sonny Chiba (Hattori Hanzo), Chiaki Kuriyama (Gogo Yubari), Julie Dreyfus (Sofie Fatale) Gordon Liu (Johnny Mo)

Genre: Action, Rachefilm, Martial-Arts-Film, Eastern

Die Produktion von Kill Bill: Volume 1

Das Drehbuch zu Kill Bill I

Schon während Pulp Fiction planten Tarantino und Uma Thurman die Eckdaten der Geschichte. Doch nach Ende der Dreharbeiten verlor Tarantino das Projekt aus den Augen. Wie wir wissen, machte er zunächst  Jackie Brown. Danach begann Tarantino schon, an Inglourious Basterds zu schreiben. Eher zufällig traf er Uma Thurman wieder, sie sprachen über ihre alten Pläne und beschlossen das Projekt wieder aufzunehmen. Doch als das Drehbuch fertig war, wurde Thurman schwanger. So kam es, dass Kill Bill erst sechs Jahre nach Jackie Brown herauskam. Tarantino schenkte Uma Thurman das Script dann zu ihrem 30. Geburtstag. Für beide Teile zusammen war es 220 Seiten lang.

Die Crew von Kill Bill

Für Tarantino lag der Reiz in Kill Bill darin, dass er seine Grenzen austesten wollte: Er sagte im Interview, dass Action zu filmen zu den schwierigsten Regiearbeiten gehört. Er wollte testen, ob er das Talent dazu hat. Er nutzte Kill Bill, um sich dieses Handwerk selbst beizubringen. Als Vorbereitung auf die Rolle musste Uma Thurman John Woos The Killer (1989), Coffy (1973) (mit Pam Grier), und Sergio Leones A Fistful of Dollars (1964) gucken. Kameramann Robert Richardson wiederum bekam eine Liste von Cheh-Chang- und Shaw-Brothers-Filmen, um sich vorzubereiten. Tarantino wollte, dass er ihren speziellen Stil kennenlernt. Sonny Chiba spielte nicht nur Hattori Hanzo, er war auch Uma Thurmans Schwertkampftrainer. RZA vom Wu-Tang Clan wiederum machte für einige Szenen die Musik und das Sounddesign. Kill Bill 1 ist der erste Tarantino-Film, der dadurch in einigen Szenen einen Original-Score hat.

Yuen Wo-Ping war der Wire-Master bei der Action-Sequenz im House of the Blue Leaves. Er ist ein legendärer Martial-Arts-Regisseur und Choreograf, der unter anderen mehrere Jackie-Chan-Filme gedreht hat und die Wires bei unter anderem Crouching Tiger, Hidden Dragon und The Matrix. Bei der Anime-Sequenz führte Kazuto Nakazawa Regie. Produziert wurde sie vom Studio Production I.G., von dem unter anderem auch Ghost in the Shell stammt.

Zoë Bell war Uma Thurmans Stuntfrau. Seit Kill Bill hat sie in jedem Tarantino-Film mitgewirkt: bei Death Proof, Django Unchained und The Hateful 8 als Schauspielerin und bei Inglourious Basterds als Stuntwoman. Die Szene, in der die Braut den Baseball in der Luft zerschneidet, war kein Trick,  Zoë Bell gelang das Kunststück am SetAußerdem verletzte sich Bell während der Dreharbeiten am Rücken. Sie erzählte aber niemandem davon, da sie Angst hatte, den Job zu verlieren und beendete den Dreh unter Schmerzen. Die Bilder im Haus von Vernita (Vivica A. Fox) stammen von Pam Griers Bruder.

Tarantino flog zum Location Scouting nach Japan. Am letzten Tag seines Trips vertrieb er sich die letzten Stunden vor seinem Heimflug mit Shopping. In einer Klamotten-Boutique hörte er eine CD der Band „The 5,6,7,8’s“. Tarantino bat die Verkäuferin in dem Laden, ihm die CD zu verkaufen. Sie antwortete, dass das nicht ginge, das sie ein Klamottenladen und kein CD-Laden seien. Tarantino bestand darauf, dass die Verkäuferin die Geschäftsführerin anrief, obwohl er wusste, dass dies sehr unhöflich in Japan war. Die Geschäftsführung willigte ein, Tarantino nahm die CD mit und engagierte die „The 5,6,7,8’s“ für die „House of the Blue Leaves“-Sequenz.

Der Dreh von Kill Bill

Kill Bill wurde teilweise on Location in Japan und China gedreht. Sie drehten die Indoor-Aufnahmen in den Bejing Studios in China, die für Maos Propaganda-Filme gebaut worden war. Tarantino wollte den Einfluss einer asiatischen Crew auf seinen Film. Absurderweise wurde Kill Bill in chronologischer Reihenfolge gedreht, anschließend dann aber unchronologisch zusammengeschnitten.

Die House-of-Blue-Leaves-Sequenz brauchte 8 Wochen, um abgedreht zu werden. Geplant waren eigentlich zwei. Aber Tarantino wollte sie perfekt hinbekommen, er sagte er wollte „one of the greatest, most exciting sequences in the history of cinema“ machen. Chiaki Kuriyama (Gogo) traf bei den Dreharbeiten versehentlich Tarantino, der neben der Kamera stand, mit ihrem Morgenstern am Kopf. Es scheint aber nichts weiter passiert zu sein. Der Longtake, bei dem the Bride im House of Blue Leaves in die Toilette geht und dort Sofie Fatale trifft, brauchte 6 Stunden um geprobt zu werden und 17 Takes, bis die Plansequenz saß.

Die Special Effects von Kill Bill

Die Crew verzichtete weitgehend auf Computer-Effekte. Um die Hommage zu vergrößern, wurden praktische Effekte verwendet. Um spritzendes Blut darzustellen wurden zum Beispiel Feuerlöscher verwendet sowie Kondome gefüllt mit Kunstblut, die die Stuntmen unter der Kleidung trugen. Über 1700 Liter Kunstblut kamen zum Einsatz. Für den Film wurden Schwerter und Schwerter-Zubehör im Wert von 60.000 $ angefertigt. Außerdem kamen Miniatursets  von Tokio aus dem jüngsten Godzilla-Film zum Einsatz: Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack (2001).

Filmisches Erzählen in Kill Bill: Vol. 1

Grindhouse

Kill Bill ist eine Homage und ein Mashup von Tarantino an das Grindhouse-Kino. Grindhouse ist ein Sammelbegriff für Low-Budget-Kinoproduktionen aus den 1970ern. Grindhouse-Filme umfassten Genres wie Martial Arts, Samurai, Blaxpoitation und Italo-Western. Der Begriff geht auf die Bezeichnung der Kinos zurück, in denen diese Art von Filme liefen – ähnlich wie die Nickelodeons der Stummfilm-Ära.

Tarantino sagte, dass Kill Bill sein Indiana Jones ist. So wie Spielberg und Lucas in Indiana Jones die Abenteuerfilme der 1940er wieder aufleben ließen, so remixte Tarantino Martial-Arts, Italo-Western, Samurai-Filme, Yakuza-Triller, Giallo und Brian de Palma.

Märchen und Realismus

Kill Bill ist ein ständiger Wechsel von realistischen Themen und märchenhaften. In einem Moment ist etwas ganz banales wie ein Suburb-Haus zu sehen – Im nächsten Moment bricht schon das Fantastische herein – ein Messerkampf auf Leben und Tod. Mit zunehmender Laufzeit driftet der dann immer mehr in sein eigenes Universum ab. Es ist ein Universum, in dem die Braut einfach mal mit einem Schwert ins Flugzeug steigen kann oder das Flugzeug offensichtlich an einem Faden hängt.

Rachefilm, Frauenrolle & Charakter der Braut

Kill Bill ist ein Rachefilm. Als solcher muss er sich den Vorwurf gefallen lassen, dass Rache immer eine ein bisschen billige Motivation für einen Protagonisten ist, damit wir mit ihm oder ihr mitfiebern und ihre Untaten verzeihen.

In Kill Bill 1 kommt hinzu, dass die typischen Tarantino-Dialoge weitgehend wegfallen. Während die ersten drei Filme des Regisseurs sehr Charakter-getrieben waren, ist dieser sehr Plott-getrieben. Allerdings wird die Braut sehr effizient charakterisiert. Zudem bekommt O-Ren Ishii eine großartige Backstory und wird dadurch zu einem wirklich würdigen Villain – sodass der Endkampf viel mehr Bedeutung erhält.

Das besondere an der Braut ist, dass sie von Tarantino fast nicht sexualisiert wird. Kill Bill bildet hier einen großen Gegensatz zu anderen Filmen der Epoche wie Tomb Raider, Resident Evil oder Underworld, in denen die Actionheldinnen in hautengen Latexanzügen kämpfen.

Beatrix Kiddoh muss sich aber einerseits den Vorwurf gefallen lassen, dass sie zu männlich ist. Sie hat keine Weiblichkeit mehr, sondern gebärdet sich männlich in ihrer Gewalt – dies ist nicht erstrebenswert. Andererseits wird dem Film oft vorgeworfen, dass er die Gewalt der Braut wieder aus ihrer Weiblichkeit heraus motiviert. Weil ihr das Kind genommen wurde, darf sie als Mutter Rache nehmen.

Hinzu kommt die problematische Vergewaltigungsszene: Zwar motiviert die Vergewaltigung Beatrix‘ Handeln nicht, aber dadurch, dass der Film damit beginnt, wird der dramaturgische Aufbau der Rape-Revenge-Filme der 1970er referenziert. Auf der anderen Seite darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass Tarantino die Vergewaltigungsszene eher zurückhaltend inszeniert und gerade nicht ins Zentrum der Handlung setzt.

Es kommt hinzu, dass die Vergewaltigung eine Folge von Bills Tötungsbefehl ist. Der ganze Film ist eine Emanzipationsgeschichte: Beatrix ist aus dem Deadly Viper Assassination Squad ausgestiegen, aber ihr wurde das Schlussmachen nicht gestattet. Daher versucht sie nun mit Gewalt den Ausstieg. Wir haben hier einmal mehr das Erlösungsmotiv in einem Tarantino-Film.

Aber auch die Emanzipationsgeschichte ist nicht unproblematisch. Es ist ein sehr alter und sehr konventioneller Trope, der immer wieder in Filmen durchgekaut wird. Dies ist kritikwürdig, weil diese Art der Geschichte dem Trauma nicht gerecht wird, das mit – speziell – einer Vergewaltigung einhergeht.

Abgesehen davon ist die Art und Weise wie Tarantino diese Emanzipationsgeschichte erzählt sehr elegant. In dem Moment, in dem Beatrix im Koma liegt ist ihr Geist ausgeschaltet, sie ist nur noch das, was Frauen oft im Film sind: Körper, Lustobjekt im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem sie erwacht ist und sich ihre beiden Vergewaltiger erledigt hat, kommt die Szene, in der sie ihre Beine dazu bringt sich wieder zu bewegen:

Youtube

In dieser Szene triumphiert ihr Geist buchstäblich über ihren Körper. Und anschließend wird sie von Tarantino nicht mehr sexualisiert sondern ist nur noch das Ärsche-kickende Bad-Ass.

Es soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass Tarantino die beiden Vergewaltiger als absolut widerliche und ekelhafte Typen darstellt. Im Gegensatz zum Sexploitation-Film auf den Tarantino hier Bezug nimmt wird von Uma Thurman gar keine nackte Haut gezeigt. Es gibt keine (entschuldigt den unpassenden Ausdruck) „Schauwerte“.

Beatrix rächt sich übrigens immer mit gleicher Münze: Beim Massaker in der Kapelle überlebt ihr Kind. Sie lässt (ohne das Wissen um ihr Kind) die Tochter von Vernita Green am Leben. O-Ren Ishii trägt weiß wie ein Hochzeitskleid und kommt mit ihrer Entourage ins House of Blue Leaves. Beatrix bringt alle um, wie es ihr widerfuhr in der Kapelle. Bis auf Sofie Fatale, die nicht am Massaker beteiligt war, aber telefonierend daneben stand. Sie bekommt von der Braut den Telefonarm abgeschlagen.

Tarantinos Entwicklung

In dieser Reihe gucken wir uns einmal durch Tarantinos Karriere. Wir sahen bereits Reservoir Dogs, Pulp Fiction und Jackie Brown. Dabei vergleichen wir folgende Punkte:

Tarantinos Schauspiel: Tarantino hat hier nur eine Statisten-Rolle als einer der Crazy 88.

Schauspielerführung: Insgesamt zeigen die verschiedenen Schauspieler/innen ein großes Spektrum an nuanciertem Schauspiel. Wir sind uns uneinig über die Qualität der Szene, in der O-Ren den Yakuza-Boss köpft. Aber vor allem Uma Thurman zeigt die beste Leistung ihrer Karriere.

Starke Frauen: Während es bei Jackie Brown fast „nur“ eine starke Protagonistin gab, die sich in einer Männerwelt behaupten musste, ist hier nicht mehr nur die Braut eine starke Frau. Sie steht die ganze Zeit auch starken Antagonistinnen gegenüber. Zudem halten die Frauen in den Kämpfen immer länger durch als die Männer.

Dialoge: Insgesamt zeigt Kill Bill 1 weniger starke Dialoge als seine Vorgänger. Hervorzuheben sind aber die Eröffnungsszene und die Einführung von Hatori Hanzo.

Musik: Die Musik ist wieder traditionell stark. Wir loben besonders, dass sie noch besser auf die Bilder abgestimmt ist und dass sie ein schöner Hybrid aus westlicher und fernöstlicher Musik ist. Dabei arbeitet Tarantino schön mit Bild-Ton-Scheren. Wenn zum Beispiel bei der Schwertübergabe durch Hatori Hanzo oder im abschließenden Garden-Fight Bilder gezeigt werden, die von japanischer Folklore nur so triefen und dabei dann mexikanische oder Western-Musik läuft.

Gewalt: Kill Bill 1 ist der bisherige Höhepunkt oder Tiefpunkt (Je nachdem) in Tarantinos Gewaltorgien. Dabei ist auffällig, dass die Gewalt zu Beginn sehr geerdet und damit schwer zu ertragen ist. Mit fortlaufender Spielzeit wird sie dann immer comichafter und abgehobener. Zugleich nimmt die Quantität an Gewaltakten zu. Aber alles ist am Ende einfach nur noch überdreht.

Tarantino streitet sich mit einer Kritikerin im Fernsehen über die Gewalt in Kill Bill:

Youtube

Erlösungsgeschichte: Die Braut versucht wie fast alle Protagonisten bei Tarantino aus ihren Verhältnissen auszubrechen und strebt nach Erlösung. Sie will nicht länger Profikillerin sein. Da ihr dieses Ziel friedlich verwehrt wird, strebt sie es mit Gewalt an. Aber auch viele der Nebencharaktere streben den Ausstieg oder die Erlösung an. Vernita Green hat offensichtlich auch ihr Leben hinter sich gelassen, wird dann aber von der Vergangenheit eingeholt. Hatori Hanzo hat dem Schwertermachen abgeschworen und auch O-Ren Ishii hat eine andere Art von Erlösungsgeschichte: Durch ihren Aufstieg zur Yakuza-Bossin versucht sie die Dämonen ihrer Kindheit loszuwerden. Zu guter Letzt deutet auch der Teaser von Bud an, dass dieser nach Erlösung strebt.

Außenseiterin: Nach Jackie Brown ist Kill Bill der zweite Film, in dem eine Außenseiterin triumphiert.

Unchronologisch erzählt: Nach dem weitgehend chronologischen Jackie Brown ist Tarantino zurück zum unchronologischen Erzählen. Nicht die Zeitachse ist ihm wichtig sondern die dramaturgische Achse.

Vergleich mit Jackie Brown: Kill Bill ist gewissermaßen die Antithese zu Jackie Brown. Jackie ist langsam erzählt mit vielen langen Dialogen und kaum Gewalt. Kill Bill 1 hingegen rasant mit wenig Dialogen und viel Gewalt. Während Jackie sehr zurückhaltend und überlegt agiert, sieht die Braut buchstäblich rot. Jackie Brown ist sehr weiblich in ihrem Auftreten, Beatrix hingegen eher androgyn.

Die Kamera: Der dritte Kameramann in Tarantinos Karriere. Die Beleuchtung hat sich noch weiter verbessert. Robert Richardson orientiert seine Kameraführung sehr stark an den zitierten Filmen. Seien es die Crash-Zooms auf die Gesichter, die aus Martial-Arts-Filmen stammen oder seien es die Super-Close-Ups auf die Augen aus dem Italo-Western. Die weiterwandernde Kamera, die ihren Protagonisten verlässt um den Zuschauer auf einen anderen Aspekt aufmerksam zu machen, ist ein Markenzeichen Tarantinos. Sie kommt zum Beispiel in der Twisted-Nerve-Szen vor. De Palmas Splitscreen borgt sich Tarantino wieder aus. Außerdem dürfen der Trunk-Shot und der Dead-Body-Shot nicht fehlen. Ach ja, natürlich gibt es auch nackte Füße.

Kritikpunkte an Kill Bill: Vol. 1

Kill Bill 1 wurden viele Vorwürfe gemacht. Wir haben mal einige zusammengetragen:

  • Der Film ist hirnlos. Tarantino habe sechs Jahre gebraucht für seine bislang schwächste, unkreativste Geschichte. Warum?
  • Style over Substance: Eine Leistungsshow schöner Bilder mit nichts dahinter.
  • Rachegeschichten sind unterkomplex.
  • Es gibt zu viele und zu aufdringliche Filmzitate. Kill Bill 1 ist das filmische Äquivalent von Karaoke.
  • Der Film ist zu lang: Zwei Stunden und nur die Hälfte des Gesamtwerkes.

Easter Eggs & Tarantino-Universum

  • Der Name von Beatrix Kiddoh wird im ersten Teil dreimal gespoilert: Erst von Bill, am Anfang, wenn er sie „Kiddoh“ nennt, dann auf ihrem Flugticket und schließlich duch O-Rens Spruch „Tricks for Kids“ – Das war zugleich eine Referenz auf eine bekannte Frühstücksflocken-Werbung in den USA.
  • Der Texas Ranger Earl McGraw (Michael Parks), der mit seinem Sohn Edgar McGraw (James Parks) das Massaker untersucht, trat schon in From Dusk Till Dawn auf und kommt sowohl in Death Proof als auch in Planet Terror von Robert Rodriguez wieder vor.
  • Die Insel Okinawa , auf der Hatori Hanzo sein Restaurant hat, steht im Ruf, das schlechteste Sushi von ganz Japan anzubieten.
  • Als Die Braut in Kapitel 5 in Tokio den Flughafen verlässt, ist im Hintergrund ein Werbeplakat für  Red Apple zu sehen.
  • Der Wilhelm-Schrei wird gleich zweimal während der House of the Blue Leaves Sequenz benutzt.
  • Quentin Tarantino ist einer der Crazy 88.
  • O-Ren sagt zur Braut, dass ihr Kampf „not last five minutes“. 4 Minuten 59 später ist sie tot.

Fantheorie

Kill Bill: Vol. 1 (2003) und Kill Bill: Vol. 2 (2004) sind der gescheiterte Pilot für Fox Force Five aus Pulp Fiction (1994).

Zitate und Referenzen

    • Der Film beginnt mit dem Logo der Shaw Brothers – einem legendären Martial-Arts-Studio
    • Der Streit von Hatori Hanzo und seinem Assistenten stammt aus Fighting Back (1948)
    • Die „Kill List“ stammt aus Il mercenario (1968)
    • Die Rachegeschichte ist massiv beeinflusst von Lady Snowblood (1973)
    • Der Shot auf die Sonnenbrillen des Sheriffs ist aus Gone in 60 Seconds (1974)
    • Der gelbe Overall referenziert Game of Death (1978) mit Bruce Lee
    • Die Figur Hatori Hanzo stammt aus der Serie Shadow Warriors (Hattori Hanzô: Kage no Gundan/1980), er wurde auch damals schon von Sonny Chiba gespielt.
    • Revenge is a Dish best served cold kommt aus Star Trek II: Der Zorn des Khan (1982)
    • Die Rede, die die Braut an die Tochter von Vernita Green richtet stammt aus The Punisher (1989)
    • Die Sonnenbrille , die Beatrix Buck wegnimmt, ist die gleiche, die Christian Slater in True Romance (1993) trägt.
    • In der Unterhaltung mit Vernita malt Uma Thurman wieder ein Quadrat in die Luft wie in Pulp Fiction (1994)
    • Chiaki Kuriyama, die Gogo in Schuluninform spielt, hatte Tarantino in Battle Royale (2000) entdeckt.
    • Die Idee, in Anime zu wechseln übernahm Tarantino von dem indischen Film Aalavandhan (2001)

Die Twisted-Nerve-Szene

  • Die gepfiffene Melodie aus der Twisted-Nerve-Szene stammt aus dem gleichnahmigen Film von 1968.
  • Daryll Hannahs Charakter referenziert den Film They Call Her One Eye (1973)
  • Der Splitscreen referenziert Brian de Palma, der diesen in verschiedenen Filmen einsetzt – zum Beispiel in Carrie (1976)
  • Der Mordversuch mit Giftspritze aus der Twisted Nerve-Szene stammt aus Black Sunday (1977)

Die Rezeption von Kill Bill: Vol. 1

Kill Bill 1 spielte 181 Mio $ weltweit ein – also mehr als das Dreifache des Gesamtbudgets für beide Filme. Es wurde Tarantinos erfolgreichster Film bis dahin. Kill Bill war geplant und gedreht in einem Film. Miramax-Boss Harvey Weinstein kam dann auf die Idee, den Film in zwei Teile zu teilen. Tarantino willigte ein, da er nur so viele Szenen drinlassen konnte, die ansonsten dem Schnitt zum Opfer gefallen wären.

Die Amerikanische Jugendschutzbehörde MPAA wollte eigentlich, dass die House of Blue Leaves Szene rausgeschnitten wird. Als Kompromiss einigten sie sich auf Schwarz-Weiß. Im asiatischen Release des Films ist sie weiterhin in Farbe. Der MPAA war auch bereits der Trailer ein Dorn im Auge. Obwohl er keine Gewalt zeigte, sah man die blutverschmierten Klamotten der Braut. Extra dafür führte die MPAA eine „no blood policy“ ein: Kill Bill und alle Filme danach mussten das Color-Grading ihrer Trailer so anpassen, dass Blut entweder braun oder schwarz ist. In der Fernsehversion wurde aus dem „Pussy Waggon“ „Party Waggon“.

2004 erschien die DVD zunächst in einer Taranino-untypisch spartanischen Ausgabe. Tarantino begründete das damit:  „I’ve been holding off because I’ve been working on it for so long that I just wanted a year off from Kill Bill“. 2011 erschien der Cut Kill Bill: The whole bloody affair. Beide Filme in einem und eine längere Anime-Sequenz

Quentin Tarantino besitzt den „Pussy Wagon“. Er fuhr ihn 2004 jeden Tag, um Kill Bill: Vol. 2 zu promoten. Das Auto wurde außerdem sowohl an Missy Elliott für ihr Video „I’m Really Hot“ vermietet, als auch für „Telephone“ von Lady Gaga und Beyoncé Knowles.

Preise und Bestenlisten

Lesenswert

Produktion

Reviews & Analysen

Everything is a Remix über Star Wars und Kill Bill (nach dem Abspann):

https://vimeo.com/19447662

Die Frauenrolle in Kill Bill

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The End.