SF120 – Die zwölf Geschworenen (Followbruary)

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Daniel
Juror Nr. 13


Ein Lieblingsfilm von Hoppity

Dieser Film kam für Daniel zur richtigen Zeit: Es ist ein Heldendrama für Demokratie und Rechtstaatlichkeit, in dem die Sprache die Waffe ist.

6 Gedanken zu „SF120 – Die zwölf Geschworenen (Followbruary)

  1. Kamil

    Wundervolle ideelle Besprechung! 🙂
    Einer dieser wahrlich „perfekten“ Filme (gut, auch natürlich weil der Film nicht viel Angriffsfläche bietet)!
    Um noch was hinzuzufügen: ganz besonders bemerkenswert ist für dieses Kammerspiel auch der Einsatz des Wetters. Trotz dieses kleinen Kämmerchens hat man auch stets eine genaue Wahrnehmung des Klimas (vermutlich bewusst nicht nur aufs Wetter bezogen zu verstehen, sondern auch politisch gemeint) um die Personen herum. Alle schwitzen und sind augenscheinlich fertig (überhaupt eine Seltenheit bei Hollywood mal Menschen schwitzen zu sehen) und es mit ein Grund, weshalb alle so schnell wie möglich wieder aus diesem Raum verschwinden wollen. Für mich zeigt dies wundervoll gekonnt auf, wie fragil doch ein demokratischer Kern ist und wie schnell er auch außer Kraft gesetzt werden kann, wenn nur die nötigen Rahmenbedingen dafür gesetzt werden (in diesem Fall metaphorisch: das Wetter). Man muss sich manchmal durchquälen, aber genau das bleibt am Ende zwar nicht der einfachste, aber eben der richtige Weg.
    Ach schön! Habe jetzt durch das Sich-Wieder-Beschäftigen mit dem Film meine ursprüngliche Letterboxd-Bewertung auch wieder auf die vollen 5 / 5 Sterne angezogen! 😀

    Zum Thema Reden:
    Der Klassiker, der mir auch immer wieder aufs Neue mindestens einen Kloß im Hals beschert, ist natürlich Chaplins wahnsinnig humanistische Rede am Ende von ‚The Great Dictator‘, der ein ähnliches Plädoyer für die Freiheit und menschliche Demokratie in die Welt hinausschreit!

    Und das Beispiel für eine Rede, deren Film in eine komplett andere Richtung ausschlägt: The Wolf of Wall Street! 😀 Es gibt da einen Punkt, in der Leos Charakter eigentlich wegen drohender FBI-Untersuchungen den Rücktritt aus seiner dubiosen Firma auf der eigenen Firmen-Bühne erklären soll. Und er gerät während seiner Rede so ins Sinnieren, haut eine Anekdote nach der anderen heraus und redet sich am Ende so in Rage, dass er noch währenddessen voller Wucht und Energie ins Mikro brüllend zum Schluss gelangt, dass er die Firma nicht verlassen werde! Brillant ausgespielt und noch besser geschrieben! Man kann die Gedankengänge förmlich von Leos angestrengten Schläfen-Adern ablesen! 😀

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  2. Holger

    Vielen Dank für die schöne Folge.

    Mich hat die Rede von Anton Ego aus dem Pixar-Film „Ratatouille“ stark bewegt. Sie behandelt das Verhältnis von Künstler und Kritiker.
    „In many ways, the work of a critic is easy. We risk very little, yet enjoy a position over those who offer up their work and their selves to our judgment. We thrive on negative criticism, which is fun to write and to read. But the bitter truth we critics must face, is that in the grand scheme of things, the average piece of junk is probably more meaningful than our criticism designating it so.“
    Auch hier geht es darum, Urteile nicht leichtfertig zu treffen, und dem zu Beurteilenden mit Achtung und Demut zu begegnen.

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    1. Daniel

      Hmm, ich habe Ratatouille ewig nicht gesehen und als eher einen der schlechteren Pixars abgespeichert. Das klingt interessanter, als ich es in Erinnerung habe. Vielleicht gebe ich dem Film noch eine Chance …

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