SF127 – Actionfilme sind kein Stuhlkreis (feat. Lena)

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Paula
funktionaler als Katniss
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Daniel
weniger Stütze als Max
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Lena
stärker als Rey


Hollywood hat die Actionfrauen entdeckt

Was das bedeutet, besprechen wir anhand der Hunger Games, Mad Max: Fury Road, Star Wars: Episode VII – The Force Awakens und Rogue One: A Star Wars Story.

Unsere dysfunktionale Familie schüttelt die Opression der Binsenweisheit Hollywoods ab und fliegt als Symbol der Revolution durch die Wüste einer Welt namens Brot. Lena und Paula haben einfach nur Haare, die sich der eigenen Inszenierung bewusst sind, während Daniel nur die männliche Lead als Stütze ist. Wir beobachten, wie aus Protagonistinnen Heldinnen werden, diagnostizieren, dass es kein Widerspruch zwischen Mutterrolle und starker Frau gibt und haken den Bechdeltest nebenbei ab, während sich Zack Snyder in ’ne Bluebox stellt. Als Prototyp des Young-Adult-Films ist George Miller eine kleine dünne Frau, die mit Armprothese ohne Hand zu halten, rennen kann. Mary Sue bekommt von uns gesagt, dass sie eine tolle und starke Frau ist, die ohne Schlümpfe den Dimensionsraum für kleine Mädchen erweitert. Am Ende dieser Folge versagt sogar Daniels Stimme.

P. S.:  „Männerrechtler“ ist ein albernes Wort!

6 Gedanken zu „SF127 – Actionfilme sind kein Stuhlkreis (feat. Lena)

  1. Pingback: Schamlose Eigenwerbung, mal wieder | Xeledons Spiegel

  2. Dave

    Eine schöne Folge – hat mir gefallen, vor allem der Teil zu ‚Mad Max: Fury Road‘ und ‚Star Wars: Rogue One‘ (übersprungen habe ich den Teil zu ‚The Hunger Games‘, da ich die Filme nicht kenne). Eine Enttäuschung fand ich hingegen den Teil zu ‚Star Wars: The Force Awakens‘. Nicht nur, dass ihr die großen Lücken des Films (fehlendes World-Building, mauer Score) nicht besprochen habt, sondern auch in Bezug auf Rey habt ihr sogar erwähnt, wieso der Film so schlecht ist, aber das Argument einfach so beiseitegewischt. So kann „Mary Sue Skywalker“, wie ich sie zu nennen pflege einfach alles – bar ohne Kontext, Erklärung und In-Universe-Logik.

    So kann sie mit Droiden sprechen, was man vielleicht noch mit dem Schrottsammeln und ihrer dortigen Arbeitsumgebung erklären kann. Dann kann sie Raumschiffe fliegen, was schon sehr weit hergeholt ist (wer Schrott sammelt, kann sich vielleicht ausmalen, wie das Raumschiff aufgebaut ist – aber doch nicht, wie man es fliegt). Dann kann sie mit Wookies reden – obwohl wir wissen, dass die Wookies von einem Dschungelplaneten kommen und wohl eher nicht auf dem Tatooine-Verschnitt leben werden. Als die Handlung Rey in eine Falle geschrieben hat, kann sie auch auf einmal Machttricks. Wofür andere Jedis monatelanges Training brauchten, das kann sie einfach so. Schlussendlich kann sie ein Laserschwert schwingen, was man ja noch ansatzweise mit dem Stockkampf erklären kann.

    Euer Verweis auf Luke ist – meiner Meinung nach – nicht überzeugend. Bei Luke lernen wir, dass er mit einem T-16 Skyhopper Buschpilot war, was Flug- und Schusskompetenzen erklären könnte.

    http://starwars.wikia.com/wiki/T-16_skyhopper

    Mit dem Laserschwert kann er erst nach dem Training umgehen. Sonst wüsste ich nicht, was Luke auch nur in die Nähe eines Marty Stu rücken würde – bis auf einige Zufälle, die aber in das ‚Star Wars‘-Universum einfach mal gehören.

    https://twitter.com/Uptomyknees/status/678204226539917312

    Wie Max Landis es anmerkte, hat „Mary Sue Skywalker“ nur einmal mit Problemen zu kämpfen und überkam dieses Problem ohne fremde Hilfe. Sie ist kein Charakter, sondern eine leere Hülle.

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    1. Daniel Beitragsautor

      Ich lege einfach nicht ein solches Maß von Realismus an Star Wars an. Sonst würde die Narration in jedem der Filme kollabieren.

      Damit bleibt es bei meinem Gegenargument: In jedem Arnie-Film, jeden James Bond und Mission Impossible haben wir omnipotente Helden. Niemand stört es. Aber wehe ein kleines Mädchen hat unrealistische Kräfte! Finde ich nicht überzeugend …

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      1. Dave

        Also vorab: Ich liebe Imperator Furiosa in ‚Mad Max: Fury Road‘, ich mag Jyn Erso in ‚Rogue One: A Star Wars Story‘ und Ellen Ripley in den ‚Alien‘-Filmen sehr und freue mich schon tierisch auf ‚Atomic Blonde‘. Weibliche Actionstars sind nichts Neues für mich, sondern sie sind normal – wenn auch (leider) rar gesät.

        Ich mag auch diverse Arnie-Filme, fast alle ‚Mission: Impossible‘-Filme und den einen oder anderen James-Bond-Film. Der Unterschied ist, dass in diesen Filmen meist ein Universum aufgemacht wird und es ungefähr klar wird, was die Regeln sind. Im Falle von ‚The Force Awakens‘ gab es ein seit über 30 Jahren etabliertes Universum und alle bis dahin geltenden Regeln wurden ausgeschaltet – nur um ein Remake des ersten Films zu machen. Ich bin seit über 20 Jahren ‚Star Wars‘-Fan und kein Film hat mich so sehr enttäuscht wie dieser (außer vielleicht ‚Episode 2‘).

        Ich glaube, wir kommen hier wohl nicht mehr zu einem Konsens.

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        1. Daniel Beitragsautor

          Ich wollte dir persönlich auch gar nichts unterstellen! ? Deine Kritik trage ich in der nächsten Folge gerne noch nach. Was erwartest du denn von Episode 8?

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          1. Dave

            Ich hoffe, der Film holt das alles nach, was Episode 7 nicht gemacht hat: Die Welt erklären und erzählen/andeuten, was nach Episode 6 alles passiert ist. Aber generell erwarte ich nicht viel, da ich keine emotionale Bindung zu einem der Hauptcharaktere habe. Ich hoffe einfach nur, dass der Film besser wird als Episode 7 – aber das sollte eigentlich nicht schwer sein.

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